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4002 Ergebnisse gefunden für „“

  • Ergebnisse der 164. Teutoburger Auktion vom 8. bis 16.4.2024 – Nachverkauf läuft

    Hier finden Sie alle Ergebnisse zu den Auktionen sowie Informationen zum Nachverkauf. Weiterführende Informationen: www.teutoburger-muenzauktion.de Einige Highlights: Teutoburger Münzauktion GmbH Brinkstraße 9 33829 Borgholzhausen Tel.: 05425/930050 E-Mail: info@teutoburger-muenzauktion.de www.teutoburger-muenzauktion.de

  • 80 Jahre Vrba-Wetzler Report

    Im Sommer des Jahres 1944 erfuhr die Welt vom Holocaust. Verantwortlich dafür waren zwei junge Männer: Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler. Ihnen widmet die Slowakische Nationalbank eine 10 Euro-Sammlermünze, geprägt in der Münzstätte Kremnica. Diese Münze steht für vieles: für Mut, Zivilcourage, Verantwortung und für die Macht der öffentlichen Meinung. Am 7. April 1944 fehlten die Nummern 44.070 und 29.162 beim Lagerappel in Auschwitz. Wir kennen die Namen dieser beiden mutigen Männer. Es handelt sich um die jüdischen Slowaken Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler. Sie flohen nicht, um das eigene Leben zu retten. Ihr Ziel war es, die Welt über das Geschehen in Auschwitz zu informieren. Beide konnten sich nicht vorstellen, dass die Regierungen der demokratischen Nationen tatenlos dabei zusahen, wie in Auschwitz täglich Tausende von Menschen vergast wurden. Ausschwitz: Die so genannte „Judenrampe“. Rudolf Vrba arbeitete als Blockschreiber. Von seinem Arbeitsplatz aus sah er die so genannte „Judenrampe“, wo alle Züge ankamen. Er zählte sie gewissenhaft, prägte sich exakt die Zahl ihrer Wagons ein, die all diejenigen nach Auschwitz transportierten, die zwischen April 1942 und April 1944 in den Gaskammern ermordet wurden. Mit diesen brisanten Informationen im Kopf plante er zusammen mit Alfréd Wetzler die Flucht. Sie war unbeschreiblich gefährlich und wurde nur möglich, weil sie sowohl von Mitgefangenen als auch von polnischen Bürgerinnen und Bürgern Hilfe erhielten. Am 21. April 1944 passierten sie die Grenze zur Slowakei. In Žilina fanden sie Unterstützung beim Slowakischen Judenrat. Dort diktierten sie ihre Erinnerungen einer Stenotypistin, die am 27. April 1944 den Bericht in slowakischer Sprache fertigstellte. Noch während er geschrieben wurde, übersetzte ihn ein Mitglied des slowakischen Judenrats ins Deutsche, ein anderes ins Ungarische. Der slowakische Judenrat begann sofort, den Bericht an Menschen zu verteilen, von denen er sich Hilfe versprach. Aber erst als ein Mitarbeiter der rumänischen Botschaft den Bericht in die Schweiz schmuggelte, fand er die gebührende Aufmerksamkeit. Die Schweiz war zu diesem Zeitpunkt eines der wenigen europäischen Länder, das keiner staatlichen Zensur unterlag. Eine Studentenorganisation fertigte Abschriften des Berichts an und verteilte sie. So erschienen in Schweizer Zeitungen zwischen dem 23. Juni und dem 11. Juli 1944 mindestens 383 Artikel, die die ausländische Presse aufgriff. Seit dem Sommer 1944 konnte niemand mehr vorgeben, nicht zu wissen, was in den Konzentrationslagern geschah. Jeder wusste, was es bedeutete, dass seit dem 15. Mai 1944 lange Züge von ungarischen Bahnhöfen aus nach Auschwitz fuhren. 700.000 Ungarn bekannten sich damals zum Judentum. Um sie zu retten, schickten Machthaber aus aller Welt dringende Appelle an Miklós Horthy, Reichsverweser von Ungarn. Nachdruck erhielten diese Forderungen durch Flugblätter, die Alliierte Bomber über Budapest abwarfen. Darin informierten die Kriegsparteien, dass jeder, der für die Deportationen verantwortlich zeichne, dafür auch zur Verantwortung gezogen werde. Während in der Normandie die Truppen der Alliierten Fuß fassten, gab Horthy am 9. Juli 1944 den Befehl, die Transporte nach Auschwitz zu stoppen. 437.000 Juden waren bis zu diesem Zeitpunkt nach Auschwitz deportiert worden. Fast alle von ihnen starben im Gas. Und doch rettete die mutige Tat von Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler immer noch fast 200.000 Juden das Leben. Die 10 Euro Silbermünze „80 Jahre Vrba-Wetzler Report“, geprägt in der Münzstätte Kremnica. 18 g; 34 mm; 900 Silber, 100 Kupfer; Auflage BU: 5.800; Auflage Proof: 13.500. Die Slowakische Nationalbank ehrt den Mut von Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler mit einer 10 Euro Sammlermünze aus Silber. Sie wird am 17. April 2024 in einer Auflage von 5.800 Stücken in BU und 13.500 Stücken in Polierter Platte herausgegeben. Für das Motiv zeichnet Ivan Řehák verantwortlich. Der 1954 in Bratislava geborene Künstler gehört zu den renommiertesten Medailleuren der Slowakei. So schuf er zum Beispiel die Bildseiten der slowakischen 1- und 2-Euro-Umlaufmünzen. Der Künstler ließ sich für seine Darstellung von den Zeichen inspirieren, mit denen in Konzentrationslagern Häftlinge gekennzeichnet wurden. Dabei spielte das Dreieck eine zentrale Rolle. „Politische“, „Asoziale“, „Berufsverbrecher“, Homosexuelle und „Bibelforscher“: Sie alle wurden durch ein auf dem Kopf stehendes Dreieck gebrandmarkt. Für Juden nähte man zwei Dreiecke so übereinander, dass sie einem Davidsstern glichen. Die nationale Seite der Münze mit dem slowakischen Wappen im Feld links zeigt einen dreiecksförmigen Cluster von solchen Dreiecken, die durch eine scharfe Linie getrennt sind. Damit will der Künstler die gnadenlose Trennung zwischen denen, die leben dürfen, und denen, die sterben müssen, ins Bild umsetzen. Ein verlorener Teddybär symbolisiert all die Kinder, deren Leben unerfüllt in Auschwitz endete. Vom Rand kommt ein stilisierter Zug, der neue Menschen nach Auschwitz transportiert, bis Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler die Transporte durch ihren Bericht beendeten. Sie sind durch ihre beiden Gefangenennummern auf der Seite derer, die überlebt haben, präsent. Die Wertseite greift das Dreiecksmotiv auf und zeigt zwei nackte Männer, die mit nichts als ihrem Wissen um das grauenhafte Geschehen entkommen sind. Im Feld rechts das Jahr ihrer Flucht und ihre Namen: "ALFRÉD WETZLER" und "RUDOLF VRBA". Die slowakische Randinschrift lautet in Übersetzung: Es gibt nichts, was den menschlichen Mut, sich gegen das Böse zu wehren, aufhalten kann. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite der Slowakischen Nationalbank und der Münzstätte Kremnica. https://nbs.sk/bankovky-a-mince/eurove-mince/aktuality/vysledky-sutazi/vysledky-opakovanej-verejnej-anonymnej-sutaze-na-vytvarny-navrh-striebornej-zberatelskej-euromince-v-nominalnej-hodnote-10-eur-k-80-vyrociu-podania-spravy-o-nacistickych-vyhladzovacich-taboroch-ausc/ https://www.mint.sk/en/issues/eu10-silver-collector-coin-80th-anniversary-vrba-wetzler-report-nazi-extermination-camps Hier finden Sie mehr Informationen über die Münzstätte Kremnica. https://www.mint.sk/en

  • Deutschland: 75 Jahre Grundgesetz (1949–2024)

    Vor 75 Jahren, genauer gesagt am 24. Mai 1949, trat das Grundgesetz in Kraft. Dieses Ereignis zum Anlass nehmend, emittiert die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 2024 eine 20-€-Silbermünze. Auf Initiative der Siegermächte wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat erarbeitet und am 8. Mai 1949 mit 53 : 12 Stimmen beschlossen. Am 23. Mai wurde es verkündet und trat dann am 24. Mai 1949 in Kraft. Da Deutschland 1949 ein geteiltes Land war, sollte mit dem Begriff „Grundgesetz“ auf den provisorischen Charakter dieser Verfassung für die Bundesrepublik Deutschland hingewiesen werden. Nun behielt man das Grundgesetz formaljuristisch auch nach der deutschen Wiedervereinigung bei, doch wurde 1990 im Einigungsvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten die Aufhebung und Änderung von Teilen des Grundgesetztes vereinbart, die sich durch die Wiedervereinigung Deutschlands als überholt erwiesen hatten. Was das Grundgesetz selbst betrifft, so ist es in 14 Abschnitte gegliedert, die einer Präambel folgen. In Abschnitt I (Artikel 1–19) sind die Grundrechte festgeschrieben. Der Abschnitt II (Artikel 20–37) wiederum enthält genaue Regelungen über die Staatsform der Bundesrepublik Deuschland sowie über das Verhältnis von Bund und Ländern. 20 Euro, Silber 925/1000, 18 g, 32,50 mm, Randschrift: "IM BEWUSSTSEIN SEINER VERANTWORTUNG", Auflage: n. n. b. in Stgl. und max. 100.000 in PP (Prägezahlen noch nicht endgültig bestätigt), Künstler: Detlev Behr, Köln; Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin; Münzstätte: Karlsruhe (G). Die Münze zeigt auf ihrer Bildseite ein Logo, bestehend aus den Großbuchstaben "GG", die von den Ziffern "7" und "5" flankiert werden. Die Legende lautet: "DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR / 75 JAHRE GRUNDGESETZ". Auf der Wertseite sehen wir den Bundesadler, die 12 Europa-Sterne und lesen Staatsbezeichnung, Nominalangabe, Emissionsjahr und die Aufschrift "SILBER 925". Michael Kurt Sonntag

  • Der schwere Start der Weimarer Republik – Goetz-Medaillen in der „Topographie des Terrors“

    Das Berliner Dokumentationszentrum „Die Topographie des Terrors“ zeigt bis zum 1. September 2024 die Sonderausstellung „Gewalt gegen Weimar - Zerreißproben der frühen Republik 1918 bis 1923“. Es schildert den schweren, von Bürgerkrieg, Gewalt und Elend geprägten Start der Weimarer Republik nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Monarchie. Kaiser Wilhelm II. und die anderen Fürsten räumten ihre Throne widerstandslos, und so verlief die erste Phase der Novemberrevolution 1918 nahezu gewaltfrei. Im Deutschen Reich und den einzelnen Ländern entstanden revolutionäre Regierungen, die einen friedlichen Übergang zur Republik anstrebten. Anders als frühere Ausstellungen verbindet die neue Dokumentation in der Topographie des Terrors Fotos, Plakate, Bücher und Dokumente mit Sachzeugnissen und wirkt daher besonders eindringlich. Bildquelle: https://www.topographie.de/ausstellungen/gewalt-gegen-weimar; musealis GmbH. Kurz darauf schlug das Pendel jedoch nach der anderen Seite aus, denn um den Jahreswechsel 1918/19 gab es linksgerichtete Attacken gegen die von den Mehrheits-Sozialdemokraten geforderte Ruhe und Ordnung. Bürgerliche Parteien und die alten monarchistischen Eliten stellten die Republik in Frage und riefen zum Widerstand auf. Derweil hoffte Ex-Kaiser Wilhelm II. im niederländischen Exil, irgendwann „mit klingendem Spiel“ durchs Brandenburger Tor reiten und seinen Thron wieder besetzen zu können. Auf der anderen Seite gab es die Wahl zur Nationalversammlung, zu der nach langen Kämpfen nun auch Frauen zugelassen waren. Medaillen wie diese von Heinrich Wanderé zur Eröffnung der Nationalversammlung am 31. Juli 1919 in Weimar lassen nicht erkennen, dass es der jungen Weimarer Republik von unterschiedlichen Kräften schwer gemacht wurde, sich zu etablieren. Die Umschrift auf der Rückseite "DIE STAATSGEWALT GEHT VOM VOLKE AUS" zitiert dem Artikel 1 der Weimarer Verfassung. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73351111; Historisches Museum Frankfurt, gemeinfrei. Die neue Volksvertretung stimmte am 31. Juli 1919 der Reichsverfassung zu. Sie hatte Forderungen aus der Revolution von 1848/49 übernommen und versprach den Deutschen ein demokratisches Leben in Frieden und Freiheit. Dass sie dem Reichspräsidenten außerordentliche Vollmachten zubilligte, sollte sich in den späten Jahren der Weimarer Republik als schwere Belastung für das fragile politische System erweisen und war einer der Gründe, dass Hitler 1933 an die Macht gelangte. Die Spottmedaille von 1923 auf den misslungenen Hitlerputsch in München war Karl Goetz später so peinlich, dass er alle bei Sammlern befindliche Exemplare wieder an sich zu bringen versuchte. Bildquelle: https://www.metmuseum.org/art/collection/search/236731, gemeinfrei. Gleiches hatte er bei der Schlageter-Medaille aus dem selben Jahr nicht nötig. Sie und ähnliche Arbeiten kamen in deutsch-nationalen Kreisen gut an. Bildquelle: Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn, 99. Auktion, 12. Mai 2022, Los Nr. 555. Der überaus talentierte Münchner Medailleur Karl Goetz (1875-1950) machte sich mit seinen bei Sammlern beliebten Arbeiten über linke und rechte Politiker lustig und schreckte nicht davor zurück, die Weimarer Republik als das Werk von Vaterlandsverrätern und Bolschewisten zu verunglimpfen. Ausgelegt sind in der Topographie des Terrors mehrere Medaillen dieses Künstlers, darunter eine von 1923, die rebellierende Nazis mit Hitler an der Spitze verhöhnt. Nach dessen „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 unternahm Goetz große Anstrengungen, um diese Medaille wieder an sich zu bringen. Dass er sich der Gunst Nazis erfreuen konnte, zeigen die Hitler und seinen Helfershelfern gewidmeten Goetz-Medaillen. Eine weitere von 1923 ehrt den von den Nazis als Held, Patriot und Freikorpsführer gefeierten Albert Leo Schlageter, der von französischen Soldaten standrechtlich erschossen wurde. Eine andere Medaille in der Ausstellung mit der Umschrift "DIE SCHWARZE SCHANDE" zeigt, wie Germania an einen französischen Phallus gefesselt ist. Auf der Rückseite sieht man die Karikatur eines in der französischen Armee dienenden Schwarzen. Weitere Goetz-Medaillen bedienen rassistische Vorurteile gegenüber Juden, die der rechten Propaganda nach, am Krieg und am Elend von Millionen Menschen profitieren sollten. Andere Arbeiten zeigen, wie sich Kriegsgewinnler an der Not ihrer Landsleute bereichern und welche Auswirkungen die Inflation und der massenhafte Ausstoß von wertlosem Papiergeld haben. Es ist zu begrüßen, dass in der Ausstellung Goetz-Medaillen gezeigt werden, da dieses für das Verständnis von Propaganda und Personenkult so bedeutende Sammelgebiet bei solchen Gelegenheiten in der Regel unberücksichtigt bleibt. Die von Karl Goetz geschaffene Spottmedaille aus dem Jahr 1919 zeigt, wie König Friedrich II. (Der Große) dem kaiserlichen Deserteur die Ohren lang zieht und ein Hund die Uniform von Wilhelm II. anpinkelt. Foto: Caspar. Bild 6) Dass die Besatzer den Deutschen Michel „bis aufs Blut auspressen“, schildert eine andere Goetz-Medaille. Foto: Caspar. Die Ausstellung in der Topographie des Terrors schildert auf beklemmende Weise, welche Chancen sich durch die Beseitigung der Monarchie boten und wie sie vertan wurden. Sie fragt am Ende nach den Kontinuitäten politischer Gewalt und antisemitischer Hetze in Deutschland von der Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus bis heute. Das Thema ist angesichts destruktiver Tendenzen von bedrückender Aktualität. Denn rechte Gruppen, Rassisten, Neonazis und andere Extremisten versuchen, unsere freiheitlich-demokratische Ordnung in Frage zu stellen und zu zerstören. Seine nationalistische Haltung hat Karl Goetz in der Umschrift einer Medaille zum Jahr 1918 so zum Ausdruck gebracht: "GANZ EUROPA DIE GANZE WELT DIE GANZE WELT WIRD DEUTSCH WERDEN". Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18235088. Die Ausstellung zeigt, wie traumatisierte Soldaten, Putschisten, Separatisten und Hitler-Anhänger die junge Republik an den Rand des Bürgerkriegs und Zusammenbruchs brachten und wer den durch Inflation und Massenelend befeuerten Umsturzversuchen zum Opfer fiel. Dass auf der anderen Seite Kommunisten träumten, aus dem Deutschen Reich ein „Sowjetdeutschland“ machen wollten, wird ebenso wenig verschwiegen wie Versuche von Intellektuellen und Künstlern, die Wogen des Hasses zu glätten und Zuversicht zu verbreiten. Über allem stand die Frage, wer an dem verloren gegangenen Krieg Schuld hat. Rechte Kräfte denunzierten die ihnen so sehr verhasste Republik als das Werk von Bolschewisten, Juden und anderen Vaterlandsverrätern. Demokratische Politiker wurden als „Erfüllungspolitiker“ diffamiert, weil sie den Versailler Vertrag unterschrieben hatten. Anhand von Fotos, Plakaten und Dokumenten wird deutlich, wie die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen bürgerkriegsartige Zustände, separatistische Bestrebungen und den Hitlerputsch in München am 9. November 1923 begünstigte. Als Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle in München scheiterte, hat man den Umsturzversuch nicht als Weckruf aufgefasst, alle Kräfte zur Verteidigung der Republik und ihrer demokratischen Werte zu vereinen, sonst wäre es nicht zehn Jahre später zur Errichtung der Nazidiktatur gekommen. Helmut Caspar Mehr Informationen zur Ausstellung: https://www.topographie.de/ausstellungen/gewalt-gegen-weimar Dokumentationszentrum Topographie des Terrors Niederkirchnerstraße 8 10963 Berlin 030 254509-0 info@topographie.de

  • Sammlungen bei Grün: Braunschweig und Deutsches Kaiserreich – 88. Auktion vom 13. bis 15. Mai 2024

    Die Mai-Auktion der Heidelberger Münzhandlung enthält viele Raritäten. Besonders hervorzuheben ist eine umfassende Sammlung Braunschweig vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert sowie eine umfangreiche Sammlung von Münzen des Kaiserreichs. Vom 13. bis zum 15. Mai führt Herbert Grün seine 88. Auktion der Heidelberger Münzhandlung durch. Sie ist voll mit interessanten Prägungen, unter denen jeder Münzbegeisterte etwas entdecken wird. Teil 1 der Auktion enthält eine umfassende Sammlung Braunschweig. Münzen aller Linien jenes weit verzweigten Herrscherhauses illustrieren, über welchen immensen Silberreichtum die Welfen verfügten. Teil 2 ist den Münzen und Medaillen von der Antike bis zur Neuzeit gewidmet. Der Schwerpunkt liegt wie immer auf Altdeutschland und den deutschen Münzen nach 1871. Kaiserreichsammler, die noch die eine oder andere Lücke füllen wollen, werden hier garantiert fündig. Nr. 170 – Braunschweig-Wolfenbüttel. Rudolph August. Taler 1671, Zellerfeld, anlässlich des Tods seiner Schwester Sibylla Ursula. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 1.500,- Euro Nr. 370 – Braunschweig-Lüneburg-Celle. Friedrich von Celle. Löser zu 3 Taler (mit Wertpunze) 1647, Clausthal. Ausbeute der Harzer Gruben. Sehr schön. Taxe: 4.500,- Euro Nr. 398 – Braunschweig-Lüneburg-Celle. Christian Ludwig. Löser zu 3 Taler (mit Wertpunze) 1665, Zellerfeld. Ausbeute der Harzer Gruben. Äußerst selten. Henkelspur. Sehr schön. Taxe: 6.000,- Euro Nr. 455 – Braunschweig-Calenberg-Hannover. Johann Friedrich. Taler 1676, Clausthal. 100-Jahrfeier der Universität Helmstedt. Selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 1.800,- Euro Nr. 497 – Braunschweig-Calenberg-Hannover. Ernst August. Löser zu 4 Taler (mit Wertpunze) 1685, Zellerfeld. Ausbeute der Grube „Lautenhals Glück“. Sehr schön / Vorzüglich. Taxe: 6.000,- Euro Nr. 601 – Braunschweig-Calenberg-Hannover. Georg II. Taler 1752, Zellerfeld. Ausbeute der Grube „Regenbogen“. Vorzüglich. Taxe: 1.800,- Euro Nr. 687 – Braunschweig-Calenberg-Hannover. Georg V. Doppeltaler 1854 B „Münzbesuch“. Fast Stempelglanz. Taxe: 2.500,- Euro Spezialsammlung Braunschweig 725 Lose mit Münzen aus Braunschweig: das ist der Paukenschlag, mit dem Grün seine Frühjahrsauktion beginnt. Diese beeindruckende Spezialsammlung beweist, wie viel Wissen und Geduld derjenige besaß, der sie zusammentrug. Sie reicht von den mittelalterlichen Brakteaten Heinrichs des Löwen bis hin zu den Konventions- und Vereinstalern des 19. Jahrhunderts. Die Braunschweiger Münzprägung macht nachvollziehbar, was der Silberreichtum des Harzes für die Welfen bedeutete: Sie konnten es sich leisten, standesgemäß aufzutreten und großartige diplomatische Geschenke zu machen. Durch ihr Silber wurden die Herrscher der verschiedenen Braunschweiger Linien zu wichtigen Bündnispartnern, und das nicht nur auf lokaler Ebene. So setzte ein Braunschweiger Herzog beim Kaiser durch, dass eigens für ihn die Zahl der Kurfürsten erhöht wurde. Und dass ein Welfe den englischen Thron bestieg, war zwar eine Laune der Geschichte, setzte aber doch voraus, dass er über die finanziellen Mittel verfügte, sein Amt anzutreten. Die braunschweigische Münzprägung spiegelt die bewegte Geschichte der Welfen. Sie ist besonders reich an außergewöhnlichen Motiven, und das aus zwei Gründen: Zum einen ließen die Herrscher immer wieder zu zeremoniellen Anlässen Emissionen anfertigen, die unter den Gästen ihrer Festlichkeiten verteilt wurden. Zum anderen feierten sie im Münzbild ihren so einträglichen Bergbau, so dass wir eine Fülle von technischen Details vor allem aus numismatischen Darstellungen kennen. Die bei Grün angebotene Sammlung enthält alle interessanten Darstellungen, die sich ein Enthusiast nur wünschen kann, und zwar nicht nur auf Talern, sondern auch auf den mit besonderer Sorgfalt gestalteten Lösern. Die Sammlung beinhaltet einen größeren Bestand dieser gesuchten Prägungen in unterschiedlichen Stückelungen. Doch auch für Bieter mit kleinerem Geldbeutel ist gesorgt: Die Schätzungen starten im unteren zweistelligen Bereich. Alle Spezialsammler werden sich für die vielen interessanten, sinnvoll zusammengestellten und günstig geschätzten Lots begeistern. Versäumen Sie also nicht, den Katalog 88 der Heidelberger Münzhandlung genau durchzuschauen. Und werfen Sie auch einen Blick in den 2. Teil der Auktion. Dort findet sich nämlich noch eine weitere Partie Braunschweig von 59 Losen mit einigen Lösern und mehreren Lots. Nr. 732 – Achämeniden. Dareike. Vorzüglich. Taxe: 1.250,- Euro Nr. 822 – Frankreich. Ludwig XIV. Doppelter Louis d’or aux 8 L et aux insignes 1702, Paris. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 5.000,- Euro Nr. 866 – Frankreich / Straßburg. Taler 1590 auf das Stückschießen. Selten. PCGS MS61. Vorzüglich bis prägefrisch. Taxe: 6.500,- Euro Nr. 933 – Polen. Sigismund III. Taler 1628, Bromberg. PCGS MS64. Stempelglanz. Taxe: 7.500,- Euro Münzen aus aller Welt Mit über 530 Losen von Münzen aus aller Welt startet der zweite Teil von Auktion 88. Wie immer ist aus jedem Sammelgebiet etwas dabei. Vor allem diejenigen, die sich auf Goldmünzen spezialisiert haben, werden sich über die üppige Auswahl freuen. Diese reicht von der persischen Dareike über spätmittelalterliche Goldmünzen aus Flandern und Frankreich bis hin zu modernen Prägungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vor allem Liebhaber der französischen Münzprägung, sollte es nicht versäumen, sich die 77 Lose der Auktion genau anzusehen. Freunde der amerikanischen Numismatik finden eine kleine Serie von seltenen und ansprechend erhaltenen Halfdollars. Nr. 1050 – China. Lot von 5 x 50 Yuan 1993 „Erfindungen und Entdeckungen des Altertums“ mit Abakus. Nur ca. 402 der geplanten 1.200 Sets hergestellt. Äußerst selten. Im Originaletui. Polierte Platte. Taxe: 7.000 Euro Nr. 1057 – China. 100 Yuan 1995 „Löwentanz“. Nr. 138 Stück der geplanten 1.000 geprägt. Äußerst selten. Beschädigtes Zertifikat. Polierte Platte. Taxe: 5.000 Euro Chinesische Raritäten Interessieren Sie sich für die chinesische Numismatik? Grün kann nicht nur einige frühe Dollars der Volksrepublik, Szechuans und Yunnans anbieten, sondern auch eine umfangreiche Partie von modernen Sammlermünzen Chinas. Günstig geschätzt, bietet es einige der größten Raritäten der chinesischen Münzprägung an. Sie wurden zu Anfang der 1990er Jahren in verschwindend kleinen Auflagen herausgegeben, weil der Markt für zeitgenössische Münzen vollständig zusammengebrochen war. Nehmen wir als Beispiel das 100 Yuan-Stück „Löwentanz“ von 1995. Es sollte mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren erscheinen. Doch nur 138 davon wurden tatsächlich geprägt. Mehr ließ sich 1995 nicht absetzen. Heute ist das anders. 2024 wird die aktuelle Ausgabe der Goldmünze zum Jahr des Drachen in einer Auflage von 8.000 Stück herausgegeben! Grün schätzt den „Löwentanz“ überaus konservativ mit 5.000 Euro. Man darf erwarten, dass er um ein Wesentliches steigen wird. Für das chinesische Goldmünzenset aus dem Jahr 1993, das die Volksrepublik China den Erfindungen und Entdeckungen ihres Altertums widmete, war eigentlich eine Auflage von 1.200 Stück geplant. Hergestellt wurden dann nur – jedenfalls soweit heute bekannt - 402 Sets. Grün offeriert diese Rarität der chinesischen Numismatik im Originaletui zusammen mit dem kleinen Abakus mit einem Startpreis von 7.000 Euro. Es ist übrigens nicht das einzige Los mit Münzen und Sets der äußerst gesuchten Serie Erfindungen und Entdeckungen des Altertums. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf das angebotene Material! Sammler und Investoren werden diese großen Raritäten der modernen Numismatik zu würdigen wissen. Nr. 1412 – Breslau. Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Dukat 1701, Neisse. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 12.000,- Euro Nr. 1531 – Münster. Franz Arnold. Taler 1714, Münster. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 7.500,- Euro Nr. 1662 – Regensburg. Dukat 1712. Sehr selten. Vorzüglich bis prägefrisch. Taxe: 6.000,- Euro Nr. 1805 – Trier. Johann Hugo von Orsbeck. Dukat 1692, Koblenz. Vorzüglich. Taxe: 15.000,- Euro Nr. 1819 – Württemberg. Eberhard Ludwig. Doppeldukat 1699. Äußerst selten. Vorzüglich bis prägefrisch. Taxe: 14.000,- Euro Raritäten aus Altdeutschland Man braucht es niemandem mehr zu sagen: Auf Altdeutschland ist die Heidelberger Münzhandlung spezialisiert und deshalb entdeckt der Kenner auch in diesem Katalog unter den knapp 600 Losen eine Fülle von seltenen und außergewöhnlich gut erhaltenen Einzelstücken wie die hier abgebildeten Münzen. Nr. 1642 – Brandenburg-Preußen. Friedrich Wilhelm III. Albertustaler 1797, Berlin. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 7.500.- Euro Zwei besonders reich bestückte Partien verdienen es, hervorgehoben zu werden. So finden die Liebhaber preußischer Münzen eine kleine Serie davon. Sie enthält zahlreiche ausgesprochen attraktive und seltene Stücke wie eine Halbtaler des „Großen Kurfürsten“ von 1641 oder zwei äußerst rare Friedrich’s d’ors, geprägt 1745 resp. 1747 in der Münzstätte Breslau. Wir zeigen Ihnen stellvertretend für all diese Kabinettstückchen einen äußerst seltenen und exquisit erhaltenen Albertustaler aus dem Jahr 1797. Nr. 1673 – Sachsen. Friedrich III. „der Weise“, Albrecht und Johann. Taler o. J., Annaberg oder Wittenberg. Erster Klappmützentaler. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 25.000,- Euro Nr. 1760 – Sachsen-Coburg-Saalfeld. Ernst. Konventionstaler 1825, Saalfeld. PCGS MS62. Fast Stempelglanz. Taxe: 10.000,- Euro Auch Sachsen mit seinen Nebenlinien ist mit mehr als 100 Losen bestens vertreten. Hier springen einige große Raritäten ins Auge wie der äußerst seltene erste Klappmützentaler von Friedrich III. Vom gleichen Herrscher sind ferner ein einfacher und ein doppelter Guldengroschen enthalten. Wer sich mehr für das 19. Jahrhundert interessiert, wird sich für das goldene 5 Taler-Stück von Anton aus dem Jahr 1834 oder den Konventionstaler 1825 von Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg und Saalfeld, begeistern. Nr. 2115 – Deutsches Kaiserreich. 1 Pfennig 1875 H. Das beste uns bekannte Exemplar! Stempelglanz. Taxe: 1.000,- Euro Nr. 2385 – Deutsches Kaiserreich. 1/2 Mark 1908 F. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 2.500,- Euro Nr. 2388 – Deutsches Kaiserreich. 1 Mark 1892 G. In dieser Erhaltung äußerst selten. Stempelglanz. Taxe: 3.000,- Euro Nr. 2662 – Deutsches Kaiserreich / Sachsen-Coburg-Gotha. 2 Mark 1911. Nur 100 Exemplare geprägt! Erstabschlag. Taxe: 10.000,- Euro Eine Fülle von Reichsmünzen! Und wieder einmal hat ein Sammler die Heidelberger Münzhandlung ausgewählt, um seinen über Jahrzehnte hinweg zusammengetragenen Schatz wieder auf den Markt zu bringen. Das Material ist äußerst umfangreich, enthalten sind all die vielen unterschiedlichen Münzstätten und Jahrgänge, die man mit Aufmerksamkeit und Geduld zusammenbringen kann. Wer allerdings nur die ganz großen Raritäten mit den vier- und fünfstelligen Schätzpreisen sucht, der wird zwar ein paar Stücke finden, ist aber eher fehl am Platze. Die ganz teuren Münzen konnte und wollte der Sammler sich nicht leisten – was sicher 99% aller anderen Sammler nur zu gut verstehen können. Für sie ist der letzte Teil der Auktion ein Paradies, in dem sie endlich all die kleinen und größeren Lücken füllen können, die in ihrer eigenen Sammlung noch klaffen. Nr. 3259 – DDR. 10 Mark 1985. 40. Jahrestag „Sieg über den Faschismus“. Materialprobe in Weißgold. In Originalverplombung. Nur 200 Exemplare geprägt. Äußerst selten. Polierte Platte. Taxe: 7.500,- Euro Nr. 3264 – Proben. Bayern. Otto II. Probe zu 5 Mark 1904. Sehr selten. Polierte Platte. Taxe: 5.000,- Euro Deutsche Münzen nach 1871 Beenden wir diesen Vorbericht mit einem Hinweis auf die deutschen Münzen, die nach dem ersten Weltkrieg geprägt wurden. Auch hier lohnt sich ein näherer Blick, vor allem wenn man sich für die Zeit der Weimarer Republik und der DDR interessiert. Auch mit diesen Auktionen zeigt die Heidelberger Münzhandlung, dass sie ein wunderbarer Partner für jeden Sammler ist: Ganz gleich, ob es gilt, die eigene Sammlung zu verkaufen oder aus einer Fülle von interessanten Stücken Material für die eigene Sammlung auszuwählen. Sie können den Katalog zum Schutzpreis von 12,50 Euro beziehen bei der Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: ++49 / 6221 / 65 2970; Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29; E-mail: kontakt@hdmhg.de. Selbstverständlich ist der Katalog auch im Internet einsehbar, und zwar bei Sixbid, biddr.com und NumisBids.

  • Ungarn: Serie - Ungarische Verwaltungsbezirke und ihre Residenzstädte - Baranya und Pécs

    Im Rahmen der Serie „Ungarische Verwaltungsbezirke und ihre Residenzstädte“ emittierte Ungarn am 5. März 2024 eine 3000 Forint Bronze- und eine 20000 Forint Silbermünze auf den Verwaltungsbezirk Baranya und dessen Residenzstadt Pécs. Baranya liegt im südlichen Teil der ungarischen Transdonau-Region und ist für sein einzigartiges Klima und seine historischen Städte berühmt. Es ist zudem Heimat der südlichsten gut bekannten Weinregion in den Villány-Bergen, die Dank ihres sub-mediteranen Klimas großartige Weine hervorbringt. Zu den historisch bedeutendsten Städten des Bezirks zählen Pécs, Mohács, Szigetvár und Siklós. Pécs ist die Residenzstadt und eine der ältesten Städte Ungarns. Pécs wurde im 2. Jh. von den Römern als Sopianae gegründet. Im Jahr 2000 wurden die antiken christlichen Nekropolen der Stadt ins UNESCO Welterbe aufgenommen. König Stephan I. gründete hier 1009 ein Bistum und König Ludwig der Große später die erste Universität Ungarns. Während der 150-jährigen Besetzung der Stadt durch die Osmanen entstand zudem die Mosche von Pascha Gazi Kasim. Pécs erhielt 1780 den Status einer königlichen freien Stadt, wodurch städtisches und wirtschaftliches Wachstum stark befördert wurden. Durch die international berühmte Zsolnay- Keramikgesellschaft, die bis heute von Bedeutung ist, wurde die Industrialisierung von Pécs im 19. Jh. erheblich beschleunigt. Die Stadt war 2010 Kulturhauptstadt Europas. 3000 Forint, Bronze, 29,50 g, 42 mm, Auflage: 10.000 oberflächenbehandelt, Künstler: Gábor Kereszthury; Münzstätte: Budapest, Ungarn; Fotos ebenda. 20000 Forint, 925er Silber, 40 g, 42 mm, Auflage: 6.000 in PP, Künstler: Gábor Kereszthury; Münzstätte: Budapest, Ungarn; Fotos ebenda. Auf den Vorderseiten der motivgleichen Münzen sehen wir die Kirche der Gesegneten Jungfrau Maria und im Vordergrund rechts einen wasserspeienden Greifenkopf vom Zsolnay-Brunnen, der zu Ehren des Gründers der Zsolnay-Keramikgesellschaft errichtet wurde und lesen die Aufschrift "PÉCS", die Staatsbezeichnung, den Nominalwert und das Emissionsjahr. Die Rückseite zeigt die Villány-Berge mit Fernsehturm im Hintergrund und davor eine Weintraube, die endemische Pflanze „Paenia officinalis banatica“ sowie eine Karte des Verwaltungsbezirks mit der Aufschrift "BARANYA VÁRMEGYE". Michael Kurt Sonntag

  • Die Frauen-Porträts auf den Münzen von Metapontion

    Das unweit von Herakleia in Lukanien gelegene Metapontion (s. Karte), wurde bereits um 700 v. Chr. von Achaiern unter Beteiligung von Sybaris gegründet. Als Gründerheroen gelten Metabos und Leukippos. Eine Silbermünzprägung setzte in dieser Polis bereits ab der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. ein, allerdings wurden zwischen 540 und 440 v. Chr. nur große Mengen an inkusen Nomoi geprägt, die vorderseitig eine erhabene Gerstenähre und rückseitig eine inkuse Gerstenähre tragen. Die Kolonisierungsbewegung der Achaier. Bildquelle: Asia - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57780810. Die Ähre war das Attribut der Ackerbaugöttin Demeter und das Wappen Metaponts, da diese Polis ein reiches landwirtschaftliches Hinterland besaß. Zwar blieb dies Wappen auch nach 440 v. Chr. erhalten, doch trat in klassischer und frühhellenistischer Zeit, d.h. ab 440 v. Chr., ein großes Repertoire an Götter- und Heroenbilder hinzu. Doch wenngleich auch Gottheiten wie Zeus, Apollon, Athena, Dionysos oder Pan und Heroen wie Leukippos oder Herakles die Vorderseiten zahlreicher Nomoi schmückten, so war Demeter doch die Gottheit, die die meisten Nomoi zierte (Abb. 1 und 2). Abb. 1: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,31 g, Ø Höhe Vs. 22 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Leu Numismatik AG, Auktion 13 (27. Mai 2023), Los 7. Abb. 2: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 330–290 v. Chr.). Silber, 7,97 g, Ø Höhe Rs. 20 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Leu Numismatik AG, Web Auction 19 (26. Februar 2022), Los 63. Vergleicht man diese Demeterporträts etwas eingehender miteinander, so lassen sich trotz Motivgleichheit – in beiden Fällen trägt Demeter einen Ährenkranz im Haar, dreifaches Ohrgehänge und Perlenhalskette – Unterschiede ausmachen. Unterschiede, die zum einen stilistischer Natur sind, zum anderen aber auch darauf zurückzuführen sind, dass der Name der Göttin beispielsweise bei der Münze aus Abb. 1 vor dem Gesicht als Umschrift "ΔΑΜΑΤΗΡ" erscheint und in Abb. 2 völlig fehlt. Aus diesen beiden Demeterdarstellungen nun aber zu schließen, alle Nomoi mit Demeter hätten so ausgeschaut, wäre irrig, denn es gab in Metapontion tatsächlich auch andere Porträts dieser Göttin. Porträts auf denen sich nicht nur die Länge der Haare oder die Größe der Kränze unterschieden, sondern auch solche auf denen die ährenbekränzten Haare im Nacken hochgenommen oder eingerollt sind und ebenso solche auf denen die unbekränzten Haare durch eine Sphendone (Abb. 3) oder durch eine sternengeschmückte Ampyx (Abb. 4) festgehalten werden. Abb. 3: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 400–340 v. Chr.). Silber, 7,92 g, Ø Höhe Vs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Munthandel G. Henzen, NL (April 2024). Abb. 4: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 375–350 v. Chr.). Silber, 7,74 g, Ø Höhe Vs. 19 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Munthandel G. Henzen, NL (April 2024). Diese kranzlosen Porträts, die sich so gar nicht in das Repertoire der unzähligen übrigen bekränzten Demeter-Abbildungen einfügen wollen, und heute sehr selten bis äußerst selten sind, verdanken ihre Existenz der Tatsache, dass sie keine originalen metapontischen Schöpfungen sind, sondern von syrakusanischen Tetradrachmen entlehnt wurden. Bedenkt man, dass die syrakusanischen Münzen die Quellnymphe Arethusa darstellen, dann wirkt es nicht unbedingt schlüssig, in diesen metapontischen Nomoi nun Demeter erkennen zu wollen, zumal das Hauptattribut der Getreidegöttin, die Ähre, in Metapontion die Gerstenähre, auf diesen Göttinnenköpfen fehlt. Wenn das Gros der Numismatiker hierin aber dennoch Demeter sieht, dann vermutlich deshalb, weil sie die Gottheit war, die in Metapontion die größte Verehrung genoss bzw. Hauptgottheit galt. Ein stilistisch herausragender Nomoi, der ebenfalls etwas aus der Reihe fällt, zeigt Demeter zwar mit Ährenkranz im Haar, bildet sie aber zusätzlich mit einem zarten durchsichtigen Schleier am Hinterhaupt ab. (Abb. 5) Da ein solcher Hinterhauptschleier allerdings sehr häufig auch das Attribut der Göttin Hera ist, auf den Goldstateren von Taras erscheint sie beispielsweise mit einem solchen Schleier und einer Stephane im Haar, wird klar, dass auch diese Münze, wenn man vom Ährenkranz absieht, ikonographisch entlehnt wurde. Vergegenwärtigt man sich zudem, dass auch der Stil des Porträts große Ähnlichkeit mit jenem der tarentinischen Goldstatere aufweist, dann könnte man sogar von einer ikonographisch-stilistischen Entlehnung sprechen. Über den Ährenkranz ist die Dargestellte aber dennoch ganz klar als Demeter definiert, da ein solcher Kranz zu Hera ganz und gar nicht passen würde. Abb. 5: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,74 g, Ø Höhe Rs. 21,5 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: MA-Shops, Comptoir des Monnaies, F (April 2024). Darüber hinaus erschienen in Metapontion zwischen 400–340 und 330–290 v. Chr. silberne Nomoi, die auf ihren Vorderseiten u. a. die Göttinnen Hygieia bzw. Demeter-Hygieia, Nike, Athena oder die Personifikation der Demokratie (die Damokratia) zeigen. Während sich Hygieia (Abb. 6) durch die Aufschrift "ΥΓΙΕΙΑ" am Halsabschnitt und ein Haarband und Athena durch einen Korinthischen Helm zu erkennen geben, lassen sich Nike (Abb. 7) an Hand der Aufschrift "ΝΙΚΑ" am Halsabschnitt und einer Tänie (Diadem) im Haar und die Personifikation der Demokratie (Abb. 8) an der vor ihrem Gesicht verlaufenden Umschrift "ΔΑΜΟΚΡΑΤΙΑ", einem Lorbeerkranz und einem durchsichtigen Hinterhauptschleier identifizieren. Abb. 6: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 400–340 v. Chr.). Silber, 7,73 g, Ø Höhe Vs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Roma Numismatics Ltd, Auction 7 (22. März 2014), Los 22. Abb. 7: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,60 g, Ø Höhe Rs. 21 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Classical Numismatic Group, Mail Bid Sale 82 (16. September 2009), Los 198. Abb. 8: Metapontion (Lukanien). Nomos/Tridrachmon im achaiischen Münzfuß (um 340–330 v. Chr.). Silber, 7,76 g, Ø Höhe Vs. 20 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Classical Numismatic Group, Triton VIII  (11. Januar 2005), Los 34. Nun wurden in dieser süditalischen Stadt zwar auch Goldmünzen, genauer gesagt Drittel- und Sechstel-Statere, geschlagen, jedoch waren dies keine regulären Ausgaben, sondern „Notmünzen“, die man emittierte, um beispielsweise die Feldzüge Alexanders I. des Molossers (333/32–331 v. Chr.), jene des Spartaners Kleonymos (302 v. Chr.) oder die des Pyrrhos von Epeiros (280– 278 v. Chr.) gegen die Lukaner, Brettier und Römer zu finanzieren, die Metapontion bedrohten. Diese Goldstücke zieren vorderseitig die göttlichen Porträts von Hera oder Nike. (Abb. 9 und 10) Abb. 9: Metapontion (Lukanien). Drittel-Stater im achaiischen Münzfuß (um 340-330 v. Chr.). Gold, 2,64 g, Ø Höhe Vs. 13,5 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Numismatica Ars Classica, Auktion 124 (23. Juni 2021), Los 29. Abb. 10: Metapontion (Lukanien). Drittel-Stater im achaiischen Münzfuß (um 302 v. Chr.). Gold, 2,61 g, Ø Höhe Vs. 12,8 mm, Münzstätte Metapontion. Foto: Numismatica Ars Classica, Auktion 132 (30. Mai 2022), Los 164. Schaut man sich das weibliche Porträt aus Abb. 9 etwas genauer an, so erkennt man an Hand der Stephane im Haar die Göttin Hera, da die Stephane das Attribut dieser Göttin war. Auf der Vorderseite von Abb. 10 begegnet uns stattdessen die Göttin Nike in Dreiviertelansicht. Dass es sich hierbei um Nike handelt, wissen wir, weil sich im rechten Feld neben dem Gesicht der Göttin die Auschrift "NIKA" findet, die auf dem abgebildeten Exemplar allerdings außerhalb des Schrötlings liegt, da die Münzvorderseite nicht perfekt zentriert wurde. Die Rückseiten aller Münzen aus Metapontion zeigen eine Gerstenähre mit Seitenblatt als Stadtwappen und nennen die Legende "ΜΕΤΑΠΟΝΤΙΝΩΝ" oder "ΜΕΤΑ" oder "ΜΕΤΑΠΟΝ" ([Münze] der Metapontier). Michael Kurt Sonntag

  • Sonderausstellung zum heiligen Bischof Ulrich von Augsburg – Diözesanmuseum St. Afra

    Das Diözesanmuseum St. Afra präsentiert vom 05. April bis 14. Juli 2024 mit ULRICH genial sozial loyal memorial eine Ausstellung zum dreifachen Jubiläum des heiligen Bischofs Ulrich von Augsburg: seine Bischofsweihe 923, sein Tod 973 und seine Heiligsprechung 993. Diese einzigartige kunst- und kulturhistorische Schau wirft einen frischen Blick auf Ulrichs Leben und hinterfragt, was den adeligen Bischof vor rund 1.100 Jahren so besonders macht und beleuchtet dabei weniger bekannte Facetten seiner Persönlichkeit. Ausgehend von der Lebensgeschichte Ulrichs (890-973), die sein Mitarbeiter und Vertrauter, Dompropst Gerhard, aufgezeichnet hat, geht die Ausstellung der Frage nach, ob sich Ulrich in seiner fünfzigjährigen Amtszeit als Person mit individuellen Charakterzügen fassen lässt, ob er bestimmte bischöfliche Aufgaben geflissentlicher oder anders wahrnahm als seine Amtskollegen, ob er progressiv oder traditionell eingestellt war, mit welchen Menschen er verkehrte und vieles andere mehr. Die Ausstellung skizziert Ulrichs genialen Lebensweg: Dabei kommt seine Ausbildung an der Eliteschule in St. Gallen genauso zur Sprache wie die Art der Ausübung seiner Leitungsaufgaben und die sehr menschlichen Umstände seines Alterns. Ein Blick wird auch auf Ulrichs Loyalitätsverständnis geworfen: Welche Netzwerke hatte er, zu wem stand er auch in schwierigen Zeiten? Ein weiterer Aspekt, der genauer unter die Lupe genommen wird, ist Ulrichs soziale Ader: Wie ging er mit der Hilfsbedürftigkeit der ihm anvertrauten Menschen um? Am Ende bleibt der Blick auf den Heiligen, denn es ist ja vor allem seine Memoria, die ihn zu dem gemacht haben, was wir uns heute noch über Ulrich erzählen. Die Geschichte Ulrichs wird einerseits durch bedeutende Exponate, darunter Handschriften, Skulpturen, Gemälde, Reliquien, persönliche Gegenstände und archäologische Fundstücke veranschaulicht, andererseits ermöglichen interaktive Elemente wie Videospiele, Kostüme und nachgebaute Alltagsgegenstände in die Rolle des Bischofs zu schlüpfen und das mittelalterliche Augsburg zu erleben. 1625 gedachte die Stadt Augsburg mit ihrer Talerprägung dem heiligen Ulrich. Augsburg Taler 1625 Silber, 29,30 g, 43,8 mm, Vetterle 1625.8. Bildquelle: Vetterle. Begleitet wird die Ausstellung von wissenschaftlichen Vorträgen, einem spannenden Führungsangebot und einem Wandelkonzert. Spezielle Programme für Menschen mit Demenz, sehbeeinträchtigte und gehörlose Besucher sowie Workshops für Kinder ergänzen das vielseitige Angebot. Die ersten Münzen Augsburgs gehen auf Bischof Ulrich als Münzherr zurück. Augsburg Denar 955-937 Silber, 1,51 g, 23 mm, Dannenberg 1018. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202417. Die Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra lädt dazu ein, die zeitlosen Werte und Lektionen, die Ulrichs Leben prägten, neu zu entdecken. Ein Muss für Geschichtsinteressierte und Kulturliebhaber, verspricht der Besuch nicht nur Wissensgewinn, sondern auch Inspiration und persönliche Bereicherung. ULRICH - genial sozial loyal memorial 05. April bis 14. Juli 2024 Diözesanmuseum St. Afra Kornhausgasse 3 - 5, 86152 Augsburg Dienstag - Samstag 10-17 Uhr Sonntag 12-18 Uhr www.museum-st-afra.de museum.st.afra@bistum-augsburg.de Tel.: 0821 3166-8831 Anton Vetterle Die Münzen der Freien Reichsstadt Augsburg Von 1521 bis 1805 Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-197-0 Auflage: 1. Auflage 2020 Format: 21 x 28 cm Cover-Typ: Hardcover Seitenanzahl: 464 Zum Shop Leseprobe

  • Leserpost: 5-DM-Probemünze von VDM?

    Hallo, ich habe eine Probemünze von VDM: 5 DM von Raiffeisen mit Randschrift. Wird diese Probemünze gesucht? Ich bitte um Information über diese Probemünze. Sie hat die Randschrift: Einer für alle & alle für Einen. Gewicht: 10,2 Gr. Durchmesser: 29 mm Material: K-N Mit freundlichen Grüßen Holger Pekrul Antwort der Redaktion Hallo Herr Pekrul, es handelt sich um eine VDM Probemünze zur Testung von Automaten. Die Firma VDM-Metals (früher Vereinigte Deutsche Metallwerke) stellt seit 1930 Rohlinge für Münzen aus aller Welt her und war bedeutender Zulieferer für die bundesdeutschen Münzstätten. Unter anderem geht das MAGNIMAT (Legierung aus 75% Kupfer und 25% Nickel, plattgewalzt auf einen Nickelkern) als Münzmaterial auf die VDM zurück. VDM hat sich intensiv dem Automatengeschäft gewidmet, um dem damals eklatanten Automaten-Missbrauch mithilfe von simplen Münzfälschungen zu begegnen. Für Demonstrationszwecke dürften diese Probemünzen hergestellt worden sein. Ihr Stück besteht aus MAGNIMAT und der Randschsrift nach (Jaeger 396) aus dem Jahr 1968. Die Maße entsprechen ungefähr der 1975 eingeführten 5DM-Umlaufmünze, die die silbernen Heiermänner ablöste. 2018 wurde ein vergleichbares Stück für 260€ plus Aufschlag versteigert (Münzzentrum Rheinland, 186. Auktion, Los Nr. 6360). Die Burg Altena als Motiv geht auf die Firmengeschichte zurück. Die VDM entwickelte sich aus der Firma Basse & Selve, die im 19. Jahrhundert in der Nichteisenmetall-Verabreitung tätig war und ihren Sitz in Altena hatte. Viele Grüße Til Horna

  • Münze des Monats April 2024

    Die Münze des Monats April wird in der 12. Rhenumis Auktion vom 15.bis 16. Mai 2024 angeboten. Marcus Iunius Brutus und Publius Cornelius Lentulus Spinther, Aureus (8,23 g), 42 v. Chr. Av.: Securis, Cullullus und Secespita inmitten eines Perlkreises sowie Inschrift: BRVTVS. Rev.: Sitella und Lituus im Perlkreis sowie Inschrift: LENTVLVS / SPINT. Cr. 500/6; Biaggi 36; Sydenham 1309; Sear 197; fast vz, sehr selten, nur eines von sehr wenigen im Handel bekannten Exemplaren. Erworben am 12. September 1969 bei Spink & Son Ltd. Taxe: 50.000,- Nachdem Gaius Iulius Caesar Mitte Februar 44 v. Chr. vonseiten des Senats das Amt eines Diktators auf Lebenszeit (dictator perpetuo) zuerkannt worden war, verhärtete sich die bereits bestehende politische Opposition gegen jenen Machthaber. Insbesondere Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus erzwangen daraufhin die Beschränkung der lebenszeitlichen Diktatur auf nur einen Monat, indem sie Caesar am 15. März desselben Jahres ermordeten. Dass Caesar nur wenige Tage zuvor als erster Römer und unter Nennung des neuen Titels sein Portrait auf den Avers seiner Denare hatte prägen lassen (Cr. 480/10), befeuerte die Meinung der Verschwörer, Caesar habe sich zum Tyrannen aufgeschwungen. Die Verschwörer ließen nachfolgend wiederum ihrerseits Münzen zu eigenen Ehren und Amtsgewalten anfertigen. Eine jener Münzen ist der vorliegende Aureus. Obwohl es sich um eine Ausgabe des Brutus handelt, wurde dieser Aureus unter Publius Cornelius Lentulus Spinther, einem Legaten des Mitverschwörers Cassius, gemünzt, und Spinther entsprechend als Münzherr auf die Münze geprägt. Für beide Eingeprägten gilt, dass die auf der Münze dargestellten liturgischen Gerätschaften auf jeweils getragene öffentliche Ämter rekurrieren: Securis (Opferaxt), Culullus oder Simpulum (kleiner Becher / Schöpfkelle) und Secespita (Opfermesser) stehen für das Pontifikalamt des Brutus, das dieser in den späten 50er Jahren innehatte; Sitella (Opferkrug) und Lituus (Krummstab) erinnern an das Augurat, das Spinther 57 v. Chr. übernahm (zeitgleich war sein mutmaßlicher und homonymer Vater ordentlicher Konsul). Spinther war darüber hinaus 44 v. Chr. Quästor, und kandidierte ein Jahr darauf als Proquästor (in Vertretung eines Prätors) in Asien, bevor er Legat des Cassius wurde. Ein offener Gegner Caesars war er bis zu dessen Ermordung nicht, starb aber 42. v. Chr. als Cassius‘ Parteigänger in der Schlacht bei Philippi; auch Cassius überlebte Philippi nicht und Brutus starb nur zwanzig Tage darauf. Spinthers übrige Münzprägung, die auf dem Revers diverser Denare des Cassius für ihn personalisiert wurde (bspw. Cr. 500/3), deutet darauf hin, dass Spinther die öffentliche Anerkennung mithilfe von Münzausgaben durchaus suchte. Sein auf dem Aureus (und anderen Münzen) mithilfe von Gerätschaften dargestelltes Augurenamt zeichnet sich in etwa durch den Lituus, einen gekrümmten Stab, aus, der den Auguren, den ‚Vorzeichendeutern‘, als Instrument diente, um Himmelsquadranten abzustecken und den Vogelflug auszuwerten. Bei diesem Amt handelte es sich um kein eigentliches Priesteramt, ebenso wenig wie bei dem von Brutus getragenen Amt des Pontifex, das eher einen sakralen Beamten mit regulativen Tätigkeiten als einen expliziten Priester bezeichnete. Dass mit diesen teilsakralen Ämtern aber womöglich eine gewisse Deutungshoheit angezeigt werden sollte, um den Caesarenmord als berechtigt zu propagieren, wäre eine denkbare Begründung für das Prägebild jenes Aureus bzw. die Kombination aus der Amtswürde des Brutus mit jenen des Vorzeichen deutenden Augurs. Dies auch, da es zeit- und prägegleiche Silberdenare (Cr. 500/7) als komplementäres Gegenstück zum Aureus gibt und ebenfalls im Jahr 42 v. Chr. Denare mit dem Portrait des Verschwörers Brutus (Cr. 508/3), der die Portraitprägung Caesars erst zwei Jahre zuvor noch als einen widerrechtlichen Tabubruch bewertet hatte.

  • SINCONA AG, Zürich – Auktionen 88 – 91 vom 13. bis 15. Mai 2024

    SINCONA lädt alle Freunde der weltweiten Numismatik zu den diesjährigen Frühjahrs Auktionen vom 13. bis 15. Mai 2024 für drei spannende numismatische Tage nach Zürich ein. 3006 Nummern, mit einer Taxe von fast 6.6 Millionen Schweizer Franken versprechen interessante und spannende Bietergefechte. Die Kundschaft erhält vier Kataloge, und davon sind deren drei speziellen Themen gewidmet – eröffnet wird die Reihe durch die Auktion 88, die Kian Collection Part II, gefolgt von der Sammlung Garrulus, dem Katalog 89. Die Auktion 90, der «Allgemeinkatalog», befasst sich mit vielen Gebieten der mittelalterlichen und modernen Numismatik, eingeschlossen die traditionelle Edelmetall-Versteigerung, sowie etwa 300 Münzen und Medaillen der Schweiz. Den Abschluss mach dann ein letzter Spezialkatalog mit dem ersten Teil der Sammlung Konrad Bürki mit Münzen der Schweiz bis 1848. Auktion 88, Montag, 13. Mai 2024, The Kian Collection, Teil 2 (10.00-12.00 Uhr) Nach der erfolgreichen SINCONA Auktion Kian Teil 1 vom letzten Oktober, die sich mit den maschinengeprägten Münzen und Medaillen des persischen Herrscherhauses befasste, folgt nun der 2. Teil. Dieser widmet sich den sogenannten „hammered coins“, die eindrucksvoll die Kunst der Kalligrafie in der persischen Numismatik zeigen. Die 215 Lose entsprechen einer Schätzung von 425‘000.- Franken, davon sind mehr als 2/3 der Stücke zertifiziert. Hier zeigen wir Ihnen einige herausragende Raritäten. Los 8: Sulayman I. 1079-1105 AH (1668-1694).  20 Shahi 1099 AH (1688), Isfahan Mint. Sehr selten. Aus der Bakhtiar collection, Spink & Son, London 1996. Vorzüglich. Taxe CHF 4‘000.- Los 159: Fath-´Ali Shah, 1212-1250 AH (1797-1834). 5 Toman 1226 AH (1811), Tabriz Mint. Äusserst seltenes Nominal. NGC MS62. Taxe CHF 40‘000.- Los 189: Muhammad Shah, 1250-1264 AH (1834-1848). 5 Toman 1251 AH (1835), Isfahan Mint. Zum Anlass seiner zweiten Krönung 1251 AH. Einziges bekanntes Exemplar. Unpubliziert. NGC XF Details. Taxe CHF 35‘000.- Auktion 89, Montag, 13. Mai 2024, Sammlung Garrulus   (13.00-15.30 Uhr) Nach den herrlichen Stücken aus dem persischen Reich, zeigt SINCONA in dieser Sammlung fantastische Münzkunst aus der Antike und dann besonders aus der frühen Neuzeit bis zum Beginn der Prägung der Grosssilbermünzen. Diese aussergewöhnliche Sammlung mit herrlichen Erhaltungen numismatischer Meisterwerke beinhaltet 274 Lose mit eine Schätzpreis von 425'000 Franken. Die Portraits und Darstellungen auf den Münzen werden sicherlich viele Sammler begeistern. Diese Auswahl aus der Sammlung Garrulus wird Ihnen jetzt schon Freude bereiten: Lot 502: Lucanien / Poseidonia. Nomos um 400-385 v. Chr. Poseidon schreitet nach rechts. POM retrograd. Rückseite incus. Vorzüglich mit alter Sammlungspatina. Taxe CHF 15'000.- Lot 504: Bruttium / Kroton. Stater um 380 v. Chr. Zurückblickender Adler nach links, auf Hirschkopf stehend. Revers mit Dreibein, links Efeublatt. Sehr selten und prachtvoll erhalten. Vorzüglich.  Taxe CHF 6'500.- Lot 507: Bruttium / Panormos. Tetradrachme um 340 v. Chr. Quadriga nach links. Nike bekränzt den Lenker. Revers: Kopf der Kore-Persephone nach links. Sehr selten. Prägefrisch. Taxe CHF 30'000.- Lot 708: Spanien, Königreich. Pedro I. König von Kastilien und Leon, 1350-1369. Dobla de 35 Maravedis o. J. (1350-1366), Mzst. Sevilla. Sehr selten in dieser Erhaltung. NGC MS67. Taxe CHF 10'000.- Auktion 90, Montag, 13. Mai bis Mittwoch, 15. Mai 2024, Münzen und Medaillen der Welt, Edelmetallauktion und Schweizer Münzen und Medaillen Der Auktionskatalog 90 von SINCONA umfasst beinahe 1800 Lose mit einer Schätzung von über 4.4 Millionen Franken. Die drei Hauptteile beinhalten 1360 Nummern mit Geprägen aller Länder, von Afghanistan bis Vietnam, 110 Lose sind der Edelmetallversteigerung vergeben und 308 befassen die Münzen und Medaillen der Schweiz. Hier die Zeittafel: 13. Mai: 15.30-18.30 Uhr: Münzen und Medaillen der Welt - Lose 775-1169 14. Mai: 09.00-19.00 Uhr: Münzen und Medaillen der Welt – Lose 1170-2134 / Edelmetallauktion – Lose 2201-2310 15. Mai: 09.30-12.00 Uhr: Schweizer Münzen und Medaillen Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kapiteln China (138 Lose), Deutschland (119 Lose), Grossbritannien und Italien (beide je 74 Lose), Indien und Afghanistan, dem Römisch-Deutschen Reich/Österreich mit einer Serie Standesherren (291 Lose) und Tschechien/Tschechoslowakei (117 Lose) sowie den Schweizer Losen. Wir haben Ihnen an dieser Stelle ein paar besondere Stücke zusammengestellt. Lot 777: Afghanistan, Durrani Dynastie. Mahmud Shah, 1216-1218 AH (1801-1803). 2 Mohurs 1217 AH / Jahr 1 (1801), Mzst. Bahawalpur. Sehr selten. Prachtexemplar. NGC MS66. Taxe CHF 10'000.- Lot 795: Baltikum. Riga Stadt. 18 Ferding (Taler) 1573, Mzst. Riga. Von grösster Seltenheit. NGC UNC Details. Taxe CHF 30'000.- Es muss auch auf zwei bedeutende Raritäten aus der britischen Numismatik aufmerksam gemacht werden, Proben, welche oft jahrzehntelang nicht angeboten werden. Los 1261: Grossbritannien. Georges III. 1760-1820. Pattern 2 Guineas 1768, Mzst. London. Stempel von John Tanner. Glatter Rand. Sehr selten. NGC PF64 ULTRA CAMEO. Taxe CHF 150'000.- Los 1267: Grossbritannien. Georges III. 1760-1820. Pattern Crown in Gold 1817, Mzst. London. Stempel von W. Wyon. Von grösster Seltenheit. Nur 7 bekannte Exemplare bekannt. NGC PF63+ ULTRA CAMEO. Taxe CHF 300'000.- Die Edelmetallauktion dieses Frühjahrs beinhaltet 110 Lose. Wie allgemein bekannt, werden alle Losnummern zu speziellen Konditionen für Privatpersonen und Händler versteigert, jedoch nicht in Währungs- sondern in Prozentschritten, und die Käufer zahlen auf den erfolgten Zuschlag kein Aufgeld, egal ob Sie als Saalbieter, schriftliche Bieter oder live im Internet dabei sind. Diese spezielle Form der Versteigerung wird zunehmend beliebter, wie die Zahl der Teilnehmenden an diesem Spezialkapitel beweist. Den Mittwoch, 15. Mai, widmet SINCONA ganz der Schweizer Numismatik. Zuerst folgt noch die Schweizer Abteilung von Katalog 90 mit etwa 300 Nummern und einer Schätzung von mehr als einer dreiviertel Million Franken. Nach einem grossen Teil Kantonsmünzen finden die Sammler diverse Raritäten von Münzen und Medaillen der Eidgenossenschaft, Proben, Fehlprägungen sowie 87 Lose zum Thema Schützentaler und -Medaillen, inklusive Schützenuhren. Los 2599: Schweiz. St. Gallen. Doppeldukat 1621, Mzst. St. Gallen. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe CHF 15'000.- Los 2692: Schweiz. Eidgenossenschaft. 5 Franken 1922 B, Mzst. Bern. Probe in mattierter Ausführung. Äusserst selten. Vorzüglich-FDC. Taxe CHF 5'000.- Auktion 91, Mittwoch, 15. Mai 2024, Sammlung Konrad Bürki (Beginn 12.30 Uhr) Mit der Auktion 91 bietet SINCONA den ersten Teil der bedeutenden Sammlung Konrad Bürki an – es sind 738 Lose bei einem Schätzpreis von 1.27 Millionen Franken. Konrad Bürki ist seit vielen Jahren einer der treusten Sammler von Schweizer Münzen, und er nahm regelmässig an allen bedeutenden Münzenmessen und Auktionen intensiv teil. Jetzt hat er sich entschlossen, seine Münzen zu verkaufen. Die Sammlung ist so umfangreich, dass gleich mehrere Auktionen mit weiteren Teilen kommen werden. Die Sammler und auch der Handel können sich darauf freuen. Es kann an dieser Stelle nur ein verschwindender Teil all dieser seltenen Gepräge aufgeführt werden, aber es ist garantiert, dass jedem Numismatiker das Wasser im Mund zusammenläuft! Bern ist einer der bevorzugten Münzherren von Konrad Bürki gewesen; entsprechend ist auch der Umfang der bedeutenden Stücke vom Beginn der Münztätigkeit bis zum Ende der kantonalen Prägungen. Seltene Münzen folgen sich Schlag auf Schlag! Los 3104: Schweiz. Bern. Dicken o. J. (1482), Mzst. Bern. Nach dem Vorbild der Mailänder Testoni von Galeazzo Maria Sforza. Es handelt sich um den ersten Dicken der Schweiz überhaupt. Äusserst selten, einziges Exemplar in Privathand. Aus Slg. Kunzmann. Fast sehr schön. Taxe CHF 4'500.- Los 3151: Schweiz. Bern. 10 Dukaten o. J. (um 1772), Mzst. Bern.  Stempel von Mörikofer. Von grösster Seltenheit und prachtvoller Erhaltung. Fast FDC. Taxe CHF 90'000.- Vor wenigen Jahren konnte Konrad Bürki die Münzen des Kantons Neuenburg/Neuchâtel erstehen. Dass sich darin Geldstücke befinden, die man nie oder kaum in die Hand bekommt, versteht sich von selbst. Los 3369: Schweiz. Neuchâtel. Heinrich II. von Orléans-Longueville, 1595-1663. Doppelte Pistole 1603. Mzst. Neuchâtel. Von grösster Rarität, nur 2 Stücke bekannt. Dieses Exemplar abgebildet im Divo-Tobler und im HMZ-Katalog. Gutes sehr schön. Taxe CHF 75'000.- Los 3726: Schweiz. Helvetische Republik. 20 Batzen 1798, Münzstätte unklar. Nur 32 Exemplare geprägt. Hübsche Patina. Sehr selten. Vorzüglich-FDC. Taxe CHF 5'000.- Im Herbst 2024 wird der zweite Teil des Sammlung Bürki versteigert werden, und wir versichern Ihnen, dass Sie dann wieder viele besondere und extrem seltene Gepräge antreffen können. Freuen Sie sich auf die vier Kataloge mit viel Numismatik in allen Facetten. SINCONA lädt die Kundschaft gerne wieder nach Zürich ein. Kontakt können Sie telefonisch aufnehmen, per E-Mail oder online an den Auktionstagen am 13. bis 15. Mai 2024. Die Homepage www.sincona.com informiert Sie jederzeit.

  • Kanada: Die zwölf Sternzeichen des Horoskops vereint auf einer Münze

    Auf die zwölf Sternzeichen unseres astrologischen Kalenders emittierte die Royal Canadian Mint im März 2024 eine 30-$-Silbermünze. Die Münze huldigt folglich nicht einem bestimmten Sternzeichen allein, sondern gedenkt allen zwölf des Horoskops gleichzeitig. 30 $, Silber 999,9/1000, teilweise farbig, 62,69 g, 50 mm, Auflage: 4.000 in PP, Künstler/in: Susanna Blunt (Av.), Steve Hepburn (Rv.); Münzstätte: Royal Canadian Mint, Ottawa. Wir sehen auf der anepigrafischen Rückseite Sonne und Mond im Zentrum, umringt von einem Zahlenkreis von eins bis zwölf, auf den die zwölf Sternzeichensymbole folgen, die wiederum von den zwölf Sternbildern umrundet werden. Die Sonne, der Himmel über ihr und der Kranz mit den Sternzeichensymbolen wurden eingefärbt. Die Vorderseite zeigt das nach rechts gewandte Porträt der verstorbenen Königin und nennt ihre Titulatur, die Staatsbezeichnung, den Nominalwert, das Emissionsjahr sowie das Jubiläumsdatum "1952 / 2022". Michael Kurt Sonntag

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