Anlässlich des 400. Jahrestages der Ankunft der Mayflower in der Neuen Welt geben die US Mint und die Royal Mint gemeinsame Prägungen von Münzen und Medaillen aus. Konkret wird es im Herbst zur Ausgabe von zwei limitierten Sets kommen: einerseits ein Set mit zwei Goldmünzen und andererseits ein Set mit Silbermünzen und -medaillen. Beide Sets sind ausschließlich in der Qualität Polierte Platte erhältlich. Die Münz- und Medaillenentwürfe sollen die Geschichte der Puritaner erzählen, die Reise der Mayflower darstellen und über den Einfluss berichten, den die Neuankömmlinge auf das einheimische Volk der Wampanoag hatten.
Im Folgenden einige Beispiele aus den zwei limitierten Sets.
Wie wir berichteten, hatte bereits die private Pobjoy Mint mit einer 1-Dollar-Gedenkprägung im Namen der British Virgin Islands an die Überfahrt der Mayflower erinnert. Auf der „Mayflower“ befanden sich auf ihrer 8 Monate dauernden Überfahrt 102 Passagiere und 30 Schiffsmannschaftsangehörige, die jedoch nicht alle die Einschiffung in die Neue Welt überlebten. Es starben zwei Menschen, aber es wurde auch ein Kind an Bord geboren. Das Segelschiff landete nicht an der Küste Virginias, sondern nördlicher, am Cape Cod. Zweimal probierte die Besatzung mit dem Schiff an der Küste Virginias vor Anker zu gehen, was jedoch nicht gelang. Als Folge überwinterten die Passagiere und die Schiffsbesatzung auf dem Schiff, was dramatische Konsequenzen hatte. Nicht nur litten sie unter Hunger und Kälte, da sie nicht auf den harten Winter vorbereitet waren, sondern starben auch die Hälfte der Menschen aufgrund der beengten und unhygienischen Verhältnisse an Tuberkulose und Lungenentzündungen, darunter viele Kinder. Die Besiedlung begann erst nach dem Winter, Ende März 1621, mit der Gründung des künftigen Plymouths im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts. Die Passagiere waren allesamt sogenannte „Puritans“ oder „Pilgrims“. Sie stellten in England verfolgte Calvinisten dar, die in Amerika eine neue Heimat finden wollten, um ihre Religion praktizieren zu können.
Fälschlicherweise wird diese Überfahrt oft als Beginn der Besiedlung der Neuen Welt durch Europäer bezeichnet, diese begannen jedoch bereits 100 Jahre früher. Die Landung der „Pilgrims“ steht auch für den wohl populärsten der Mythen des Ursprungs des „Thanksgiving“- Festes. So sollen die Wampanoag-Indianer die Siedler mit Lebensmitteln über den ersten Winter geholfen haben, was zu einer entsprechenden Feier im nächsten Jahr, also 1621 führte. Geschichtlich belegt sind diese Geschehnisse nicht. Es ist jedoch nachweisbar, dass viele Indianerstämme in den USA eine lange Tradition von ähnlichen Festen haben.
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