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3996 Ergebnisse gefunden für „“

  • Die Frauen-Porträts auf den Münzen von Metapontion

    Das unweit von Herakleia in Lukanien gelegene Metapontion (s. Karte), wurde bereits um 700 v. Chr. von Achaiern unter Beteiligung von Sybaris gegründet. Als Gründerheroen gelten Metabos und Leukippos. Eine Silbermünzprägung setzte in dieser Polis bereits ab der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. ein, allerdings wurden zwischen 540 und 440 v. Chr. nur große Mengen an inkusen Nomoi geprägt, die vorderseitig eine erhabene Gerstenähre und rückseitig eine inkuse Gerstenähre tragen. Die Kolonisierungsbewegung der Achaier. Bildquelle: Asia - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57780810. Die Ähre war das Attribut der Ackerbaugöttin Demeter und das Wappen Metaponts, da diese Polis ein reiches landwirtschaftliches Hinterland besaß. Zwar blieb dies Wappen auch nach 440 v. Chr. erhalten, doch trat in klassischer und frühhellenistischer Zeit, d.h. ab 440 v. Chr., ein großes Repertoire an Götter- und Heroenbilder hinzu. Doch wenngleich auch Gottheiten wie Zeus, Apollon, Athena, Dionysos oder Pan und Heroen wie Leukippos oder Herakles die Vorderseiten zahlreicher Nomoi schmückten, so war Demeter doch die Gottheit, die die meisten Nomoi zierte (Abb. 1 und 2). Abb. 1: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,31 g, Ø Höhe Vs. 22 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Leu Numismatik AG, Auktion 13 (27. Mai 2023), Los 7. Abb. 2: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 330–290 v. Chr.). Silber, 7,97 g, Ø Höhe Rs. 20 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Leu Numismatik AG, Web Auction 19 (26. Februar 2022), Los 63. Vergleicht man diese Demeterporträts etwas eingehender miteinander, so lassen sich trotz Motivgleichheit – in beiden Fällen trägt Demeter einen Ährenkranz im Haar, dreifaches Ohrgehänge und Perlenhalskette – Unterschiede ausmachen. Unterschiede, die zum einen stilistischer Natur sind, zum anderen aber auch darauf zurückzuführen sind, dass der Name der Göttin beispielsweise bei der Münze aus Abb. 1 vor dem Gesicht als Umschrift "ΔΑΜΑΤΗΡ" erscheint und in Abb. 2 völlig fehlt. Aus diesen beiden Demeterdarstellungen nun aber zu schließen, alle Nomoi mit Demeter hätten so ausgeschaut, wäre irrig, denn es gab in Metapontion tatsächlich auch andere Porträts dieser Göttin. Porträts auf denen sich nicht nur die Länge der Haare oder die Größe der Kränze unterschieden, sondern auch solche auf denen die ährenbekränzten Haare im Nacken hochgenommen oder eingerollt sind und ebenso solche auf denen die unbekränzten Haare durch eine Sphendone (Abb. 3) oder durch eine sternengeschmückte Ampyx (Abb. 4) festgehalten werden. Abb. 3: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 400–340 v. Chr.). Silber, 7,92 g, Ø Höhe Vs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Munthandel G. Henzen, NL (April 2024). Abb. 4: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 375–350 v. Chr.). Silber, 7,74 g, Ø Höhe Vs. 19 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Munthandel G. Henzen, NL (April 2024). Diese kranzlosen Porträts, die sich so gar nicht in das Repertoire der unzähligen übrigen bekränzten Demeter-Abbildungen einfügen wollen, und heute sehr selten bis äußerst selten sind, verdanken ihre Existenz der Tatsache, dass sie keine originalen metapontischen Schöpfungen sind, sondern von syrakusanischen Tetradrachmen entlehnt wurden. Bedenkt man, dass die syrakusanischen Münzen die Quellnymphe Arethusa darstellen, dann wirkt es nicht unbedingt schlüssig, in diesen metapontischen Nomoi nun Demeter erkennen zu wollen, zumal das Hauptattribut der Getreidegöttin, die Ähre, in Metapontion die Gerstenähre, auf diesen Göttinnenköpfen fehlt. Wenn das Gros der Numismatiker hierin aber dennoch Demeter sieht, dann vermutlich deshalb, weil sie die Gottheit war, die in Metapontion die größte Verehrung genoss bzw. Hauptgottheit galt. Ein stilistisch herausragender Nomoi, der ebenfalls etwas aus der Reihe fällt, zeigt Demeter zwar mit Ährenkranz im Haar, bildet sie aber zusätzlich mit einem zarten durchsichtigen Schleier am Hinterhaupt ab. (Abb. 5) Da ein solcher Hinterhauptschleier allerdings sehr häufig auch das Attribut der Göttin Hera ist, auf den Goldstateren von Taras erscheint sie beispielsweise mit einem solchen Schleier und einer Stephane im Haar, wird klar, dass auch diese Münze, wenn man vom Ährenkranz absieht, ikonographisch entlehnt wurde. Vergegenwärtigt man sich zudem, dass auch der Stil des Porträts große Ähnlichkeit mit jenem der tarentinischen Goldstatere aufweist, dann könnte man sogar von einer ikonographisch-stilistischen Entlehnung sprechen. Über den Ährenkranz ist die Dargestellte aber dennoch ganz klar als Demeter definiert, da ein solcher Kranz zu Hera ganz und gar nicht passen würde. Abb. 5: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,74 g, Ø Höhe Rs. 21,5 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Comptoir des Monnaies, F (April 2024). Darüber hinaus erschienen in Metapontion zwischen 400–340 und 330–290 v. Chr. silberne Nomoi, die auf ihren Vorderseiten u. a. die Göttinnen Hygieia bzw. Demeter-Hygieia, Nike, Athena oder die Personifikation der Demokratie (die Damokratia) zeigen. Während sich Hygieia (Abb. 6) durch die Aufschrift "ΥΓΙΕΙΑ" am Halsabschnitt und ein Haarband und Athena durch einen Korinthischen Helm zu erkennen geben, lassen sich Nike (Abb. 7) an Hand der Aufschrift "ΝΙΚΑ" am Halsabschnitt und einer Tänie (Diadem) im Haar und die Personifikation der Demokratie (Abb. 1) an der vor ihrem Gesicht verlaufenden Umschrift "ΔΑΜΟΚΡΑΤΙΑ", einem Lorbeerkranz und einem durchsichtigen Hinterhauptschleier identifizieren. Abb. 6: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 400–340 v. Chr.). Silber, 7,73 g, Ø Höhe Vs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Roma Numismatics Ltd, Auction 7 (22. März 2014), Los 22. Abb. 7: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,60 g, Ø Höhe Rs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Classical Numismatic Group, Mail Bid Sale 82 (16. September 2009), Los 198. Abb. 8: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,76 g, Ø Höhe Vs. 20 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Classical Numismatic Group, Triton VIII  (11. Januar 2005), Los 34. Nun wurden in dieser süditalischen Stadt zwar auch Goldmünzen, genauer gesagt Drittel- und Sechstel-Statere, geschlagen, jedoch waren dies keine regulären Ausgaben, sondern „Notmünzen“, die man emittierte, um beispielsweise die Feldzüge Alexanders I. des Molossers (333/32–331 v. Chr.), jene des Spartaners Kleonymos (302 v. Chr.) oder die des Pyrrhos von Epeiros (280– 278 v. Chr.) gegen die Lukaner, Brettier und Römer zu finanzieren, die Metapontion bedrohten. Diese Goldstücke zieren vorderseitig die göttlichen Porträts von Hera oder Nike. (Abb. 8 und 9) Abb. 9: Metapontion (Lukanien). Drittel-Stater im achaiischen Münzfuß (um 340-330 v. Chr.). Gold, 2,64 g, Ø Höhe Vs. 13,5 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Numismatica Ars Classica, Auktion 124 (23. Juni 2021), Los 29. Abb. 10: Metapontion (Lukanien). Drittel-Stater im achaiischen Münzfuß (um 302 v. Chr.). Gold, 2,61 g, Ø Höhe Vs. 12,8 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Numismatica Ars Classica, Auktion 132 (30. Mai 2022), Los 164. Schaut man sich das weibliche Porträt aus Abb. 9 etwas genauer an, so erkennt man an Hand der Stephane im Haar die Göttin Hera, da die Stephane das Attribut dieser Göttin war. Auf der Vorderseite von Abb. 10 begegnet uns stattdessen die Göttin Nike in Dreiviertelansicht. Dass es sich hierbei um Nike handelt, wissen wir, weil sich im rechten Feld neben dem Gesicht der Göttin die Auschrift "NIKA" findet, die auf dem abgebildeten Exemplar allerdings außerhalb des Schrötlings liegt, da die Münzvorderseite nicht perfekt zentriert wurde. Die Rückseiten aller Münzen aus Metapontion zeigen eine Gerstenähre mit Seitenblatt als Stadtwappen und nennen die Legende "ΜΕΤΑΠΟΝΤΙΝΩΝ" oder "ΜΕΤΑ" oder "ΜΕΤΑΠΟΝ" ([Münze] der Metapontier). Michael Kurt Sonntag

  • Sonderausstellung zum heiligen Bischof Ulrich von Augsburg – Diözesanmuseum St. Afra

    Das Diözesanmuseum St. Afra präsentiert vom 05. April bis 14. Juli 2024 mit ULRICH genial sozial loyal memorial eine Ausstellung zum dreifachen Jubiläum des heiligen Bischofs Ulrich von Augsburg: seine Bischofsweihe 923, sein Tod 973 und seine Heiligsprechung 993. Diese einzigartige kunst- und kulturhistorische Schau wirft einen frischen Blick auf Ulrichs Leben und hinterfragt, was den adeligen Bischof vor rund 1.100 Jahren so besonders macht und beleuchtet dabei weniger bekannte Facetten seiner Persönlichkeit. Ausgehend von der Lebensgeschichte Ulrichs (890-973), die sein Mitarbeiter und Vertrauter, Dompropst Gerhard, aufgezeichnet hat, geht die Ausstellung der Frage nach, ob sich Ulrich in seiner fünfzigjährigen Amtszeit als Person mit individuellen Charakterzügen fassen lässt, ob er bestimmte bischöfliche Aufgaben geflissentlicher oder anders wahrnahm als seine Amtskollegen, ob er progressiv oder traditionell eingestellt war, mit welchen Menschen er verkehrte und vieles andere mehr. Die Ausstellung skizziert Ulrichs genialen Lebensweg: Dabei kommt seine Ausbildung an der Eliteschule in St. Gallen genauso zur Sprache wie die Art der Ausübung seiner Leitungsaufgaben und die sehr menschlichen Umstände seines Alterns. Ein Blick wird auch auf Ulrichs Loyalitätsverständnis geworfen: Welche Netzwerke hatte er, zu wem stand er auch in schwierigen Zeiten? Ein weiterer Aspekt, der genauer unter die Lupe genommen wird, ist Ulrichs soziale Ader: Wie ging er mit der Hilfsbedürftigkeit der ihm anvertrauten Menschen um? Am Ende bleibt der Blick auf den Heiligen, denn es ist ja vor allem seine Memoria, die ihn zu dem gemacht haben, was wir uns heute noch über Ulrich erzählen. Die Geschichte Ulrichs wird einerseits durch bedeutende Exponate, darunter Handschriften, Skulpturen, Gemälde, Reliquien, persönliche Gegenstände und archäologische Fundstücke veranschaulicht, andererseits ermöglichen interaktive Elemente wie Videospiele, Kostüme und nachgebaute Alltagsgegenstände in die Rolle des Bischofs zu schlüpfen und das mittelalterliche Augsburg zu erleben. 1625 gedachte die Stadt Augsburg mit ihrer Talerprägung dem heiligen Ulrich. Augsburg Taler 1625 Silber, 29,30 g, 43,8 mm, Vetterle 1625.8. Bildquelle: Vetterle. Begleitet wird die Ausstellung von wissenschaftlichen Vorträgen, einem spannenden Führungsangebot und einem Wandelkonzert. Spezielle Programme für Menschen mit Demenz, sehbeeinträchtigte und gehörlose Besucher sowie Workshops für Kinder ergänzen das vielseitige Angebot. Die ersten Münzen Augsburgs gehen auf Bischof Ulrich als Münzherr zurück. Augsburg Denar 955-937 Silber, 1,51 g, 23 mm, Dannenberg 1018. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202417. Die Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra lädt dazu ein, die zeitlosen Werte und Lektionen, die Ulrichs Leben prägten, neu zu entdecken. Ein Muss für Geschichtsinteressierte und Kulturliebhaber, verspricht der Besuch nicht nur Wissensgewinn, sondern auch Inspiration und persönliche Bereicherung. ULRICH - genial sozial loyal memorial 05. April bis 14. Juli 2024 Diözesanmuseum St. Afra Kornhausgasse 3 - 5, 86152 Augsburg Dienstag - Samstag 10-17 Uhr Sonntag 12-18 Uhr www.museum-st-afra.de museum.st.afra@bistum-augsburg.de Tel.: 0821 3166-8831 Anton Vetterle Die Münzen der Freien Reichsstadt Augsburg Von 1521 bis 1805 Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-197-0 Auflage: 1. Auflage 2020 Format: 21 x 28 cm Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 464 Zum Shop Leseprobe

  • Leserpost: 5-DM-Probemünze von VDM?

    Hallo, ich habe eine Probemünze von VDM: 5 DM von Raiffeisen mit Randschrift. Wird diese Probemünze gesucht? Ich bitte um Information über diese Probemünze. Sie hat die Randschrift: Einer für alle & alle für Einen. Gewicht: 10,2 Gr. Durchmesser: 29 mm Material: K-N Mit freundlichen Grüßen Holger Pekrul Antwort der Redaktion Hallo Herr Pekrul, es handelt sich um eine VDM Probemünze zur Testung von Automaten. Die Firma VDM-Metals (früher Vereinigte Deutsche Metallwerke) stellt seit 1930 Rohlinge für Münzen aus aller Welt her und war bedeutender Zulieferer für die bundesdeutschen Münzstätten. Unter anderem geht das MAGNIMAT (Legierung aus 75% Kupfer und 25% Nickel, plattgewalzt auf einen Nickelkern) als Münzmaterial auf die VDM zurück. VDM hat sich intensiv dem Automatengeschäft gewidmet, um dem damals eklatanten Automaten-Missbrauch mithilfe von simplen Münzfälschungen zu begegnen. Für Demonstrationszwecke dürften diese Probemünzen hergestellt worden sein. Ihr Stück besteht aus MAGNIMAT und der Randschsrift nach (Jaeger 396) aus dem Jahr 1968. Die Maße entsprechen ungefähr der 1975 eingeführten 5DM-Umlaufmünze, die die silbernen Heiermänner ablöste. 2018 wurde ein vergleichbares Stück für 260€ plus Aufschlag versteigert (Münzzentrum Rheinland, 186. Auktion, Los Nr. 6360). Die Burg Altena als Motiv geht auf die Firmengeschichte zurück. Die VDM entwickelte sich aus der Firma Basse & Selve, die im 19. Jahrhundert in der Nichteisenmetall-Verabreitung tätig war und ihren Sitz in Altena hatte. Viele Grüße Til Horna

  • Münze des Monats April 2024

    Die Münze des Monats April wird in der 12. Rhenumis Auktion vom 15.bis 16. Mai 2024 angeboten. Marcus Iunius Brutus und Publius Cornelius Lentulus Spinther, Aureus (8,23 g), 42 v. Chr. Av.: Securis, Cullullus und Secespita inmitten eines Perlkreises sowie Inschrift: BRVTVS. Rev.: Sitella und Lituus im Perlkreis sowie Inschrift: LENTVLVS / SPINT. Cr. 500/6; Biaggi 36; Sydenham 1309; Sear 197; fast vz, sehr selten, nur eines von sehr wenigen im Handel bekannten Exemplaren. Erworben am 12. September 1969 bei Spink & Son Ltd. Taxe: 50.000,- Nachdem Gaius Iulius Caesar Mitte Februar 44 v. Chr. vonseiten des Senats das Amt eines Diktators auf Lebenszeit (dictator perpetuo) zuerkannt worden war, verhärtete sich die bereits bestehende politische Opposition gegen jenen Machthaber. Insbesondere Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus erzwangen daraufhin die Beschränkung der lebenszeitlichen Diktatur auf nur einen Monat, indem sie Caesar am 15. März desselben Jahres ermordeten. Dass Caesar nur wenige Tage zuvor als erster Römer und unter Nennung des neuen Titels sein Portrait auf den Avers seiner Denare hatte prägen lassen (Cr. 480/10), befeuerte die Meinung der Verschwörer, Caesar habe sich zum Tyrannen aufgeschwungen. Die Verschwörer ließen nachfolgend wiederum ihrerseits Münzen zu eigenen Ehren und Amtsgewalten anfertigen. Eine jener Münzen ist der vorliegende Aureus. Obwohl es sich um eine Ausgabe des Brutus handelt, wurde dieser Aureus unter Publius Cornelius Lentulus Spinther, einem Legaten des Mitverschwörers Cassius, gemünzt, und Spinther entsprechend als Münzherr auf die Münze geprägt. Für beide Eingeprägten gilt, dass die auf der Münze dargestellten liturgischen Gerätschaften auf jeweils getragene öffentliche Ämter rekurrieren: Securis (Opferaxt), Culullus oder Simpulum (kleiner Becher / Schöpfkelle) und Secespita (Opfermesser) stehen für das Pontifikalamt des Brutus, das dieser in den späten 50er Jahren innehatte; Sitella (Opferkrug) und Lituus (Krummstab) erinnern an das Augurat, das Spinther 57 v. Chr. übernahm (zeitgleich war sein mutmaßlicher und homonymer Vater ordentlicher Konsul). Spinther war darüber hinaus 44 v. Chr. Quästor, und kandidierte ein Jahr darauf als Proquästor (in Vertretung eines Prätors) in Asien, bevor er Legat des Cassius wurde. Ein offener Gegner Caesars war er bis zu dessen Ermordung nicht, starb aber 42. v. Chr. als Cassius‘ Parteigänger in der Schlacht bei Philippi; auch Cassius überlebte Philippi nicht und Brutus starb nur zwanzig Tage darauf. Spinthers übrige Münzprägung, die auf dem Revers diverser Denare des Cassius für ihn personalisiert wurde (bspw. Cr. 500/3), deutet darauf hin, dass Spinther die öffentliche Anerkennung mithilfe von Münzausgaben durchaus suchte. Sein auf dem Aureus (und anderen Münzen) mithilfe von Gerätschaften dargestelltes Augurenamt zeichnet sich in etwa durch den Lituus, einen gekrümmten Stab, aus, der den Auguren, den ‚Vorzeichendeutern‘, als Instrument diente, um Himmelsquadranten abzustecken und den Vogelflug auszuwerten. Bei diesem Amt handelte es sich um kein eigentliches Priesteramt, ebenso wenig wie bei dem von Brutus getragenen Amt des Pontifex, das eher einen sakralen Beamten mit regulativen Tätigkeiten als einen expliziten Priester bezeichnete. Dass mit diesen teilsakralen Ämtern aber womöglich eine gewisse Deutungshoheit angezeigt werden sollte, um den Caesarenmord als berechtigt zu propagieren, wäre eine denkbare Begründung für das Prägebild jenes Aureus bzw. die Kombination aus der Amtswürde des Brutus mit jenen des Vorzeichen deutenden Augurs. Dies auch, da es zeit- und prägegleiche Silberdenare (Cr. 500/7) als komplementäres Gegenstück zum Aureus gibt und ebenfalls im Jahr 42 v. Chr. Denare mit dem Portrait des Verschwörers Brutus (Cr. 508/3), der die Portraitprägung Caesars erst zwei Jahre zuvor noch als einen widerrechtlichen Tabubruch bewertet hatte.

  • SINCONA AG, Zürich – Auktionen 88 – 91 vom 13. bis 15. Mai 2024

    SINCONA lädt alle Freunde der weltweiten Numismatik zu den diesjährigen Frühjahrs Auktionen vom 13. bis 15. Mai 2024 für drei spannende numismatische Tage nach Zürich ein. 3006 Nummern, mit einer Taxe von fast 6.6 Millionen Schweizer Franken versprechen interessante und spannende Bietergefechte. Die Kundschaft erhält vier Kataloge, und davon sind deren drei speziellen Themen gewidmet – eröffnet wird die Reihe durch die Auktion 88, die Kian Collection Part II, gefolgt von der Sammlung Garrulus, dem Katalog 89. Die Auktion 90, der «Allgemeinkatalog», befasst sich mit vielen Gebieten der mittelalterlichen und modernen Numismatik, eingeschlossen die traditionelle Edelmetall-Versteigerung, sowie etwa 300 Münzen und Medaillen der Schweiz. Den Abschluss mach dann ein letzter Spezialkatalog mit dem ersten Teil der Sammlung Konrad Bürki mit Münzen der Schweiz bis 1848. Auktion 88, Montag, 13. Mai 2024, The Kian Collection, Teil 2 (10.00-12.00 Uhr) Nach der erfolgreichen SINCONA Auktion Kian Teil 1 vom letzten Oktober, die sich mit den maschinengeprägten Münzen und Medaillen des persischen Herrscherhauses befasste, folgt nun der 2. Teil. Dieser widmet sich den sogenannten „hammered coins“, die eindrucksvoll die Kunst der Kalligrafie in der persischen Numismatik zeigen. Die 215 Lose entsprechen einer Schätzung von 425‘000.- Franken, davon sind mehr als 2/3 der Stücke zertifiziert. Hier zeigen wir Ihnen einige herausragende Raritäten. Los 8: Sulayman I. 1079-1105 AH (1668-1694).  20 Shahi 1099 AH (1688), Isfahan Mint. Sehr selten. Aus der Bakhtiar collection, Spink & Son, London 1996. Vorzüglich. Taxe CHF 4‘000.- Los 159: Fath-´Ali Shah, 1212-1250 AH (1797-1834). 5 Toman 1226 AH (1811), Tabriz Mint. Äusserst seltenes Nominal. NGC MS62. Taxe CHF 40‘000.- Los 189: Muhammad Shah, 1250-1264 AH (1834-1848). 5 Toman 1251 AH (1835), Isfahan Mint. Zum Anlass seiner zweiten Krönung 1251 AH. Einziges bekanntes Exemplar. Unpubliziert. NGC XF Details. Taxe CHF 35‘000.- Auktion 89, Montag, 13. Mai 2024, Sammlung Garrulus   (13.00-15.30 Uhr) Nach den herrlichen Stücken der aus dem persischen Reich, zeigt SINCONA in dieser Sammlung fantastische Münzkunst aus der Antike und dann besonders aus der frühen Neuzeit bis zum Beginn der Prägung der Grosssilbermünzen. Diese aussergewöhnliche Sammlung mit herrlichen Erhaltungen numismatischer Meisterwerke beinhaltet 274 Lose mit eine Schätzpreis von 425'000 Franken. Die Portraits und Darstellungen auf den Münzen werden sicherlich viele Sammler begeistern. Diese Auswahl aus der Sammlung Garrulus wird Ihnen jetzt schon Freude bereiten: Lot 502: Lucanien / Poseidonia. Nomos um 400-385 v. Chr. Poseidon schreitet nach rechts. POM retrograd. Rückseite incus. Vorzüglich mit alter Sammlungspatina. Taxe CHF 15'000.- Lot 504: Bruttium / Kroton. Stater um 380 v. Chr. Zurückblickender Adler nach links, auf Hirschkopf stehend. Revers mit Dreibein, links Efeublatt. Sehr selten und prachtvoll erhalten. Vorzüglich.  Taxe CHF 6'500.- Lot 507: Bruttium / Panormos. Tetradrachme um 340 v. Chr. Quadriga nach links. Nike bekränzt den Lenker. Revers: Kopf der Kore-Persephone nach links. Sehr selten. Prägefrisch. Taxe CHF 30'000.- Lot 708: Spanien, Königreich. Pedro I. König von Kastilien und Leon, 1350-1369. Dobla de 35 Maravedis o. J. (1350-1366), Mzst. Sevilla. Sehr selten in dieser Erhaltung. NGC MS67. Taxe CHF 10'000.- Auktion 90, Montag, 13. Mai bis Mittwoch, 15. Mai 2024, Münzen und Medaillen der Welt, Edelmetallauktion und Schweizer Münzen und Medaillen Der Auktionskatalog 90 von SINCONA umfasst beinahe 1800 Lose mit einer Schätzung von über 4.4 Millionen Franken. Die drei Hauptteile beinhalten 1360 Nummern mit Geprägen aller Länder, von Afghanistan bis Vietnam, 110 Lose sind der Edelmetallversteigerung vergeben und 308 befassen die Münzen und Medaillen der Schweiz. Hier die Zeittafel: 13. Mai: 15.30-18.30 Uhr: Münzen und Medaillen der Welt - Lose 775-1169 14. Mai: 09.00-19.00 Uhr: Münzen und Medaillen der Welt – Lose 1170-2134 / Edelmetallauktion – Lose 2201-2310 15. Mai: 09.30-12.00 Uhr: Schweizer Münzen und Medaillen Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kapiteln China (138 Lose), Deutschland (119 Lose), Grossbritannien und Italien (beide je 74 Lose), Indien und Afghanistan, dem Römisch-Deutschen Reich/Österreich mit einer Serie Standesherren (291 Lose) und Tschechien/Tschechoslowakei (117 Lose) sowie den Schweizer Losen. Wir haben Ihnen an dieser Stelle ein paar besondere Stücke zusammengestellt. Lot 777: Afghanistan, Durrani Dynastie. Mahmud Shah, 1216-1218 AH (1801-1803). 2 Mohurs 1217 AH / Jahr 1 (1801), Mzst. Bahawalpur. Sehr selten. Prachtexemplar. NGC MS66. Taxe CHF 10'000.- Lot 795: Baltikum. Riga Stadt. 18 Ferding (Taler) 1573, Mzst. Riga. Von grösster Seltenheit. NGC UNC Details. Taxe CHF 30'000.- Es muss auch auf zwei bedeutende Raritäten aus der britischen Numismatik aufmerksam gemacht werden, Proben, welche oft jahrzehntelang nicht angeboten werden. Los 1261: Grossbritannien. Georges III. 1760-1820. Pattern 2 Guineas 1768, Mzst. London. Stempel von John Tanner. Glatter Rand. Sehr selten. NGC PF64 ULTRA CAMEO. Taxe CHF 150'000.- Los 1267: Grossbritannien. Georges III. 1760-1820. Pattern Crown in Gold 1817, Mzst. London. Stempel von W. Wyon. Von grösster Seltenheit. Nur 7 bekannte Exemplare bekannt. NGC PF63+ ULTRA CAMEO. Taxe CHF 300'000.- Die Edelmetallauktion dieses Frühjahrs beinhaltet 110 Lose. Wie allgemein bekannt werden alle Losnummern zu speziellen Konditionen für Privatpersonen und Händler versteigert, jedoch nicht in Währungs- sondern in Prozentschritten, und die Käufer zahlen auf den erfolgten Zuschlag kein Aufgeld, egal ob Sie als Saalbieter, schriftliche Bieter oder live im Internet dabei sind. Diese spezielle Form der Versteigerung wird zunehmend beliebter, wie die Zahl der Teilnehmenden an diesem Spezialkapitel beweist. Den Mittwoch, 15. Mai, widmet SINCONA ganz der Schweizer Numismatik. Zuerst folgt noch die Schweizer Abteilung von Katalog 90 mit etwa 300 Nummern mit einer Schätzung von mehr als einer dreiviertel Million Franken. Nach einem grossen Teil Kantonsmünzen finden die Sammler diverse Raritäten von Münzen und Medaillen der Eidgenossenschaft, Proben, Fehlprägungen sowie 87 Lose zum Thema Schützentaler und -Medaillen, inklusive Schützenuhren. Los 2599: Schweiz. St. Gallen. Doppeldukat 1621, Mzst. St. Gallen. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe CHF 15'000.- Los 2692: Schweiz. Eidgenossenschaft. 5 Franken 1922 B, Mzst. Bern. Probe in mattierter Ausführung. Äusserst selten. Vorzüglich-FDC. Taxe CHF 5'000.- Auktion 91, Mittwoch, 15. Mai 2024, Sammlung Konrad Bürki (Beginn 12.30 Uhr) Mit der Auktion 91 bietet SINCONA den ersten Teil der bedeutenden Sammlung Konrad Bürki an – es sind 738 Lose bei einem Schätzpreis von 1.27 Millionen Franken. Konrad Bürki ist seit vielen Jahren einer der treusten Sammler von Schweizer Münzen, und er nahm regelmässig an allen bedeutenden Münzenmessen und Auktionen intensiv teil. Jetzt hat er sich entschlossen, seine Münzen zu verkaufen. Die Sammlung ist so umfangreich, dass gleich mehrere Auktionen mit weiteren Teilen kommen werden. Die Sammler und auch der Handel können sich darauf freuen. Es kann an dieser Stelle nur ein verschwindender Teil all dieser seltenen Gepräge aufgeführt werden, aber es ist garantiert, dass jedem Numismatiker das Wasser im Mund zusammenläuft! Bern ist einer der bevorzugten Münzherren von Konrad Bürki gewesen; entsprechend ist auch der Umfang der bedeutenden Stücke vom Beginn der Münztätigkeit bis zum Ende der kantonalen Prägungen. Seltene Münzen folgen sich Schlag auf Schlag! Los 3104: Schweiz. Bern. Dicken o. J. (1482), Mzst. Bern. Nach dem Vorbild der Mailänder Testoni von Galeazzo Maria Sforza. Es handelt sich um den ersten Dicken der Schweiz überhaupt. Äusserst selten, einziges Exemplar in Privathand. Aus Slg. Kunzmann. Fast sehr schön. Taxe CHF 4'500.- Los 3151: Schweiz. Bern. 10 Dukaten o. J. (um 1772), Mzst. Bern.  Stempel von Mörikofer. Von grösster Seltenheit und prachtvoller Erhaltung. Fast FDC. Taxe CHF 90'000.- Vor wenigen Jahren konnte Konrad Bürki die Münzen des Kantons Neuenburg/Neuchâtel erstehen. Dass sich darin Geldstücke befinden, die man nie oder kaum in die Hand bekommt, versteht sich von selbst. Los 3369: Schweiz. Neuchâtel. Heinrich II. von Orléans-Longueville, 1595-1663. Doppelte Pistole 1603. Mzst. Neuchâtel. Von grösster Rarität, nur 2 Stücke bekannt. Dieses Exemplar abgebildet im Divo-Tobler und im HMZ-Katalog. Gutes sehr schön. Taxe CHF 75'000.- Los 3726: Schweiz. Helvetische Republik. 20 Batzen 1798, Münzstätte unklar. Nur 32 Exemplare geprägt. Hübsche Patina. Sehr selten. Vorzüglich-FDC. Taxe CHF 5'000.- Im Herbst 2024 wird der zweite Teil des Sammlung Bürki versteigert werden, und wir versichern Ihnen, dass Sie dann wieder viele besondere und extrem seltene Gepräge antreffen können. Freuen Sie sich auf die vier Kataloge mit viel Numismatik in allen Facetten. SINCONA lädt die Kundschaft gerne wieder nach Zürich ein. Kontakt können Sie telefonisch aufnehmen, per E-Mail oder online an den Auktionstagen am 13. bis 15. Mai 2024. Die Homepage www.sincona.com informiert Sie jederzeit.

  • Kanada: Die zwölf Sternzeichen des Horoskops vereint auf einer Münze

    Auf die zwölf Sternzeichen unseres astrologischen Kalenders emittierte die Royal Canadian Mint im März 2024 eine 30-$-Silbermünze. Die Münze huldigt folglich nicht einem bestimmten Sternzeichen allein, sondern gedenkt allen zwölf des Horoskops gleichzeitig. 30 $, Silber 999,9/1000, teilweise farbig, 62,69 g, 50 mm, Auflage: 4.000 in PP, Künstler/in: Susanna Blunt (Av.), Steve Hepburn (Rv.); Münzstätte: Royal Canadian Mint, Ottawa. Wir sehen auf der anepigrafischen Rückseite Sonne und Mond im Zentrum, umringt von einem Zahlenkreis von eins bis zwölf, auf den die zwölf Sternzeichensymbole folgen, die wiederum von den zwölf Sternbildern umrundet werden. Die Sonne, der Himmel über ihr und der Kranz mit den Sternzeichensymbolen wurden eingefärbt. Die Vorderseite zeigt das nach rechts gewandte Porträt der verstorbenen Königin und nennt ihre Titulatur, die Staatsbezeichnung, den Nominalwert, das Emissionsjahr sowie das Jubiläumsdatum "1952 / 2022". Michael Kurt Sonntag

  • Vorbericht zur 83. Auktion der Münzhandlung Harald Möller am 21. und 22. Mai 2024

    Am 21. und 22. Mai 2024 findet die 83. Auktion der Münzhandlung Harald Möller statt. Es werden diesmal 1887 Lose mit vielen Raritäten angeboten. Dabei sind 800 Lose Deutsche Münzen und Medaillen vor 1871 mit einer Serie seltener Medaillen (u.a. von Gebel), eine kleine Serie Kleinmünzen in Top Erhaltungen und seltene Taler. Bei den Reichsmünzen sind besonders das seltene 1 Mark Stück von 1905F, Goldmünzen in Stempelglanz und teils unbekannte Proben und Verprägungen zu erwähnen.Eine Sammlung Siegespfennige der Napoleonischen Befreiungskriege und des Ersten Weltkrieges ergänzt das Angebot deutscher Prägungen. Bei den Münzen des Habsburger Reiches sind u.a. auch ein doppelter Schautaler 1519, ein doppelter Weihnachtsguldiner, der normalerweise nur als einfacher Guldiner vorkommt und eine Klippe zu 2 ½ Taler von 1582 erwähnenswert. Beachtenswert ist auch eine Sammlung „Frankreich und seine Kolonien“, die mit über 400 Losen vertreten ist. Ausländische Gepräge (400 Lose) u.a. mit Schweizer Schützenmedaillen, einer Serie 8-Escudo-Stücken und andere seltene Prägungen runden das Angebot ab. Abgeschlossen wird die Auktion von über 100 verschiedenen Medaillenprägungen. Los 26 Römische Kaiserzeit, Gordianus III. Pius 238-244. Aureus. Friedberg 501, gutes vz 900,-€ Los 53 Augsburg-Stadt, Silbergussmedaille 1530 (v. M. Gebel) auf Raimund Fugger. Habich 1016, Kull. 18. feiner scharfer Guss, sehr selten! vz 1000,-€ Los 122 Brandenburg-Preußen, Friedrich II. 1740-1786, Friedrichs d'or 1778 A. Olding 435, Friedberg 2411, vz 1200,-€ Los 232 Bremen- Stadt, Dukat 1746 mit Titel Franz I. Jungk 431, Friedberg 424, st   2800,-€ Los 318 Magdeburg-Stadt, 1 1/2 facher Taler o.J. (1549) auf das Augsburger Interim. v. Schrötter vgl. 950, Davenport 9445 var., uneditiertes Unikum, ss 7500,-€ Los 364 Pfalz-Kurlinie, Karl Theodor 1742-1799, 2/3 Taler 1756 Ausbeute der Wildberger Grube. Slg. Noss 10, Davenport 752, Haas 96. Prachtexemplar, EA 2600,-€ Los 385 Reuss-jüngere Linie zu Schleiz, Heinrich LXII. 1818-1854, 3 Pfennig 1850. AKS 31, Jaeger 130, Schmidt u. Knab 553. kl. Fleck, EA 90,-€ Los 393 Sachsen-Albertinische Linie, Georg der Bärtige 1500-1539. Leipziger Schautaler 1531 Mzm. Utz Gebhart, Leipzig. Anmerkung lt. Erbstein: Stark vergoldetes, in Silber gegossenes Exemplar dieses hauptraren Schautalers, der nach Ausweis seiner Münzmeistermarke, dem Halbmond mit darüber schwebendem Kreuz, in Leipzig geschlagen wurde, als dort Utz Gebhart in den Jahren 1531 und 1532 zum zweiten Male Münzmeister war. Tentzel (Taf. 2, V) kannte von diesem Stück nur zwei geprägte Originale. Eines befindet sich im Königlichen Kabinett zu Dresden. Unikum! Erbstein (Slg. Engelhardt) 152 (dieses Exemplar), Madai 1434. ziseliert, ss 5000,-€ Los 444 Sachsen-Ernestinische Linie, Die Söhne Johann Friedrichs 1547-1552, während seiner Gefangenschaft. Dicktaler 1551 vom Stempel eines Halbtalers. (Koppe Anmerkung: Das Stück ist nur als Abschlag im Gewicht eines Talers bekannt.). Koppe 216, Schulten 3161, ss   2000,-€ Los 481 Schwarzburg-Rudolstadt, Ludwig Günther II. 1767-1790. Konventionstaler 1786 Saalfeld. Fischer 575, Davenport 2771. Prachtexemplar, äußerst selten in dieser Erhaltung!  f.st 1200,-€ Los 546 Würzburg-Stadt, Neujahrsgoldgulden o.J. Präsent der Stadt. Friedberg 286, Schlumb. 939, Divo/Schramm 242. Sehr attraktives Exemplar,  vz-st  2800,-€ Los 554 Sammlung Siegespfennige, Napoleonische Befreiungskriege Bronzemedaille 1813 (v. Loos) Großbeeren. Sommer 165/08. mit Öse,  PP 60,-€ Los 670 Kaiserreich-Kleinmünzen, 1 Mark 1905 F Das seltenste Markstück des Kaiserreichs, mit Fotoexpertise. Jaeger 17. RRRR,  ss  9500,-€ Los 696 Bayern, Otto 1886-1913, 2 Mark 1888 D. Jaeger 43. Prachtexemplar! st- 650,-€ Los 767 Sachsen-Coburg-Gotha, Carl Eduard 1900-1918. 10 Mark 1905 A. Jaeger 273. vz-st 1800,-€ Los 790 Deutsch-Ostafrika 15 Rupien 1916. Jaeger 728a. selten in dieser überdurchschnittlichen Erhaltung, vz+  4000,-€ Los 886 RDR-Haus Habsburg, Maximilian I. 1486-1508-1519, Doppelter Schautaler 1519 Hall. Egg 4. leicht ziseliert, sehr selten, ss-vz 10000,-€ Los 947 Belgien, Leopold I. 1830-1865, 100 Francs 1853 auf die Hochzeit des Herzogs v. Brabant mit Marie Henriette v. Österreich. Friedberg 409, Morin M1. winz. Kr., Auflage nur 482 Stück, vz  6000,-€ Los 979 China, Kwang Su 1875-1908, Schuhförmiger Goldbarren zu 1 Tael o.J. mit 3 Punzen, 37,43g. st  2000,-€ Los 1084 Frankreich, Ludwig XIV. 1643-1715, Ecu 1679 Mzz. 9-Rennes à la cravate, 1. Typ, 'Ecu du Parlement'. Davenport 3805, Gadoury 209, Duplessy 1493. min. justiert, schöne dunkle Patina, vz  800,-€ Los 1112 Frankreich, Ludwig XIV. 1643-1715, Louis d'or 1701 A - Paris aux 8 L, Jahreszahl im Stempel aus 1700 geändert. Friedberg 436, Gadoury 253, Duplessy 1443. NGC AU 58, vz  1000,-€ Los 1402 Französische Kolonien-Indochina Piastre de Commerce 1885 A. Lecompte 266. vz-st 120,-€ Los 1587 Italien- Venedig, Alvise Contarini 1676-1684. Osella per Murano 1681 Anno VI. Paolucci 572, Mont. 2059. gutes ss 2000,-€ Los 1632 Mexiko, 8 Escudos 1863 Zs-MO. K.M. 383.11, Friedberg 75. mit Prägeglanzresten, vz+  1200,-€ Los 1651 Niederlande-Batenburg, Willem von Bronckhorst 1556-1573. St. Victortaler o.J. Delmonte 532, Davenport 8560. (leichte Hklsp.) Prägeschwäche, ss 2000,-€ Los 1785 Medaillen von Friedrich Wilhelm Hörnlein Silbermedaille 1910 auf die Silberhochzeit von F. und M. Mammen. Äußerst selten, im Werksverzeichnis der Staatl. Kunstsammlungen Dresden von 1992 noch nicht bekannt, erstmals im Nachtrag von 2017 erwähnt. AFA 68 var., 50,5 mm, 43,05 g.  vz-st 500,-€ Los 1806 Jugendstil, 8- eckige Goldmedaille 1909 (v. Roty) auf das 30-jährige Bestehen der Handelskammer von St. Nazaire, mit Randgravur, ORE und Füllhorn, st  2400,-€ Münzenhandlung Möller GmbH Harald Möller Heideweg 2 - 34314 Espenau Tel.: 0049 - (0) 5673 2179

  • Vorbericht zur 106. Emporium Hamburg Auktion vom 13. bis 16. Mai 2024

    Im Mai stehen wieder Münzen und Medaillen bei Emporium Hamburg im Mittelpunkt: die Frühjahrsauktion 106 startet! Vom 13. bis 16. Mai wird die Geschichte der Menschheit wieder in ihrer numismatischen Form zum Leben erweckt. Von der Antike bis zum Ausland hin zu den Deutschen Landen – der Katalog umfasst wie gewohnt eine breite Auswahl. Die Antike bildet traditionell den Auftakt der Auktion mit einer Vielzahl keltischer Statere und Quinare, antiken Münzen aus Griechenland und Kleinasien sowie Münzen aus dem Alten Orient. Die ersten Highlights befinden sich im Römischen Reich, darunter ein Sesterz, geprägt unter Lucius Verus im Jahr 164/165 n. Chr. und in seiner Erhaltung vz-st ein Unikat (Los 417). Weiterhin sind eine erhebliche Zahl an Denaren und Tetradrachmen von Caracalla (Los 446-494) sowie Antoniniane von Gordian III. (Los 559-600) gelistet. Los 73 Makedonien, Philipp III. (323-317 v. Chr.). AV Stater, Lampsakos. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 1800,- Los 163 Kilikien / Incertum. AR Stater (ca. 465-430 v. Chr.), Zuweisung unsicher, da unpubliziert. Erhaltung: ss-vz. Schätzpreis: € 2500,- Los 417 Römisches Reich, Lucius Verus (161-169). AE Sesterz, TRP V IMP II = 164/65, Rom. Unikat in der Erhaltung. Erhaltung: vz-st. Schätzpreis: € 9600,- Constantin der Große brachte eine Reihe neuer Währungen aus Silber und Gold in Umlauf. Als neues Nominal in Silber entstand der Miliarense (Los 706), in Gold wurde der Solidus eingeführt, übersetzt „der Stabile“ (Los 705). Er entsprach einem Wert von 5 Aurei und sollte ebendiese ersetzen. Die Goldmünzen wurden meist von einer mobilen Münzstätte geprägt und richteten sich nach dem Aufenthaltsort des Kaisers. Nikomedia war lange Zeit Hauptstadt des Oströmischen Reiches, ehe man das Zentrum zum neu gegründeten Konstantinopel verlagerte. Nikomedia wurde 337 n. Chr. zum Sterbeort Konstantins, kurz nachdem er zu Pfingsten seine Taufe erhielt. Los 705 Römisches Reich, Constantin der Große. AV Solidus (335 n. Chr.), SMNC = Nicomedia. Erhaltung: kl. Kr., vz. Schätzpreis: € 28.500,- Los 706 Römisches Reich, Constantin der Große. AR Miliarense (335 n. Chr.), TS = Thessalonica. Erhaltung: kl. Kr. a. Rd., vz. Schätzpreis: 17.500,- Die byzantinischen Münzen (Los 759-866) zeigen eine Auswahl von Solidi, Scyphaten und Hyperpyronen, die von Anastasius I. (491-518 n. Chr.) bis hin zu Andronicus II. und Michael IX. (1295-1320) reicht. Los 797 Byzantinisches Reich, Phocas (602-610 n. Chr.). AV Solidus, CONOB = Konstantinopel. Erhaltung: st. Schätzpreis: € 750,- Los 843 Byzantinisches Reich, Romanos III. Argyrus (1028-1034). AV histamenon nomisma = Scyphat, Konstantinopel. Erhaltung: Kratzer, vz. Schätzpreis: € 500,- Im Bereich Ausland gibt es in dieser Auktion keinen Schwerpunkt, dafür gleicht die Länderauswahl einer Weltreise: beginnend in Ägypten, Zwischenlandung in Chile, umsteigen in Frankreich, ein kleiner Ausflug nach Indien, ein Sprung rüber in die Schweiz und die finale Landung in den Vereinigten Staaten. Los 1076 Großbritannien, Georg II. (1727-1760). Guinea 1759. Aus der Erwin Warth Collection. Erhaltung: Prachtex., NGC MS64. Schätzpreis: € 13.000,- Los 1110 Indien, Victoria (1837-1901). 1 Mohur 1841, East India Company. Erhaltung: Prachtex., st. Schätzpreis: € 6800,- Los 1250 Provinz der Vereinigten Niederlande. Dukat 1792, „Silberner Reiter“. Erhaltung: kl. Kr., f.st. Schätzpreis: € 2750,- Los 1302 Polen, Sigismund III. (1587-1632). Taler 1628 II, Bromberg. Erhaltung: Fassungssp., ss. Schätzpreis: € 1450,- Los 1391 Schweiz. 100 Franken 1925 B. Erhaltung: NGC MS-62. Schätzpreis: € 18.500,- Los 1412 Thailand, Provinz von Chiengmai (1615-1768). AR Tamlung = Tok oder Schweineschnauzengeld, hochgewölbte Form. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 50,- Los 1478 Vatikan, Pius IX. (1846-1878). 100 Lire 1869. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 3800,- Los 1562 Vereinigte Staaten von Amerika / Hawaii, Kalakaua (1874-1891). Dollar 1883, Akahi Dala. Erhaltung: PCGS AU50. Schätzpreis: € 1600,- In den Habsburger Landen stechen die sehr seltenen 10 Dukaten von Ferdinand III. (1637-1657) hervor (Los 1680). Die Vorderseite ziert ein Brustbild Jesus Christus im Lorbeerkranz mit der Umschrift SALVATOR MVNDI („Erlöser der Welt“). Die sogenannten Salvator-Prägungen wurden ab 1575 als Verdienstprägungen der Stadt Wien gestiftet und als Ehrengabe an wichtige Amtsträger zum Neujahr verschenkt. Los 1680 Haus Habsburg, Ferdinand III. (1637-1657). 10 Dukaten o. J., Wien. Erhaltung: sehr selten, ss-vz. Schätzpreis: € 10.000,- Los 1707 Haus Habsburg, Joseph I. (1705-1711). Reichstaler 1707, Hall. Erhaltung: near vz. Schätzpreis: € 500,- Die Deutschen Lande umfassen Stücke in Gold und Silber aus Altdeutschland, dem Deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik bis hin zu modernen Prägungen aus der DDR und BRD. Los 1763 Erzbistum Salzburg, Max Gandolph Graf Küenburg (1668-1687). 5 Dukaten 1668. Erhaltung: ss. Schätzwert: € 5000,- Los 1796 Augsburg. Reichstaler 1626 mit Titel Ferdinand II. Erhaltung: f.vz. Schätzpreis: € 600,- Los 1810 Bayern, Maximilian I. (1598-1651). 5 Dukaten 1640. Neubefestigung der Stadt München. Erhaltung: Prachtex., selten, vz-st. Schätzpreis: € 20.000,- Los 1866 Brandenburg-Preussen, Friedrich II. (1740-1786). Taler 1750 A, Berlin. Erhaltung: schöne Patina, ss-vz. Schätzpreis: € 450,- Für den Sammelbereich Braunschweig-Lüneburg liegen Exemplare in außerordentlicher Größe vor: Löser sowohl von der Linie Lüneburg-Celle als auch der Linie Wolfenbüttel. Löserprägungen entstanden im 16. Jahrhundert ursprünglich als monetäre Hortungsmünzen, entwickelten sich jedoch mit der Zeit zu einem repräsentativen und dekorativen Schaustück. Der Löser zu 3 Reichstalern aus dem Jahr 1654 zeigt eine damals neu eingeführte Abbildung unter Herzog Christian Ludwig (1648-1665): ein springendes Ross über dem Bergwerk, genauer über dem Harzer Bergbau (Los 1930). Die Löser standen stets auch für ein Zeichen des Braunschweiger Wohlstands, der durch das reiche Silbervorkommen gesichert war. Los 1930 Braunschweig und Lüneburg, Linie Lüneburg-Celle, Christian Ludwig (1648-1665). Löser zu 3 Reichstalern 1654, Clausthal. Erhaltung: äußerst selten, Felder l. geglättet, ss. Schätzwert: € 4200,- Los 2002 Hamburg, Stadt. Reichstaler 1589 mit Titel Rudolf II. Erhaltung: schöne Patina, vz. Schätzwert: € 700,- Los 2089 Hildesheim, Stadt. 5 Goldgulden 1528 (geprägt 1614-1620) mit Titel Karl V. Erhaltung: kl. Kr., f. vz. Schätzwert: € 17.500,- Los 2173 Rottweil, königliche Münzstätte. Brakteat o. J. (1270/80). Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 200,- Los 2383 Hannover, Georg III. (1760-1820). Taler 1801 C, Hannover. Erhaltung: sehr selten, NGC UNC DETAILS, Rev Spot Removed. Schätzpreis: € 5000,- Los 2629 Würzburg, Stadt, Ludwig II. von Bayern (1864-1886). Neujahrsgoldgulden o. J. (1864) SPQW. Erhaltung: min. Rdf., vz. Schätzpreis: € 3200,- Los 2990 Waldeck und Pyrmont, Friedrich (1893-1918). 20 Mark 1903 A. Erhaltung: Erstabschlag, f.st. Schätzpreis: € 10.000,- Das Titelstück des Kataloges, 15 Rupien 1916 T (Los 3131), zeigt ein besonderes Stück Kolonialgeschichte in Deutsch-Ostafrika auf: Prägestätte war die Eisenbahnwerkstätte der "Kironda-Goldminen-Gesellschaft" in Tabora. Die Stempel für die 15 Rupien 1916 wurden nach einem Entwurf von R. Vogt gefertigt. Das für die Prägung benötigte Gold wurde aus den Sekenke-Goldminen beschafft, die sich etwa 170 Kilometer nordöstlich von Tabora befanden und als die bedeutendsten Goldquellen in Deutsch-Ostafrika galten. Die Entscheidung zur Prägung dieser goldenen Notmünzen wurde aus zwei zentralen Gründen getroffen. Zum einen sollte die Münzprägung den akuten Geldmangel mildern und zur Lohnzahlung verwendet werden. Zum anderen war es 1916 aufgrund der bevorstehenden Besetzung Deutsch-Ostafrikas durch die britischen und belgischen Truppen unmöglich, das gewonnene Gold nach Deutschland zu transportieren. Hätte die Gouvernementsverwaltung dieses Gold behalten, wäre es sofort von den Siegermächten beschlagnahmt worden. Im Gegensatz dazu blieb Gold, das sich in Privatbesitz befand, unangetastet. Im Juli 1916 musste die Münzprägung aufgrund des Vorrückens belgischer Truppen eingestellt werden. Dies führte dazu, dass das 15-Rupien-Goldstück der Deutsch-Ostafrikanischen Bank zu einer wertvollen Rarität wurde, da es die einzige kolonialdeutsche Goldmünze als Notgeld darstellte. Los 3131 Deutsch-Ostafrika. 15 Rupien 1916 T. Erhaltung: min. Kr., vz. Schätzpreis: € 3500,- Medaillen haben in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen und rücken immer mehr ins Zentrum der numismatischen Aufmerksamkeit. Durch ihre vielseitigen und detaillierten Abbildungen kann so den Zeitgeist vergangener Epochen besonders gut erfasst werden. Unter die thematischen Medaillen fällt auch eine Vielzahl Orden verschiedener Länder, die jeweils in Lots zu mehreren Stücken zusammengefasst wurden (Los 1611-1641). Los 1122 (rechteckig) Italien, Umberto I. (1878-1900). Br.-Plakette 1900 von Johnson auf seinen Tod. Rückseite: Trauernde Roma am Sarg im Pantheon. Erhaltung: f.vz. Schätzpreis: € 70,- Los 1311 Volksrepublik Polen, 1952-1989. Neusilbermedaille 1954 von J. Goslawski auf die 500-Jahrfeier der Rückkehr von Danzig zu Polen. Polonia thronend mit Wappen empfängt Seemann und Fischer als Symbol für Danzig. Rs. Stadtansicht mit Danziger Wappen zwischen zwei Löwen. Erhaltung: Patina-Flecken, schöne Tönung, vz. Schätzpreis: €60,- Los 1578 Deutschland, Br.-Gussmedaille 1942 auf den Generalfeldmarschall Fedor von Bock und die Einkesselung in Charkow. Erhaltung: vz. Schätzpreis: € 500,- Los 2032 Hamburg, Stadt. Silbermedaille 1803 auf die 1000-Jahrfeier der Stadt. Stadtansicht mit Jungfernstieg und Binnenalster. Erhaltung: kl. Kr., vz. Schätzwert: € 100,- Los 2195 Sachsen, Friedrich August III. (1763-1806). Silbermedaille 1786 im Gewicht eines Doppeltalers von Stieler als Ausbeute der Grube Beschert Glück. Erhaltung: sehr selten, kl. Kr., vz-st. Schätzpreis: € 4250,- Die Auktion 106 findet live online auf Auctionmobility statt und beginnt am 13. Mai 2024 um 13:00 Uhr. Vorgebote werden auf den gängigen Portalen sowie telefonisch und schriftlich entgegengenommen. Bei Fragen zur Vorbesichtigung, Katalogbestellung und Vorgeboten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie an numis@emporium-hamburg.com oder kontaktieren Sie uns telefonisch unter 040/257 99-137. Weitere Informationen und den Online-Katalog erhalten Sie unter www.emporium-numismatics.com. Emporium Hamburg Süderstraße 288 20537 Hamburg www.emporium-numismatics.com numis@emporium-hamburg.com

  • 12. Rhenumis-Auktion am 15. und 16. Mai 2024 mit herausragendem Programm in Düsseldorf

    Wir freuen uns, mit über 2.200 Losen ab dem 15. Mai 2024 die zwölfte Rhenumis-Hauptauktion zu eröffnen; diese findet sowohl im Saal als auch online statt und kann mit einem breiten Spektrum aufwarten: Von der Antike bis zur Moderne, von Münzen und Banknoten über Medaillen bis hin zu gemischten Sammlungs- und Nachlassposten wird auch dieses Mal die Bandbreite zahlreicher Regionen und Epochen abgedeckt. Dies betrifft ebenso unser Militaria-Angebot wie auch die Bereiche Schmuck und Uhren. Los 103, Marcus Iunius Brutus und Publius Cornelius Lentulus Spinther, Aureus (8,23 g), 42 v. Chr. Av.: Securis, Cullullus und Secespita inmitten eines Perlkreises sowie Inschrift: BRVTVS. Rev.: Sitella und Lituus im Perlkreis sowie Inschrift: LENTVLVS / SPINT. Cr. 500/6; Biaggi 36; Sydenham 1309; Sear 197; fast vz, sehr selten, nur eines von sehr wenigen im Handel bekannten Exemplaren. Erworben am 12. September 1969 bei Spink & Son Ltd., Taxe: 50.000 Euro. Im Bereich der Antike bieten wir für dieses Mal eine besonders ausgewogene Auswahl an, darunter einen phönizischen Goldstater Alexanders des Großen von 324/23 v. Chr. (vz, Taxe: 3000,-), einen Aureus des Antoninus Pius von 148/49 (vz-st, Taxe: 3000,-) oder etwa unser Titelstück: Einen von nur sehr wenigen im Handel überhaupt bekannt gewordenen Aurei des Caesarmörders Brutus aus dem Jahr 42 v. Chr., den dieser gemeinsam mit dem Cassius-Legaten Publius Cornelius Lentulus Spinther prägen ließ; der Ausruf liegt bei 50.000,- Euro (f. vz). Neben antiken Goldmünzen stehen im Weiteren etliche keltische, griechische und römische Silbernominale zur Auswahl, außerdem aksumitische und sabäische Münzen. Eine umfänglichere Auswahl ist wie immer auch mit dem Gebiet Altdeutschlands gegeben, etwa mit einem seltenen Augsburger Goldgulden Maximilians II. Emanuel, der im Jahr 1704 während der Besetzung Augsburgs geprägt und mit einem sogenannten Pyr versehen wurde (f. vz, Taxe: 500,-). Appropos städtische Prägung: Auch der Kölner Dukat Clemens Augusts von 1644 (ss-vz, Taxe: 3500,-) wäre hervorzuheben, außerdem ein Doppeltaler aus Hall, geprägt im Jahre 1604 unter Rudolf II. (vz, Taxe: 1.000,-). Los 486, 20 Mark, 1913, Otto, wz. Kratzer, vz-st aus PP. J. 200. Sehr selten! Mit aktueller Kurzexpertise Guy Franquinet., Taxe: 18.000 Euro. Los 614, 20 Mark, 1872, Georg II., kl. Rf., ss-vz. J. 275. Sehr selten! Mit aktueller Kurzexpertise Guy Franquinet., Taxe: 15.000 Euro. Los 618, 20 Mark, 1914, Georg II., kl. Kratzer, vz aus PP. J. 281. Mit aktueller Kurzexpertise Guy Franquinet., Taxe: 7.000 Euro. Wie üblich stehen auch Münzen des Deutschen Kaiserreichs vielfach im Angebot, etwa die sehr seltenen 20 Mark Bayern 1913 (J. 200, vz-st aus PP, Taxe: 18.000,-), denen ebenso eine Expertise beiliegt wie den 10 Mark Mecklenburg-Strelitz 1905 (J. 239, vz aus PP, Taxe: 6.000,-) oder den 20 Mark Sachsen-Meiningen 1872 (J. 275, ss-vz, Taxe: 15.000,-) sowie den 20 Mark Sachsen-Meiningen 1914 (J. 281, vz aus PP, Taxe: 7.000,-). Zusätzlich finden Sie in dieser ersten unserer beiden diesjährigen Hauptauktionen mehrere 15 Rupien Deutsch-Ostafrikas 1916 in beiden Arabesken-Varianten (J.728a und 728b, Taxe: je 3.000,-). Los 675, DOA, 15 Rupien, Gold, 1916, Tabora, Variante mit kleiner Arabeske, kl. Rf., vz, J. 728a., Taxe: 3.000 Euro. Sammler neuester deutscher Münzen kommen ggf. durch eine 10-Mark-Probe der DDR von 1985 zum 40. Jahrestags des Siegs über den Fachismus mit einer Auflage von nur 200 Stücken auf ihre Kosten (J. 1603P1, PP); der Ausruf liegt bei 12.000,- Euro. Im Auslandsteil sind insbesondere 5 Goldrubel Pauls I. von 1801 zu erwähnen (NGC MS 62, Taxe: 10.000,-) oder aber die 1000 Goldrubel von 1997 „Barke Kruzenstern“ zu 5 Unzen mit einer Auflage von lediglich 250 Stücken (PP, Taxe: 9.000,-) oder 100 Goldkronen Österreich 1908 (vz, Taxe: 7.000,-). Los 755, 5 Rubel, Gold, 1801, Paul I., St. Petersburg, Bitkin 8, Fb. 144. NGC - MS 62, Taxe: 10.000 Euro. Hinzu kommt der Teil historischer Medaillen, der in etwa eine niederländische Silbermedaille von 1629 auf die Eroberung der Stadt Wesel, die Einnahme von Hertogenbosch und die Befreiung von Veluwe durch den Statthalter Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien beinhaltet (vz, Taxe: 1.000,-). Gold befindet sich aber auch in dieser Rubrik, so bspw. mit der Goldprämienmedaille von 1900 aus Hessen-Darmstadt anlässlich der dortigen landwirtschaftlichen Ausstellung (vz-st, Taxe: 1.000,-). Los 868, Niederlande, Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien, Silbermedaille (Dm. 59,5mm, 50,33g), 1629, von J. van Looff, auf die Eroberung der Stadt Wesel, die Einnahme von s´Hertogenbosch und die Befreiung von Veluwe durch den Statthalter Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien. Av: Statthalter auf nach links springendem Ross. Rev: Stadtansicht von Wesel mit Rhein, darunter durch ein Schriftband abgetrennt der Brückenkopf an Ijssel mit den anrückenden niederländischen Streitkräften und den abziehenden spanischen Truppen. Kl. Kr., Rand bearbeitet, vz., Taxe: 1.000 Euro. An Münzen und Medaillen ist der Banknotenteil angeschlossen und besonders ist der Bereich Österreich hervorzuheben: 10 Kronen Österreich-Ungarn 1900 (Erh. III+, Taxe: 400) bzw. 1920 (Erh. III, selten, Taxe: 350,-), 100 Schillinge Österreich 1925 (Erh. III+, Taxe: 400,-) oder 1.000 Schillinge II. Republik 1945 (Erh. III, selten, Taxe: 800,-). Ferner finden sich weitere Sammelnoten wie 50 Billionen Mark Weimarer Republik 1924 (Erh. II, Taxe: 1.800,-), 100 Mark Kaiserreich „Flotten-Hunderter, Mutterschein“ als Druckprobe (Erh. I., unc., Taxe: 300,-), 5 Mark Kaiserreich 1874 (Erh. IV, sehr selten, Taxe: 800,-) oder 1 Dollar China Hupeh Jahr 25 (Erh. III+, sehr selten, Taxe: 5.000,-). Los 953, Kolberg (Pommern), Königlich-preußisches Militärgovernment, Belagerungskoupon (Kommissions-Kupon) von  8 Groschen 1807, Ser. 5860. Karton, 63 x 44 mm. Av.: Acht Groschen Unter Königl Garantie. Zierrand, Wertbezeichnung mit roter Tinte, darunter sechs Unterschriften. Rückseite: KÖN PREUS GOUVERNEMENT ZU COLBERG. Gouvernementsiegel mit preußischem Adler. Die Hafenstadt Kolberg (Colberg) der ehemaligen Provinz Pommern wurde im Mai 1807 von napoleonischen Truppen belagert und eingeschlossen. Um den Geldmangel zu beheben, gab man Notgeldscheine zu 2, 4 und 8 Groschen heraus, die die Schüler des Lyzeums mit Tinte beschrieben. Für einen Teil der Ausgaben war eine Kommission (Kommissions-Kupons) verantwortlich, der andere Teil wurde von dem Kriegs- und Domänenrat Meinecke (Meinecke-Kupons) veranlasst. Insgesamt wurde Scheine im Wert von 5200 Talern hergestellt, die teilweise erst nach dem Ende der Belagerung (2. Juli) ausgegeben und bis zum 1. Juni 1808 eingelöst worden sind. Auflage der 8 Groschen 8650 St., zzgl. geschichtliche Zusammenfassung des Sammlers, Pick/ Rixen A583, WPM S1453, Erh. II-III, sehr selten., Taxe: 300 Euro. Los 1304, Österreich, 50 Schilling 2.1.1929, K&K 187a/Richter 234, sehr selten, Erh. III., Taxe 400 Euro. Los 1377, China, Hupeh Government Mint, 1 Dollar Year 25 (1899), Reminder, P-S2135, S/M # H175-20. Sehr selten, nur einmal gefaltet, III+., Taxe: 5.000 Euro. Stöbern Sie einfach im Katalog. Alle Lose sind mit zahlreichen Abbildungen und Expertisen im Online-Katalog zu finden. Es sind Bilder von Sammlungen und Einzellosen verfügbar. Mehr Informationen auf: www.rhenumis.de. Weitere Fragen zu den Losen werden gerne im Vorfeld per Mail oder Telefon (0211 550 440) beantwortet. Scan-Anfragen bitte per E-Mail an: scans@felzmann.de.

  • Österreich: Auf dem Weg

    Am 6. März 2024 emittierte Österreich eine 5-€-Münze in den Metallvarianten Kupfer und Sterlingsilber zum Thema Gehen bzw. sich auf den Weg machen. Hinaus in Freie, hinaus in die Welt, sich bewegen, die Umgebung und Natur erkunden. Frei nach dem Motto: Wohin führt wohl dieser Pfad? Was kommt hinter der nächsten Kuppe? Führt der Weg noch tiefer in den Wald? Lauter Fragen, die aufkommen, wenn man in der Natur unterwegs ist, sich bewegt, erkundet und entdeckt. Der Sinn des Gehens ist nicht ohne Umschweife ans Ziel zu kommen, sondern das Gehen und der Weg selbst sind der Sinn. 5 €, Kupfer, neuneckig, 8,9 g, 28,5 mm, Rand unterbrochen geriffelt, Auflage: 200.000 in NP, Künstler/innen: Helmut Andexlinger, Anna Schlindner, Rebecca Wilding; Münzstätte: Münze Österreich AG, Wien. 5 €, Silber 925/1000, neuneckig, 8,41 g, 28,5 mm, glatter Rand, Auflage: 50.000 in Hgh., Künstler/innen: Helmut Andexlinger, Anna Schlindner, Rebecca Wilding; Münzstätte: Münze Österreich AG, Wien. Die motivgleichen Münzen sind bis auf das Emmissionsjahr anepigrafisch und zeigen auf ihren Rückseiten einen Blick hinaus aus einem Wald auf die Falkensteinkirche nahe St. Wolfgang im Salzkammergut. Büsche, Bäume, ein Hase und zwei Blaumeisen bilden dazu einen Rahmen. Zudem erscheint ein Weg, der sich zur Kirche hinauf windet. Auf den Vorderseiten sehen wir die im Kreis angeordneten Wappen der neun österreichischen Bundesländer und lesen Staatsbezeichnung und Wertangabe. Michael Kurt Sonntag

  • Lexikon: Denar

    Auch Denarius (von lat. deni = je zehn): 1. Im Römischen Reich Hauptsilbermünze zu 10 Asses mit Wertzeichen X, wie der Victoriat (3⁄4 Denar) wahrscheinlich um 213/211 v. Chr. eingeführt (Typus: Romakopf/Dioskuren, Romakopf/Diana in Biga) und über vier Jahrhunderte lang geprägt. Der ursprünglich aus Silber bestehende Denar zu 4 Sesterzen wog 4,55 g (= 1⁄72 des römischen Pfunds), dann 3,9 g (= 1⁄82 Pfund) und seit Kaiser Nero (54 – 68) 3,4 g (= 1⁄96 Pfund) mit nunmehr 5 bis 10 % Kupferanteilen. Unter Kaiser Augustus (23 v. Chr. – 14 n. Chr.) betrug die Wertrelation zwischen Denar und Aureus 25:1. Durch die fortschreitende Währungskrise wurde der Silbergehalt des Denars weiter reduziert, unter Traianus (98 bis 117) auf 85 % und unter Septimius Severus (193 – 211) auf 50 %. 2. Mittelalter. Seit der Karolingerzeit Bezeichnung für den Pfennig, die silberne Einheitsmünze mit dem Wert von 1⁄12 Solidus (→ Schilling) oder 1⁄240 Pfund, seit Karl dem Großen (768 / 800 bis 814) in seltenen Fällen, seit dem 10. Jh. häufig mit Bildnissen. Aachen, Reichsmünzstätte, Heinrich IV. (1056-1106), Denar, Silber, 0,95 g, 17 mm, Dannenberg 299. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202437. 3. Neuzeit. In Ungarn und Schlesien als 1⁄360 Taler, in Frankreich als Denier, in Italien als Denaro gebräuchlich. Für Schlesien wurden z. B. noch 1746 und 1747 unter König Friedrich II. (1740 bis 1786) Kupfer-Denare geprägt. 4. Währungseinheit der Republik Mazedonien seit 1992. Der Mazedonische Denar wird in 100 Deni unterteilt. Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“

  • Piaster & Franken: Das Silber der französischen Kolonien

    In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasste das französische Kolonialreich eine Fläche von fast zwölf Millionen Quadratkilometern mit mehr als 100 Millionen Einwohnern. Es erstreckte sich von Algerien bis nach Zentralafrika, umfasste die aus mehreren Kolonien und Protektoraten bestehende Union von Indochina, außerdem eine Reihe von Inselgruppen im Pazifik sowie Mandatsgebiete im Mittleren Osten. Französische Kolonisten in Indochina (ca. 1880) – Bildquelle: Flickr, Manhhai. Welchem Zweck diese Einflussgebiete dienten, ließ sich schon damals nicht aus sachlichen Erwägungen heraus begründen. Zumeist wird die Entstehung dieses Kolonialreiches mit historischen Sachverhalten erklärt: „Zahlreiche französische Kolonien hatten sich mehr oder weniger zufällig von der Küste aus ins Innere Afrikas vorgeschoben. Senegal und andere Stützpunkte in Westafrika verdankten ihre Existenz lokalen Handelsinteressen und Rechtsstreitigkeiten. Tunesien geriet unter den Einfluss französischer Finanzinteressen und wurde in Rivalität mit Italien besetzt. In Indochina galt es zunächst, den dort eingerichteten französischen Missionsstationen zu helfen.“ (1) Oft wurde behauptet, die tropischen Kolonien seien als Rohstoffquellen und Absatzmärkte für französische Produkte bedeutsam. Tatsächlich blieb der Handel zwischen Frankreich und den meisten Territorien in Übersee allerdings bescheiden. Insgesamt ergaben sich aus den weit verstreuten Territorien somit keine entscheidenden wirtschaftlichen oder anderweitigen Vorteile. Rückblickend konstatieren einige Historiker daher, dass seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Kolonien erobert wurden, die „keinen wirklichen Zweck verfolgten oder für deren Erwerbung kein wirklich zwingender Anlass vorlag“. (2) Piastre (Französisch-Indochina, 1907, 900er Silber, 27 Gramm, 39 mm) – Bildquelle: Numismatic Guaranty Company. Französisch-Indochina ist ein Beispiel dafür. Als der König von Annam französische Missionare bedrohte, wurde 1847 eine Flotte nach Touraine entsandt. Nach langwierigen Auseinandersetzungen erhielt Frankreich einen Teil des Landes inklusive der Stadt Saigon zugesprochen. Von dort gelang eine sukzessiven Ausweitung des Territoriums: „In der Mitte der achtziger Jahre bestanden die französischen Kolonien also bereits aus den Protektoraten Annam, Kambodscha und Tongking und der direkten Verwaltungskolonie Kotschinchina mit der Hauptstadt Saigon.“ (3) Piastre (Französisch-Indochina, 1931, 900er Silber, 20 Gramm, 35 mm) – Bildquelle: Numista, Professional Coin Grading Service. Im Zuge der Gründung von Französisch-Indochina aus diesen Gebieten im Jahr 1887 ergaben sich ein bevorzugter Handel mit dem Mutterland und damit die Einführung einer neuen Währung. In Anlehnung an den bisher kursierenden Peso wurde ein silberner Piaster mit einem Gegenwert von 100 Cent geschaffen. Bis vor knapp 100 Jahren sind diese Piaster und ihre Teilstücke in großen Stückzahlen geprägt worden, zumeist in Paris: „Das Design wurde von dem berühmten französischen Bildhauer und Medailleur Jean-August Barre geschaffen und ist mit der thronenden, von Strahlen umgebenen Marianne sehr symbolträchtig.“ (4) Die krisenbedingte Abwertung des Piasters führte dazu, dass 1931 eine neu gestaltete Münze mit geringerem Gewicht herauskam. Für die Gestaltung im Stil des Art déco war der französische Medailleur Edmond-Émile Lindauer zuständig. Er kombinierte das Porträt einer Marianne mit phrygischer Mütze und Lorbeerkranz auf der Vorderseite mit einer Wertseite, die von südostasiatischen Motiven inspiriert ist. Der neue Piaster hatte einen Wert von zehn Franken, war aber genauso groß und schwer wie das französische 20-Franken-Stück. Für einen üblichen Piaster war die Münze dennoch zu leicht: „Weil es sich um einen Handelsdollar handelte, war das Silbergewicht für den Wert der Münze unerlässlich. Als Folge des reduzierten Gewichts wurden die neuen Münzen von der lokalen Bevölkerung nicht allgemein akzeptiert, so dass die Produktion nach lediglich einem Jahr eingestellt wurde.“ (5) 20 Francs (Marokko, 1929, 680er Silber, 20 Gramm, 35 mm) - Bildquelle: Ebay, World Coins R Us. Den Ausgaben für Indochina entsprachen ähnlich attraktive Silbermünzen für Marokko und Tunesien, die keine regelrechten Kolonien waren, sondern sogenannte Protektoratsgebiete. Höchste Wertstufe in Marokko war zwischen den Weltkriegen ein 20-Franken-Stück. Gewicht und Legierung sind identisch mit jenem der zur gleichen Zeit in Frankreich ausgegebenen Münze. Die Gestaltung ist jedoch eine ganz andere. Auf der Vorderseite ist innerhalb eines Ringes mit einem doppelten dreiflügeligen Stern das arabische Ausgabejahr zu sehen. Mit der Umschrift wird die traditionelle Staatsbezeichnung in zwei Sprachen wiedergegeben. Auf der Rückseite sind innerhalb des Ringes zwei versetzte Quadrate zu sehen. In ihnen steht der in lateinischer Schrift angegebene Nennwert. Die Umschrift wiederholt die Angaben zweisprachig. Medailleur war der bereits für Indochina tätige Edmond-Émile Lindauer. 20 Francs (Tunesien, 1930, 680er Silber, 20 Gramm, 35 mm) – Bildquelle: Numista, Heritage Auctions. Die größte Silbermünze in Tunesien war zu dieser Zeit ebenfalls ein 20-Franken-Stück. Legierung und Gewicht entsprechen wieder dem französischen Vorbild. Auf der Vorderseite wird eine arabische Inschrift von zwei Zeigen gefasst. Sie bezeichnet das einheimische Staatsoberhaupt, die Landesbezeichnung, den Nennwert und das Ausgabejahr. Auf der Rückseite zieren Arabesken den französischen Landesnamen, die Wertangabe und das Ausgabejahr. Die Vorlagen zeichneten Henri Dubois und Edmond-Émile Lindauer. 50 Piastres (Libanon, 1929, 680er Silber, 10 Gramm, 28 mm) – Bildquelle: Numismatic Guaranty Company. Ähnliche kunstvoll gestaltete Münzen erschienen zugleich im Libanon und in Syrien, welche nach dem Ersten Weltkrieg zu französischen Mandatsgebieten erklärt wurden. Die höchste Wertstufe im Libanon war ein 50-Piastres Stück. Auf der Vorderseite ist oberhalb der zweisprachigen Staatsbezeichnung eine Libanonzeder abgebildet. Die Rückseite zeigt zwei Füllhörner und die Wertangabe, ebenfalls zweisprachig. Der Entwurf kam von Lucien Bazor, dem langjährigen Chefgraveur der Monnaie de Paris. 50 Piastres (Syrien, 1929, 680er Silber, 10 Gramm, 28 mm) – Bildquelle: Katz Auctions, Auction 67, Lot 2724. Dieselbe Wertstufe für das französische Mandatsgebiet Syrien zeigt den Nominalwert in einer verzierten Kartusche. Zwischen den Staatsbezeichnungen in Arabisch und Französisch. Auf der Rückseite ist über einer reich verzierten Rosette erneut die arabische Staatsbezeichnung zu lesen. Unter der Rosette befindet sich das Prägedatum in zweifacher Ausführung. Der Medailleur ist in diesem Fall wieder Lucien Georges  Bazor. 100 Francs (Neue Hebriden, 1966, 835er Silber, 25 Gramm, 37 mm) – Bildquelle: Numista, Poc. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel das Kolonialreich allmählich. Zu Silberprägungen kam es nur noch vereinzelt. Gab es in den verbliebenen, nun als Departements in Übersee bezeichneten Territorien überhaupt eine eigene Währung, so wurden die Münzen in unedlen Metallen produziert. Eine Ausnahme ist das für den regulären Umlauf hergestellte 100-Franken-Stück für die Neuen Hebriden aus dem Jahr 1966. Auf der Vorderseite sind ein Porträt der Marianne mit phrygischer Mütze und die Staatsbezeichnung zu sehen. Die Rückseite zeigt den Oberteil eines traditionellen Zeremonialstabes mit menschlichem Antlitz. Die Umschrift gibt die Wertbezeichnung sowie den Namen des Departements wieder, für das die Münze hergestellt worden ist. Entworfen wurde die modern gestaltete Münze von dem französischen Bildhauer und Medailleur Raymond Joly. Im Sommer 1980 erhielt die melanesische Inselgruppe ihre Unabhängigkeit. Heute trägt der Staat die Bezeichnung Vanuatu. 500 Francs (Westafrikanische Staaten, 900er Silber, 25 Gramm, 37 mm) – Bildquelle: Katz Auctions, Auction 86, Lot 2219. Die Kolonialzeit überdauert hat der sogenannte CFA-Franc der westafrikanischen Staaten. Die ehemalige Währungseinheit von Französisch Westafrika gilt auch heute noch in acht ehemaligen Kolonien und ist an dem Französischen Franc bzw. Euro gekoppelt. Die neuen Münzen sind zwar aus unedlen Metallen. Sonderausgaben erscheinen aber auch in Silber. Erste derartige Ausgabe war ein 500-Franken-Stück zum zehnten Gründungsjubiläum der Zentralbank im Jahre 1972. Die Vorderseite zeigt das Emblem der Bank - ein traditionelles Goldgewicht der Ashanti. Die Rückseite gibt die Insignien der beteiligten Länder wieder. Auch dieses Stück hat Raymond Joly entworfen. Dietmar Kreutzer Quellenangaben: David K. Fieldhouse: Das Kolonialreich seit dem 18. Jahrhundert; Reihe: Weltbild Weltgeschichte, Band 29; Augsburg 1998, S. 254. Ebenda. Ebenda, S. 167. Tyler Rossi: The Piastre in French Indochina;  auf: coinweek.com, 21.02.2023. Ebenda.

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