Auf der Grundlage des von Wolfgang J. Mehlhausen verfassten Buches „Handbuch Münzensammeln“ möchten wir in mehreren Teilen einen Leitfaden für das Münzensammeln veröffentlichen – für bereits Aktive und die, die es werden wollen, denn Nachwuchs ist wie überall, wichtig!
Einleitung
Münzen sind eigentlich Gebrauchsgegenstände, abgesehen von jenen, die ausschließlich für Sammler gefertigt wurden. Sie unterliegen zwangsläufig einem natürlichen Verschleiß. Der berühmte Taler, der von einem zum anderen wanderte, verlor schnell seinen prägefrischen Zustand und „alterte“, nutzte sich ab. Selbst bei den neuen Euro-Münzen gibt es schon jetzt Stücke, die „Alterungserscheinungen“ aufweisen. Pfleglich wurde besonders kleines Geld eigentlich nie behandelt.
Sammler wünschen sich ihre Münzen in einer perfekten Erhaltung, möglichst so, als ob sie gerade vom Stempel gesprungen sind. Dies ist bei modernen Münzen kein Problem, doch bei Stücken, die schon einige Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, wenn nicht längere Zeiträume überdauert haben, sind solche Prachterhaltungen nicht oder nur sehr selten zu finden und stellen selbst bei sonst häufigen Münztypen wahre Raritäten dar.
Und gleich an dieser Stelle ein wichtiger Ratschlag. Gerade Anfänger möchten für recht wenig Geld möglichst viele Münzen erwerben. Das ist zu verstehen, doch Vorsicht, auch bei den Münzen gilt: nicht Masse, sondern Klasse zählt. Mit anderen Worten gesagt, man soll sich nicht verleiten lassen, schlechte Qualitäten in Mengen zu kaufen und zu sammeln, nur weil sie eben billig sind. Wer billig kauft, kauft doppelt. Das trifft auch auf Münzen zu. Miese Erhaltungen kann man später nur schwer oder gar nicht mehr verkaufen oder vertauschen.
Doch man muss hinsichtlich der Qualitäten auch Kompromisse schließen können.
Besonders Briefmarkensammler, die zur Numismatik stoßen, stellen häufig überhöhte Qualitätsanforderungen an die Objekte, dies gilt für Münzen und auch für Papiergeld gleichermaßen. Bei vielen Münzen haben selbst geringe Qualitätsunterschiede gleich enorme Auswirkungen auf den Preis. Und wer nur „Superqualität“ sammeln will, kommt bei vielen Gebieten nicht sehr weit, selbst dann, wenn Geld keine Rolle spielt. Über Preise bei Münzen und Wertanlage wird noch in eigenen Kapiteln berichtet. Auch auf die Frage, wo man Kompromisse hinsichtlich der Erhaltungsgrade schließen muss und wo man dies auf keinen Fall tun darf, wird ausführlich geantwortet. Bleiben Sie also gespannt bis zum nächsten Mal!
Kommentare