Weiteres Nominal: 10.000 Forint, Gold 999/1000, 0,5 g, 11 mm, Auflage: 10.000 in Stgl.
Künstler: Endrödy Zoltán; Münzstätte: Budapest
Auf den 800. Jahrestag der Goldenen Bulle von König András II. emittierte Ungarn am 20. Mai 2022 eine 10.000-Forint Gold- und eine 5.000-Forint-Messingmünze. Die Goldene Bulle von König András (Andreas) II. von 1222 ist eines der berühmtesten Dokumente der ungarischen Geschichte. Ihren Namen erhielt sie vom goldenen Siegel, den sie trug. Die Bulle war ein Meilenstein in der Gesetzesgeschichte des Landes und symbolisiert Ungarns historische Verfassung. Ursprünglich hatte man die Goldene Bulle in sieben originalen Kopien angefertigt, in der Hoffnung, ihr Überdauern so zu gewährleisten. Unglücklicherweise blieb keines dieser Originale erhalten. Die älteste vollständige Version des Textes stammt aus dem Jahre 1318 und wurde von vier hohen Priestern urkundlich bestätigt. 1351 bestätigte König Ludwig der Große (1342-1382) die Bulle und kodifizierte den Text von 1222. Da in dieser Bulle u. a. die Privilegien des ungarischen Adels niedergeschrieben waren, sah der Adel diese Bulle fortan als Garantie seiner Privilegien an und berief sich auch noch Jahrhunderte später, genauer gesagt bis 1848 darauf.
Auf der Münzvorderseite der Mini-Goldmünze sehen wir das ungarische Wappen, wie es zur Zeit von König András II. in Gebrauch war und lesen Staatsbezeichnung und Nominalangabe. Der Avers der Messingmünze dagegen zeigt die Bulle als Dokument mit Siegel und nennt ebenfalls Staatsbezeichnung und Nominalwert. Auf den motivgleichen Vorderseiten findet sich der throhnende König in Frontalansicht mit Krone, Kreuzglobus und Zepter von Sonne und Mondsichel sowie den Jubiläumszahlen 1222 – 2022 flankiert. Die vorderseitigen Münzumschriften lauten: II. ANDRÁS ARANYBULLÁJA (GOLDENE BULLE VON ANDREAS II.)
Übrigens, in das Siegel auf der Messingmünze kann die Minigoldmünze eingesetzt werden, wie die Münzstätte aus Budapest mitteilt.