Am 11. März kommt es zu einer weiteren Ausgabe innerhalb der Silber-Niob-Münzserie der Münze Österreich. Die 25-Euro-Münze widmet sich diesmal dem Thema „der gläserne Mensch“. So geht es einerseits um die Gefährdung der Privatsphäre in Zeiten von „Bit Data“, aber andererseits auch um die neuen Möglichkeiten, die eine digitalisierte Welt mit sich bringt.
Auf der Vorderseite steht im Niobkern ein menschliches Auge im Mittelpunkt. Dieses steht einerseits für Überwachung, andererseits auch für die biometrische Methode der Iriserkennung. Hierbei besteht das Auge aus zwei Ebenen: auf einem mit Relief gearbeiteten Auge liegt ein zweites „auf“, das sich durch violette Konjunkturen auszeichnet und auch bereits das äußere Kameramotiv in sich birgt. Denn der silberne Ring der Münze ist einem Kameraobjektiv nachempfunden und zeigt somit die digitale Seite des „Sehens“. Neben dem Nominal 25 EURO findet sich die Aufschrift REPUBLIK ÖSTERREICH.
Auf dem Niobkern der Rückseite sind fünf silhouettenhafte männliche Figuren nach links stehend zu sehen. Auf diesem wiederum grün schimmernden Kern ist wieder ein violett gefärbtes Muster gelegt. Durch die Aufschrift REC oben rechts und die Angabe 20:20 unten links ist zu schließen, dass es sich hier um eine Beobachtungsszene durch eine Kamera handeln soll. Die Aufschrift lautete: #GLÄSERNER MENSCH. Randläufig rechts befinden sich zudem weitere Quadrate deren Symbole die jeweils gesammelten persönlichen Daten der beobachteten Figuren darstellen sollen.
Die Münze Österreich schreibt hierzu:
„Mit dem Gläsernen Menschen, einer Metapher im Zusammenhang mit dem Datenschutz, war in der Vergangenheit vor allem ein von einem überwachenden Staat durchleuchteter Mensch gemeint. Als bildliches Symbol dafür gilt die Videoüberwachung öffentlicher Orte. Im Zuge des Allgemeinwerdens elektronischer Datenverwaltung hat sich der Begriff ausgeweitet und findet auf mehrere Bereiche Anwendung. Im Gesundheitswesen etwa ist von einem Gläsernen Patienten die Rede, in arbeitsrechtlichen Zusammenhängen von einem Gläsernen Mitarbeiter, in der Konsumwelt von einem ebensolchen Kunden.
Während Sie etwas im Internet in Erfahrung bringen, was alles erfährt dabei das Internet über Sie? Smartphone, Apps, intelligente Assistenzsysteme, Kundenkarten, Kreditkarten, Laptop, Computer sammeln Informationen über Sie und ziehen Schlüsse daraus.
Beim Surfen hinterlässt man Spuren, und Unternehmen nützen diese Daten, um dem Gusto des einzelnen Konsumenten auf die Schliche zu kommen. Firmen sind darauf spezialisiert, diese Informationen zu sammeln und mit ihnen zu handeln. Die Datenwirtschaft birgt somit die Gefahr, dass der Bürger und Kunde seiner Privatsphäre und seiner Souveränität verlustig geht. Doch für jeden, dem Teilhabe an der Gegenwart wichtig ist, ist die digitale Welt alternativlos. Wie kann man also aus der neuen Technologie Nutzen ziehen, ohne deren Nachteile in Kauf zu nehmen? Wie können wir uns vor digitaler “home invasion” und „mind invasion“ schützen?“
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