Der FC Barcelona hat seine neue Marketing Strategie vorgestellt. Ein Teil dieser neuen digitalen und kommerziellen Strategie von Barça soll es den Fans auf der ganzen Welt ermöglichen, „auf innovative Weise mit dem Klub zu interagieren“, und zwar durch sogenannte „Barça Fan-Token“.
Barcelona ist hierfür eine Partnerschaft mit der blockchain-basierten Plattform für Fanbetreuung für Sport und Unterhaltung, Chiliz, eingegangen, die bereits mit weiteren Fußballklubs, wie AS Roma, Juventus Turin, West Ham United, Paris Saint-Germanin und Galatasaray zusammenarbeitet und eine Kryptwährungsbörse für Sport- und Unterhaltung-Token betreibt. Die Partnerschaft soll es den Barça Fans ermöglichen über die Chiliz-Fan-Plattform Socios.com an verschiedenen Umfragen und Abstimmungen über die alltäglichen Aktivitäten des Clubs teilnehmen zu können, wobei die genannten digitalen Assets namens Barça Fan-Token verwendet werden. Je mehr Fan-Token ein Fan besitzt, desto mehr „Mitsprache“ soll dieser haben. Auch sind sogenannte Reward-Funktionen, wie Fan-Chats, Tokenhandel, Spiele und mehr für die Inhaber der Token geplant. Fans, die über die App mit dem Club interagieren, werden zudem mit Punkten belohnt, die dann etwa gegen Waren bzw. Fanartikel eingetauscht werden können oder exklusiven Club-Touren.
Die Barça-Fan-Token ($BAR) werden im 2. Quartal 2020 erhältlich sein. Es werden 40 Millionen Barça-Fan-Token zur Verfügung gestellt, von denen jeder einzelne an der ersten Verkaufsstelle 2 € kostet. Nach dem Verkauf können die Token dann auf der oben genannten Kryptowährungsbörse gehandelt werden, was sie also zu einem werthaltig-fluktuierenden Anlagegut macht.
Bei weltweit über 300 Millionen Barça-Fans (Angabe des Klubs) kann das als eine ertragreiche Emission angesehen werden – denn kann man die auszugebenen Token nicht auch als ein Finanzierungsmittel im Mantel einer „Barça-Währung“ sehen?
Aber die Spanier sind nicht die ersten, die diesen Weg gehen, wie oben bereits angedeutet. In Deutschland ist Bayern München in die Fan-Token-Offensive gegangen, sozusagen. Diese kommen jedoch im Gewand von digitalen Sammelkarten der Spieler, die gleichzeitig sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs) sind. Das sind einmal vorkommende, individuelle Token, die Anwendung finden, werden virtuelle Güter gesammelt die Einzigartig sind, etwa virtuelle Kunst oder Einzelobjekte in Computerspielen – oder eben digitale Spielerkarten. Im Unterschied zu den Barça-Fan-Token, die laut Klub einen festen Ausgabepreis haben, gingen die ersten digitalen Bayern-München-Sammelkarten Anfang des Jahres bei einer online-Auktion über den Block und brachten dem Klub ETH 552 (Ethereum), das sind umgerechnet, zum heutigen Kurs, EUR 144.760, 57. Eine zweite online-Auktion findet gerade statt. Grundlegend für die Ausgabe ist hier das „Fantasy-Sport-System“, besonders beliebt im American Football und auch schon analog betrieben. Hierbei werden die jeweiligen erworbenen digitalen Sammelkarten, also beispielsweise von Thomas Müller oder Jérôme Boateng, vom Nutzer virtuell aufgestellt und spielen so gegen die Aufstellung anderer Nutzer. Die Ergebnisse errechnen sich dann aus den realen Ergebnissen bzw. historischen Daten. Dadurch steigt oder fällt dann der Wert der jeweiligen digitalen Sammelkarten; die dann natürlich auch gehandelt werden können. Welche Auswirkung dies auf die Sportwetten-Welt in Deutschland haben wird, werden wir dann sehen. Immerhin kann hier echtes Geld mit unechten Spielen gemacht werden.
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