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Die zweite 2-Euro-Gedenkmünze Estlands für 2019 ehrt die Universität Tartu


Estland, 2 Euro, 2019 „Universität Tartu“, Auflagenhöhe: 1 Mio. Exemplare in Normalprägung, davon 10.000 in Münzkarten

und 2.500 im Numisbrief. Bildquelle: Mit freundlicher Unterstützung Muenzkurier.de.

Bereits am 19. November 2019 erschien die zweite 2-Euro-Gedenkmünze Estlands. Mit ihr feiert Estland den 100. Jahrestag der Einführung der Lehre in estnisch an der Universität Tartu, ansässig in der gleichnamigen und zweitgrößten estnischen Stadt. Das Gründungsjahr der Universität geht auf 1632 zurück, als sie unter dem Schwedenkönig Gustav Adolf in der damals Dorpat genannten Stadt gegründet wurde.

Estland, 2 Krooni 1932, „300 Jahre Universität Tartu“, Ag 500 fein, Auflagenhöhe: 100.000 Exemplare in Normalprägung.

Von 1690 bis 1710 trug die Universität den Namen „Academia Gustavo-Carolina“ und die Lehrsprache, wie zu dieser Zeit üblich, war Latein. Während der russischen Zarenherrschaft wurde die Universität 1802 als „Kaiserliche Universität zu Dorpat“ wiedergegründet und war bis 1893 eine mehrheitlich deutschsprachige Hochschule, die jedoch administrativ russisch war. Dann wurde jedoch auch in den sogenannten „Ostseeprovinzen“ die russische Sprache forciert und so als Lehrsprache an der Universität eingeführt. Auch wurde der Universitätsname ein weiteres Mal geändert: nachdem die Stadt Dorpat in „Jurjew“ umbenannt wurde, hieß sie nun „Universität Jurjew“, was sich bis zur estnischen Unabhängigkeit 1918/19 im Sprachgebrauch jedoch nicht durchsetzen sollte. Im Jahr 1919 nun, auf das sich Gendenkprägung bezieht, wurde die Universität aufgrund der erlangten Unabhängigkeit einmal mehr umbenannt und als „Universität der estnischen Republik Tartu“ führte sie dann auch die estnische Sprache als Lehrsprache ein. Diese hielt sich auch nach 1940 bis 1989 neben der russischen Spracht, als die Esten einmal mehr unter russischer bzw. sowjetischer Herrschaft gelangten. Heute ist Tartu die einzige Volluniversität des Landes. Es sind etwa 16.000 Studierende eingeschrieben und es gibt mehr als 3.700 Beschäftigte, davon 180 Professorinnen und Professoren, an der Universität. Gelehrt wird in estnisch und in englisch.


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