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730 Lose geschätzt mit 6 Mio. Euro – die Künker Berlin-Auktionen 379–380 am 2. Februar 2023

Es sind Auktionen der Superlative, die Künker am 2. Februar 2023 durchführen wird. Besondere Highlights: Die Sammlung Widegren mit schwedischen Münzen und der zweite Teil der Sammlung Liska mit seltenen Goldmünzen der Tschechoslowakei, nicht zu vergessen 100 Raritäten aus der Sammlung Salton.


Am 2. Februar 2023 führt Künker seine traditionelle Berlin-Auktion wieder im Rahmen der World Money Fair durch. Und darauf kann man sich nur freuen, denn es ist zu erwarten, dass die Fülle an Raritäten und einzigartigen Stücken sowohl Sammler als auch Münzhändler aus der ganzen Welt in den Auktionssaal zieht. Die 730 Lose – aufgeteilt in zwei Auktionskataloge – sind gesamthaft mit 6 Millionen Euro geschätzt. Der Gesamtzuschlag könnte durchaus noch höher liegen, vor allem für die 100 Raritäten der Salton Collection, die im Auktionskatalog 379 angeboten werden: Denn diese Lose sind sehr konservativ geschätzt.

Wer nun denkt, da habe er sowieso keine Chance mitzubieten, liegt falsch. Denn im Rahmen dieser Premium-Auktionen werden mehrere ganz besondere Sammlungen und Partien angeboten. Wir nennen hier nur die Sammlung Widegren mit schwedischen Münzen und den zweiten Teil der Sammlung Liska. Wie für Sammlungen typisch, sind hier seltenste und kommune Stücke gleichermaßen vertreten. Die Schätzungen beginnen deshalb bei 100 Euro. Überhaupt, wer Goldmünzen liebt, der sollte sich Auktion 380 genau ansehen. Er wird darin eine reiche Auswahl finden.

Und weil nach der Auktion vor der Auktion ist, sei hier auch schon auf die nächste Auktion hingewiesen: Die Sammlung Dr. Eberhard Werther wird voraussichtlich ab dem 7. Februar 2023 als eLive Premium Auction aufgelöst.


Katalog 379: Die Salton Collection – 100 Raritäten europäischer Münzgeschichte

Inzwischen kennt wohl jeder, der sich für Münzen interessiert, den Namen Salton. So nannte sich der junge Max Schlessinger, als er den Schrecken des Holocausts entkommen war und in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Heimat fand. Es ist ein kaum glaubliches Zeichen der Versöhnung, dass seine Witwe Lottie Salton, ebenfalls ein Opfer der Judenverfolgung, sich entschloss, ihre Sammlung in Deutschland und den USA versteigern zu lassen. Künker fühlt sich durch ihr Vertrauen hoch geehrt. Es war der Geschäftsleitung ein Anliegen, das Schicksal der Münzhändlerdynastie Hamburger-Schlessinger, deren letzter münzhandelnder Nachkomme Max Schlessinger aka Mark Salton war, aufzuarbeiten und in einer umfassenden Broschüre zu veröffentlichen. Diese kann – solange der Vorrat reicht – kostenlos über die Künker Kundenbetreuung bezogen werden.

Für die Berlin-Auktion hat Künker aus der umfassenden Sammlung exakt 100 Raritäten ausgewählt. Es handelt sich ausschließlich um äußerst seltene Stücke, die sich durch ihre Erhaltung und ihre Provenienz auszeichnen. Schließlich lagen all diese Münzen zum größten Teil mehr als ein halbes Jahrhundert in der Sammlung Salton. Machen wir nicht viele Worte, lassen wir die Bilder der Münzen für sich selbst sprechen.


Nr. 12: Braunschweig-Calenberg-Hannover. Johann Friedrich, 1665–1679.

Löser zu 6 Reichstalern 1679, Zellerfeld.

Geprägt und verteilt anlässlich der Beerdigung Johann Friedrichs.

Aus Sammlung Salton und Sammlung Meyerhof, Auktion Schulman 171 (1930), Nr. 156.

Äußerst selten. Fast vorzüglich.

Taxe: 40.000,- Euro


Nr. 24: Leiningen-Westerburg. Ludwig, 1597–1622.

Dicker doppelter Reichstaler 1610, Grünstadt. Äußerst selten, wohl Unikum.

Aus Sammlung Salton und Auktion Schlessinger 10 (1933), Nr. 967. Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 50.000,- Euro


Nr. 36: Sachsen. Friedrich III. der Weise, 1486–1525.

Guldengroschen o. J. (1513), Nürnberg, auf die Generalstatthalterwürde.

Aus Sammlung Salton. Sehr selten. Fast vorzüglich.

Taxe: 15.000,- Euro


Nr. 56: Wallenstein. Albrecht, 1623–1634, Herzog von Friedland.

Doppelter Reichstaler 1627, Jitschin. Aus Sammlung Salton.

Äußerst selten. Gutes sehr schön.

Taxe: 30.000,- Euro


Nr. 64: RDR. Ferdinand I., 1522–1558–1564. Schautaler 1528, Hall. Stempel von Ulrich Ursentaler.

Aus Sammlung Salton. Äußerst selten. Fast vorzüglich.

Taxe: 25.000,- Euro


Nr. 67: RDR. Matthias, 1608–1612–1619. Vierfacher Reichstaler 1614, Wien.

Aus Sammlung Salton. Äußerst selten. Sehr schön.

Taxe: 20.000,- Euro


Nr. 81: Dänemark. Christian VII., 1766–1808. Piaster 1771 (geprägt 1774), Kopenhagen.

Geprägt von der Dänischen Asien-Kompanie. Sogenannter „Greenland Pillar Dollar“.

Aus Sammlung Salton und Sammlung Ragoczy (1961), Nr. 670. Sehr selten. Gutes sehr schön.

Taxe: 20.000,- Euro


Nr. 100: Böhmen-Mähren. Wenzel IV., 1378–1419.

Prager Groschen o. J., Prag. Dickabschlag zu 15 Prager Groschen.

Aus Sammlung Salton, Sammlung Donebauer, Auktion Hess (1889), Nr. 850 und

Sammlung Wunderly von Muralt, Auktion L+L Hamburger (1899), Nr. 61.

Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 10.000,- Euro


Dass es möglich ist, in dieser Sammlung auch Raritäten für weniger Geld zu erwerben, möchten wir an dieser Stelle hervorheben. Wir haben einige besonders schöne Stücke unter 3000 Euro Schätzung herausgesucht.


Nr. 13: Braunschweig-Calenberg-Hannover. Ernst August, 1679–1698. Reichstaler 1682, Clausthal. Aus Sammlung Salton. Sehr selten. Vorzüglich.

Taxe: 2000,- Euro


Nr. 19: Henneberg. Reichstaler 1698, Ausbeute der Grube in Ilmenau.

Aus Sammlung Salton. Selten. Kabinettstück. Fast Stempelglanz.

Taxe: 2500,- Euro


Nr. 33: Osnabrück / Bistum. Sedisvakanz 1698. Reichstaler 1698, Hannover.

Aus Sammlung Salton. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.

Taxe: 1000,- Euro


Nr. 82: Strassburg / Stadt (Frankreich). Reichstaler 1679, auf den Frieden von Nijmegen.

Aus Sammlung Salton. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 1500,- Euro



Katalog 380: Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit, u. a. Münzen des Königreichs Schweden – die Sammlung Stefan Widegren – sowie weitere Goldmünzen der Tschechoslowakei aus der Sammlung Dr. Pavel Liska

Eigentlich weiß man gar nicht, wo man beginnen soll, wenn man die Highlights der Auktion 380 hervorheben möchte. Denn gefühlt würde sich jedes zweite, dritte Stück eignen, um in diesem Vorbericht abgebildet zu werden.

Das Spektrum reicht geographisch von Albanien bis Zürich, zeitlich vom Stauferkaiser Friedrich I. bis zu den 1990er Jahren. Die leichteste Münze wiegt 0,87 g, die schwerste 14,60 kg. Mit anderen Worten, es handelt sich wirklich um eine Auktion der Superlative mit Raritäten, wie sie nur selten auf den Markt kommen.

Ein herausragendes Highlight ist die Sammlung Stefan Widegren von schwedischen Münzen. Sie enthält unter anderem die erste schwedische Goldmünze, einen Goldgulden aus dem Jahr 1568, der von Erik XIV. in Stockholm geprägt wurde. Ein weiteres Highlight ist der doppelte Rosenobler im Gewicht eines halben Portugalösers, den Johann III. um 1585/6 in Auftrag gab. Unzweifelhaft das spektakulärste Stück ist aber die Kupferplatte zu 8 Talern, die 1659 in Avesta hergestellt wurde. Immerhin handelt es sich bei diesem Nominal um die zweitgrößte historische Münze der Welt. Ergänzt wird die Sammlung Widegren durch weitere spektakuläre Münzen Schwedens aus anderem Besitz.


Nr. 340: Schweden. Erik XIV., 1560–1568. Goldgulden 1568, Stockholm.

Aus Sammlung Widegren. Äußerst selten. Kleines Loch. Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 50.000,- Euro


Nr. 341: Schweden. Johann III., 1568-1592. 2 Rosenobler (1/2 Portugalöser) o. J. (1585/6), Stockholm. Aus Sammlung Widegren. Äußerst selten. Kl. Fassungsspuren, etwas gewellt, sehr schön.

Taxe: 25.000,- Euro


Nr. 343: Schweden. Karl X. Gustav, 1654–1660. Kupferplatte zu 8 Daler Silvermynt 1659, Avesta.

Aus Sammlung Widegren. Äußerst selten. Die zweitgrößte Münze der Welt. Vorzüglich.

Taxe: 150.000,- Euro


Nr. 439: Schweden. Sigismund, 1592–1599. Daler 1594, Stockholm. Sehr selten. Sehr schön.

Taxe: 25.000,- Euro


Sammler von tschechoslowakischen Münzen können sich auf einen weiteren Teil der Sammlung Liska freuen, der etliche spektakulär seltene Stücke in exquisiten Erhaltungen enthält. Wir greifen an dieser Stelle nur die Nr. 477 heraus, von der lediglich 56 Exemplare geprägt wurden. NGC hat das Stück mit MS68 bewertet.


Nr. 477: Tschechoslowakei. 10 Dukaten 1951, Kremnitz. Aus Sammlung Liska.

Nur 56 Exemplare geprägt. NGC MS68. Fast Stempelglanz.

Taxe: 25.000,- Euro


Nr. 479: Tschechoslowakei. 2 Dukaten 1951, Kremnitz. Aus Sammlung Liska.

Nur 200 Exemplare geprägt. NGC MS67. Vorzüglich bis Stempelglanz.

Taxe: 25.000,- Euro


Großartige Einzelstücke und attraktive Partien, diese Zusammenstellung prägen Auktion 380. Die Fülle an Raritäten können wir in einem Vorbericht auch nicht annähernd wiedergeben, deshalb beschränken wir uns auf die Lose, deren Schätzung im sechsstelligen Bereich liegt, sowie den einzigen Orden in der Auktion.


Nr. 288: Großbritannien. Victoria, 1837–1901. 5 Pounds 1839, London.

„Una and the Lion“. NGC PF 63 CAMEO (Top Pop). Sehr selten. Polierte Platte.

Taxe: 100.000,- Euro


Nr. 485: Ungarn / Siebenbürgen. Georg Rakoczi II., 1648–1660. 10 Dukaten 1657, Weißenburg. Äußerst selten. NGC AU58. Fast vorzüglich / Vorzüglich.

Taxe: 150.000,- Euro


Nr. 630: Österreich / Standesherren / Schlick.

Stephan, Burian, Heinrich, Hieronymus und Lorenz, 1505–1532.

Dicker dreifacher Taler 1520, Joachimstal. Äußerst selten. Sehr schön.

Taxe: 100.000,- Euro


Nr. 642: Bamberg. Lothar Franz von Schönborn, 1693–1729. 10 Dukaten 1697, Nürnberg.

NGC MS61+. Äußerst selten. Gutes vorzüglich.