Künker: Vorbericht zur eLive Premium Auction 426
- Künker
- 5. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Am 7. und 8. Juli 2025 versteigert Künker rund 900 Lose mit europäischen Münzen und Medaillen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Habsburger Reich und Deutschland. Bayern, Brandenburg-Preußen, Münster, Sachsen und das Deutsche Kaiserreich sind besonders gut vertreten. Liebhaber von Medaillen finden eine reiche Auswahl. Außerdem ist eine Spezialsammlung Sedisvakanz über die Auktion verteilt.
Wer nach den drei Tagen Saalauktionen von Künker leer ausgegangen ist, hat in der eLive Premium Auction 426 eine weitere Chance, interessante Prägungen zu günstigen Schätzungen zu erwerben. Hier gibt es etliche Lose, deren Startpreis im zweistelligen Bereich liegt, auch wenn man sich bei vielen Stücken vorstellen kann, dass der Zuschlag wesentlich höher ausfallen wird.
Ausland
Die Auktion beginnt mit einer kleinen Partie von Münzen und Medaillen aus dem europäischen Ausland. Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und Polen – wenn Sie eines der Gebiete sammeln, sollten Sie einen Blick in den Auktionskatalog werfen.

Nr. 3014: Großbritannien. William III. und Mary. Silbermedaillen 1690 von P. H. Müller auf den Tod des pfälzischen Grafen und Marschalls Friedrich Hermann von Schomberg. Selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 2.000 Euro
Rund 270 Lose mit Münzen und Medaillen des Habsburger Reichs
Interessieren Sie sich für die Prägungen der Habsburger? Dann finden Sie in Katalog 426 eine reiche Auswahl. Beginnend mit Ferdinand I., entdeckt der Spezialsammler Guldiner und Taler – darunter Mehrfach- und Teilstücke – in ansprechender Erhaltung. Darunter befinden sich auch große Seltenheiten. Sie kommen aus den vielen unterschiedlichen Münzstätten des Habsburger Reichs: aus Budweis, Breslau, Brüssel, Ensisheim, Graz, Günzburg, Hall, Klagenfurt, Kremnitz, Kuttenberg, Nagybánya, Prag, St. Veit und natürlich aus Wien. Das zeitliche Spektrum reicht bis zu etlichen Prägungen von Kaiser Franz Joseph. Es folgen die Prägungen der österreichischen Geistlichkeit. Vor allem Salzburg ist mit vielen Münzen vertreten.
Nr. 3060: Rudolf II. Dreifacher Reichstaler 1604, Hall. Selten. Sehr schön bis vorzüglich / Vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro
Nr. 3124: Leopold I. Doppelter Reichstaler 1675, Graz. Sonst vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro
Nr. 3150: Karl VI. Doppelter Reichstaler (um 1714), Hall. Vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro
Nr. 3202: Franz Joseph I. Silbermedaille 1854 von K. Lange auf seine Vermählung mit Elisabeth („Sisi“). Fast Stempelglanz. Taxe: 350 Euro
Nr. 3213: Olmütz. Reichstaler 1706. Selten. Vorzüglich. Taxe: 350 Euro
Deutsche Münzen und Medaillen
Wer Medaillen mag und deutsche Münzen mit außergewöhnlichen Rückseiten, der wird sich an dem Angebot gar nicht sattsehen können. Nehmen wir als Beispiel die beliebten bayerischen Geschichtstaler. Ihre Sammler finden davon in eLive Premium Auction 426 eine reiche Auswahl, auch mit den selteneren Typen und Proben. Preußen ist ebenfalls mit einer reichen Auswahl an Münzen und vor allem spannenden Medaillen vertreten. Sie feiern die militärischen Erfolge des großen Aufsteigers des 18. Jahrhunderts. Frühe Taler und sogar Löser stehen für Braunschweig; und auch Münster ist reich mit prachtvollen Talern vertreten. Besonders bemerkenswert ein doppelter Schautaler, der die Geburt Jesu und die Darbringung im Tempel thematisiert. Natürlich gibt es wieder, wie inzwischen bei Künker üblich, eine reiche Auswahl an sächsischen Münzen und Medaillen der verschiedenen Linien. Und das waren nur einige Stichpunkte. Es lohnt sich, genauer hinzusehen.
Nr. 3364: Bayern. Ludwig I. Vereinsdoppeltaler 1848. Übergabe der Krone. Der seltenste bayerische Geschichtsdoppeltaler. Vorzüglich. Taxe: 1.500 Euro
Nr. 3385: Preußen. Friedrich II. Silbermedaille 1757 von J. G. Holtzhey (unsigniert) auf die Schlacht bei Roßbach am 5. November. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 400 Euro
Nr. 3442: Preußen. Wilhelm I. Silbermedaille 1879 von W. Kullrich und E. Weigand. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 350 Euro
Nr. 3470: Braunschweig. Heinrich der Jüngere. Taler 1535, Riechenberg. Selten. Vorzüglich.
Taxe: 3.500 Euro
Nr. 3684: Münster. Franz von Waldeck. Taler 1545. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Taxe: 2.000 Euro
Nr. 3747: Paderborn. Ferdinand II. von Fürstenberg. Reichstaler 1668, Neuhaus, auf seine Wahl zum Koadjutor von Münster. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 2.000 Euro
Nr. 3837: Sachsen – Gotha. Ernst der Fromme. Doppelter Reichstaler 1650, Gotha, auf den Westfälischen Frieden. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro
Sedisvakanz-Prägungen
Ein Thema, das sich durch die gesamte Auktion durchzieht, ist uns aus den aktuellen Medien wohl vertraut: die Sedisvakanz, also jener Zustand, der eintritt wenn ein geistlicher Fürst verstorben ist und sein Nachfolger das Amt noch nicht übernommen hat. In jedem Bistum war genau geregelt, wer in so einem Fall die Geschäfte führte. Zu den Kompetenzen des Stellvertreters gehörte es, über die Münzhoheit zu verfügen – vor allem wenn die Wahl länger dauerte als die vier Wahlgänge, die wir kürzlich in Rom miterlebten. Gerne wurde diese Zeit genutzt, um Münzen oder Medaillen auf die Sedisvakanz prägen zu lassen. Eine reiche Auswahl davon findet sich in eLive Premium Auction 426.
Sie zeigen alle den reichen Bilderschatz, der mit einer Sedisvakanz in Verbindung gebracht wurde. Dazu gehören vor allem die heiligen Patrone des Bistums. Wir sehen den hl. Martin für Mainz bzw. den hl. Rudbertus und Virgil auf einer Salzburger Medaille. Dort sind die Heiligen umgeben von den Wappen all derer, die im Domkapitel über die Wahl des neuen Bischofs entschieden. Diese Wappen kommen häufig vor, so auch auf den Prägungen von Bamberg, Eichstätt und Speyer. Bei den ersten beiden Medaillen steht übrigens der leere Bischofsstuhl für die Sedisvakanz – eine wörtliche Umsetzung des Begriffs. Schließlich heißt das lateinische Wort nichts anderes als dass der Bischofsstuhl – sedis – leer steht – vacat.
Nr. 3297: Salzburg. Sedisvakanz 1771-1772. Dukat 1772. Nur 1.042 Stück geprägt. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.500 Euro
Nr. 3317: Bamberg. Sedisvakanz 1757. Silbermedaille 1757 von P. P. Werner. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.000 Euro
Nr. 3641: Eichstätt. Sedisvakanz 1790. Doppelter Konventionstaler 1790, Nürnberg. Fast vorzüglich.
Taxe: 1.000 Euro
Nr. 3677: Mainz. Sedisvakanz 1763. 1/2 Schautaler 1763, Mainz von F. A. van Lon. Selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 300 Euro
Nr. 3696: Münster. Sedisvakanz 1683. Reichstaler 1683, Münster. Vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro
Nr. 3841: Speyer. Sedisvakanz 1770. Silbermedaille 1770, von A. Schäffer. Nur 300 Exemplare geprägt. Gutes vorzüglich. Taxe: 250 Euro
Klein, aber fein: Eine Auswahl von Münzen des Deutschen Kaiserreichs
Die Auktion endet mit einer kleinen, aber interessanten Auswahl von Münzen des Deutschen Kaiserreichs.
Nr. 3893: Deutsch-Ostafrika. 15 Rupien 1916, Tabora. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 2.500 Euro
Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück;
Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Außerdem können Sie die Auktionskataloge online auf www.kuenker.de studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.
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