Am 29. Januar 2025 beginnt Künker das numismatische Jahr in Deutschland mit einem Paukenschlag. 701 Lose mit einer Gesamtschätzung von 10 Mio. Euro werden im Rahmen der World Money Fair versteigert. Aber Achtung: Ab 2025 findet die Künker-Auktion nicht mehr am Donnerstag, sondern am MITTWOCH vor der WMF statt!
701 Lose mit einer Gesamtschätzung von 10 Mio. Euro: Jeder, der rechnen kann, weiß, was das bedeutet. Künker präsentiert seine Flagship-Auktion, die wie immer im Rahmen der World Money Fair durchgeführt wird. Die Glanzstücke einiger Sammlungen werden im Zusammenhang mit dieser Auktion aufgelöst. Freuen Sie sich auf Raritäten aus der Zeit des 30-jährigen Krieges und aus der Welt der Medaillen. Vom Bildnispfennig Karls des Großen bis hin zu Großgold, Gnadenpfennigen und einem numismatischen Rätsel mit jüdischer Aufschrift reicht das Spektrum. Ganz gleich, was Sie sammeln: Es lohnt sich, diesen Katalog durchzublättern – selbst wenn Sie sich nicht all diese Schätze leisten können sollten. Denn zu den Stücken passen natürlich auch die Schätzungen. Sie sind zumeist im vierstelligen Bereich angesiedelt. Ausreißer gibt es im drei-, fünf- und sechsstelligen Bereich.
Nichtsdestotrotz: Für jeden, der Münzen liebt, ist es eine Freude, solch seltene Stücke in so perfekter Erhaltung zu sehen!
Geprägte Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens
Die Auktion beginnt mit dem zweiten Teil der Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes von Münzen und Medaillen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Ihr erster Teil wurde in Auktion 410 am 23. September 2024 mit großem Erfolg bei Künker versteigert. Die 436 Lose waren mit 4,25 Mio. Euro geschätzt und erzielten 7,5 Mio. Euro. Das war für Kenner keine große Überraschung: Perfekt erhaltene Goldmünzen und Mehrfachtaler bringen aktuell Spitzenpreise. Es wäre deshalb nicht verwunderlich, wenn auch die Top-Stücke der Sammlung, die nun im zweiten Teil angeboten werden, wesentlich mehr bringen würden als ihre Schätzung von 3,3 Mio. Euro.
Kenner werden die vielen Raritäten, Mehrfachtaler und Mehrfachdukaten zu würdigen wissen! Sie bescheren jedem Autoren eines Vorberichts die Qual der Wahl, was man präsentieren soll! Aber machen wir es uns leicht. Lassen wir einige Bilder für sich sprechen!
Nr. 8: Polen. Sigismund III., 1587-1632. 10 Dukaten 1629, Bromberg.
Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 150.000 Euro
Nr. 10: Polen / Danzig. 8 Dukaten 1644. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 150.000 Euro
Nr. 16: Schweiz / Basel. 10 Dukaten (1. Hälfte 17. Jh.). Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro
Nr. 23: RDR. Friedrich von der Pfalz, 1619-1621. 10 Dukaten 1620, Prag. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 39: Altdeutschland. Brandenburg. Georg Wilhelm, 1619-1640. Vierfacher Reichstaler 1628, Königsberg. Wohl einziges bekanntes Exemplar in Privatbesitz. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 60.000 Euro
Nr. 53: Braunschweig-Lüneburg-Celle. Christian, 1611-1633. Löser in Gold zu 20 Dukaten o. J. (1611-1633), Winsen an der Luhe. Wohl Unikum. Fast vorzüglich. Taxe: 250.000 Euro
Nr. 82: Sachsen. Johann Georg I., 1615-1656. 18 Dukaten 1627, Dresden.
Einziges bekanntes Exemplar. Gutes vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 86: Holstein-Schauenburg. Ernst III., 1601-1622. 10 Dukaten o. J. Altona. Äußerst selten.
Vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 89: Albrecht von Wallenstein. 10 Dukaten 1631, Jitschin. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro
Ein einmaliges Ensemble an Gnadenpfennigen
Als Gnadenpfennige bezeichnet die Numismatik eine Gruppe von schweren Goldmünzen, die in einer aufwändigen, zeitgenössischen Fassung dazu umgearbeitet wurden, an einer Kette oder am Hut getragen zu werden. Solche Gnadenpfennige waren Ehrenzeichen, die Fürsten ihren wichtigen Beamten und Räten schenkten. Einen Gnadenpfennig von einem oder mehreren Herrschern zu besitzen, war gerade in der Reichsritterschaft begehrtes Privileg und Statussymbol. Deshalb ließ man sich auf Porträts gerne mit ihnen darstellen. Tatsächlich erhalten sind von diesen kostbaren Kleinodien nur wenige. Kein Wunder: Es handelte sich um Objekte des täglichen Gebrauchs, die deshalb auch einer gewissen Abnutzung unterlagen. Dazu verloren sie nach dem Tod des darauf abgebildeten Fürsten deutlich an Prestige. Viele dürften deshalb zu einem späteren Zeitpunkt eingeschmolzen worden sein. Nur wenige haben sich bis heute erhalten. Künker ist stolz darauf, gleich einige davon in seiner Berlin-Auktion anbieten zu können. Wir zeigen Ihnen einige ausgewählte Beispiele.
Nr. 13: Schweden. Gustav II. Adolf, 1611-1632. Gnadenpfennig 1631.
Aus der Sammlung des Großherzogs von Oldenburg. Taxe: 75.000 Euro
Nr. 32: Altdeutschland / Bayern. Maximilian I., 1598-1651. Gnadenpfennig o. J. (1623). Taxe: 25.000 Euro
Nr. 682: Spanien. Felipe II., 1556-1598. Gnadenpfennig (vermutlich spätere Anfertigung).
Aus der Sammlung des Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild. Taxe: 25.000 Euro
Bei diesem Exemplar handelt es sich im strikten Wortsinn nicht um einen Gnadenpfennig, sondern um ein wohl nach dem Tod von König Philipp II. hergestelltes Loyalitätsabzeichen. Es steht in der Tradition der Geusenpfennige. Darunter versteht man Abzeichen, die auf der Vorderseite das Porträt des spanischen Königs, auf der Rückseite den Bettelsack, darüber zwei Hände im Handschlag zeigten. Die Geusenpfennige sind als Spottmedaille zu verstehen mit ihrer Inschrift (in Übersetzung): Alles für den König bis zum Bettelsack. Das hier angebotene Stücke weicht deutlich davon ab. Es zeigt auf der Rückseite keinen Bettelsack, sondern eine aufwändig gestaltete Vase mit Blumenornamenten und ohne Umschrift. Man darf sich fragen, ob dieses Stück nicht die Vorderseiteninschrift der Geusenpfennige aufnimmt, um ihre eigentliche Botschaft ins Positive zu drehen, also um das spöttisch gemeinte Bekenntnis zu König Philipp II. in ein tatsächlich so gemeintes umzumünzen.
Glanzpunkte der Medaillenkunst
Lieben Sie Medaillen? Dann sollten Sie den Katalog der Berlin-Auktion unbedingt ganz genau ansehen, denn er enthält das Beste und Schönste, was die Medaillenkunst zwischen Renaissance und 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Die Medaillen kommen aus mehreren, sich ergänzenden Sammlungen. Eine davon gehörte dem deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreund, der auch für die Sammlung mit Prägungen aus dem 30-jährigen Krieg verantwortlich zeichnet.
Nr. 152: Altdeutschland / Preußen. Friedrich Wilhelm IV., 1840-1861. Goldmedaille zu 50 Dukaten 1851 von F. W. Kullrich auf die Vollendung des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen auf dem Boulevard
„Unter den Linden“ in Berlin. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro
Nr. 158: Altdeutschland / Preußen. Wilhelm I., 1861-1888. Goldmedaille zu 120 Dukaten 1871 von E. Weigand und F. W. Kullrich. Generalsmedaille auf den Sieg über Frankreich.
In nur 25 Exemplaren geprägt. Stempelglanz. Taxe: 75.000 Euro
Nr. 193: Erzgebirge. Goldmedaille zu 10 Dukaten 1534, unsigniert, vermutlich von Wolfgang Roll.
In Gold sehr selten. Geprägtes Original. Vorzüglich Taxe: 75.000 Euro
Nr. 277: Altdeutschland / Sachsen-Gotha-Altenburg. Friedrich II., 1691-1732. Stammbaummedaillon in Silber zu 7 Reichstalern o. J. (1710) von Chr. Wermuth. 3. bekanntes Exemplar. Vorzüglich.
Taxe: 20.000 Euro
Nr. 305: Altdeutschland / Karl V., 1519-1558. Silberne Medaille 1521 von H. Krafft nach einem Entwurf von Albrecht Dürer als Geschenk für den Kaiser anlässlich des geplanten Reichstags in Nürnberg.
Äußerst selten. Geprägtes Original. Vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 309: Altdeutschland / Karl V., 1519-1558. Silberne Medaille (1550er Jahre), wohl von L. Leoni.
Wohl einziges Exemplar in Silber im Handel. Fast vorzüglich. Taxe: 40.000 Euro
Nr. 462: Frankreich. Napoleon I., 1804-1814, 1815. Goldmedaille 1806 von L. Manfredini auf die Schlacht bei Jena. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz von polierten Stempeln. Taxe: 75.000 Euro
Nr. 594: Polen. August III., 1733-1763. Goldmedaille zu 50 Dukaten 1763 von F. A. Schega auf den Tod des Herrschers. Wohl einziges bekanntes Exemplar. Gutes vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 701: Indien. Silbergussmedaille o. J. (um 1890) auf den zoologischen Garten von Alipore bei Kolkata. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro
Im Jahr 1876 eröffnete Edward VII., Prince of Wales den Zoo von Alipore, damals die exklusivste Wohnadresse von Kolkata. Im nach westlichem Vorbild erbauten Viertel existierte zu diesem Zeitpunkt bereits ein weltbekannter botanischer Garten. Der Zoo sollte wegen seiner im 19. Jahrhundert gefeierten Zucht von weißen Tigern berühmt werden. Die bei der Eröffnung als Geschenk in den Zoo gekommene Aldabra-Riesenschildkröte galt bei ihrem Tod im Jahr 2006 mit 256 Jahren als das älteste in Gefangenschaft lebende Tier der Welt.
Raritäten in Gold und Silber aus der ganzen Welt
Glanz gleich, welches Gebiet Sie sammeln: Auktion 418 bietet Ihnen genau die Münze, die Ihnen noch als Glanzstück Ihrer Sammlung fehlt. Die Auswahl reicht von Karl dem Großen bis hin zu Elizabeth II. von England. Aus Altdeutschland, Europa, Asien und den Vereinigten Staaten von Amerika stammen die Kostbarkeiten, die alle eigentlich nur zwei Dinge gemeinsam haben: Sie sind äußerst selten und dazu überdurchschnittlich erhalten.
Nr. 204: Altdeutschland / Hamburg. Portugalöser zu 10 Dukaten o. J. (1578-1582). Sehr selten.
Fast vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro
Nr. 229: Altdeutschland / Nürnberg. 6 Dukaten 1698 auf die 50-Jahrfeier des Westfälischen Friedens. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 233: Altdeutschland / Paderborn. Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht, 1683-1703.
6 Dukaten 1694, Neuhaus. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 125.000 Euro
Nr. 351: RDR. Leopold I., 1657-1705. 10 Dukaten 1690, Kremnitz. Geprägt mit den Stempeln des Reichstalers. Wohl das einzige Exemplar im Handel. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 100.000 Euro
Nr. 447: Karolinger. Karl der Große, 768-814. Denar, Besançon. Äußert selten. Von großer historischer und numismatischer Bedeutung. Vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro
Nr. 458: Frankreich. Louis XV., 1715-1774. Probe zum Écu au bandeau 1740, Paris. Sehr selten.
NGC PF62 CAMEO. Polierte Platte. Taxe: 125.000 Euro
Nr. 671: Schweiz. Basel. 10 Dukaten 1741, geprägt mit den Stempeln des Halbtalers. Äußerst selten. PCGS MS63PL. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 175.000 Euro
Nr. 695: CHINA. 1 Dollar o. J. (1908), Tientsin. Sehr selten. NGC MS66 (Top Pop!). Stempelglanz.
Taxe: 75.000 Euro
Russische Kostbarkeiten
Sammler von russischen Münzen finden eine interessante Auswahl an extrem seltenen Stücken. 64 Lose, beginnend mit der Prägung Peters des Großen, endend mit der von Zar Nikolaus II., stehen zur Auswahl. Viele Stücke sind darunter, die von besonderem historischen Interesse sind, so ein so genannter „Trubetskoi-Rubel“, der nach dem Vorbild der Konstantin-Rubel von 1825 für den russischen Konsul in Marseille hergestellt wurde. Trubetskoi soll damals versucht haben, diese Rubel als echte Konstantin-Rubel zu verkaufen. Mindestens genauso spannend ist eine Goldmedaille auf den folgenreichen Frieden mit Persien von 1828, der zur Gründung eines unter russischer Herrschaft stehenden Distrikts Armenien führte. Tausende von Armeniern aus dem iranischen und osmanischen Reich fanden dort eine neue Heimat.
Nr. 600: Russland. Peter I., 1682-1725. Dukat 1712, Moskau, Roter Münzhof. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 100.000 Euro
Nr. 642: Russland. Konstantin I., 1825. „Trubetskoi-Rubel“, Silbermedaille o. J. (mit Gravur 1873 im Rand) Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelganz. Taxe: 25.000 Euro
Nr. 650: Russland. Nikolaus I., 1825-1855. Goldmedaille zu 50 Dukaten 1828 von V. Alexeev auf den Frieden mit Persien. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 75.000 Euro
Bitte beachten Sie, dass die Auktion nicht wie sonst am Donnerstag vor der World Money Fair stattfindet, sondern am Mittwoch, 29. Januar 2025!
Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Außerdem können Sie die Auktionskataloge online auf www.kuenker.de studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.
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