Die Veranstalterinnen und Veranstalter des Gaildorfer Großtauschtags gaben in einer Pressemitteilung bekannt, dass der jährlich stattfindende Großtauschtag auch in diesem Jahr abgehalten wird; unter den vorgegebenen strengen Corona-Auflagen: So geht es am 8. November in der Gaildorfer Limpurghalle wieder um Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten.
In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Wie auch in den vergangenen Jahren wird das Erlebnis Briefmarken-Team mit einem Sonderstempel vertreten sein. Der Verein setzt dabei seine Reihe mit Stempeln mit dem Vogel des Jahres fort. In diesem Jahr ist es die Turteltaube, eine Wildtaubenart, die auch im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald vorkommt.
Von 9 - 16 Uhr wartet auf Besucherinnen und Besucher ein reichhaltiges Programm mit Tauschtag, Jugendaktionen, Beratung, Bewirtung (Getränke) und einer Briefmarkenschau. Auch die NABU-Ortsgruppe wird mit einem Infostand vertreten sein.
Gaildorf ist verkehrsgünstig an der B19 und Bahnstrecke Stuttgart - Backnang - Crailsheim gelegen und aus den Räumen Stuttgart, Heilbronn, Würzburg und Nürnberg schnell zu erreichen.
"Wir sind kein Ersatz für die ausgefallene Messe in Sindelfingen", betont Bernhard Scheu vom Briefmarkensammlerverein Gaildorf. "Wir wollen Sammlern aber die Möglichkeit geben, doch ihrem Hobby nachzugehen". Dafür haben die Verantwortlichen ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt. Zudem ist man in die größere Limpurghalle ausgewichen, damit Abstand gehalten werden kann. Besucher finden dazu auf der Internetseite des Gaildorfer Vereins jeweils aktuelle Informationen zur Durchführung der Veranstaltung, damit die gesetzlichen Auflagen umgesetzt werden können.
Der Verein hat zwei philatelistische Erinnerungsstücke aufgelegt: Eine Marke Individuell und einen besonderen Umschlag zum Jubiläum "175 Jahre Württembergische Eisenbahn" und den Vogel-des-Jahres-Sonderstempel mit einer besonderen Postkarte.
Was haben Turteltaube und ISS gemeinsam? An der Internationalen Raumstation (ISS) befindet sich die Antenne für die Satellitentelemetrie-Empfänger der 2002 gegründeten ICARUS-Initiative (International Cooperation for Animal Research Using Space) installiert. Damit ist es erstmals möglich, globale Wanderbewegungen auch kleinerer Tiere mit einem Satellitensystem in hoher Auflösung zu erfassen. Auch vom NABU besenderte Turteltauben - der Vogel des Jahres 2020 - liefern demnächst Daten. Auf dem NABU Zugvögel-Blog können Tierfreunde die Flüge deutscher Turteltauben nach Afrika mitverfolgen.
Die Turteltaube ist die einzige Langstreckenzieherin unter den Taubenarten Mitteleuropas. Europaweit ist ihr Bestand in wenigen Jahrzehnten eingebrochen. Gründe dafür sind vor allem die intensive Landwirtschaft mit dem Verlust geeigneter Brut- und Nahrungsflächen, aber auch die Jagd auf sie im Mittelmeerraum. Durch den NABU wurden sechs Vögel in deutschen Brutgebieten in Hessen und Brandenburg mit ICARUS-Sendern versehen. Die Turteltauben sollen Aufschluss darüber geben, ob in Deutschland brütende Turteltauben auf unterschiedliche Zugrouten in den Süden ziehen, aber auch, wie groß ihre Aktionsräume im Brutgebiet sind. So ist es möglich, Schutzbemühungen an den Rastplätzen gezielt auszurichten.
Häufig wurden Turteltauben wegen ihres schönen Gefieders gehalten oder dem Volksglauben, dass sie die Krankheiten der Menschen an sich ziehen würden und diese daraufhin gesunden. „Turteltäubchen“ ist ein gebräuchliches Kosewort für Verliebte. Die früher ungefährdete Turteltaube ist heute eine der am stärksten von Bestandsrückgängen betroffenen Vogelarten Europas und übersprang 2015 auch auf der weltweiten Roten Liste die Vorwarnstufe und landete direkt in der Kategorie „gefährdet“.
Der wissenschaftliche Name der Turteltaube (Streptopelia turtur) ziehlt auf die Halszeichnung dieser Gattung ab und spiegelt lautmahlend das Gurren der Turteltaube wider („turrr turrr“). Namensgebend ist dieser Laut für die zärtliche Bewegung des „Turtelns“. Mit ihren 26 bis 28 cm Körperlänge ist die Turteltaube kaum größer als eine Amsel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht. Die Flügelspannweite beträgt 47-53 cm und die Vögel sind 100 bis 180 Gramm leicht. Die Turteltaube ist recht scheu und hält sich meist in Bäumen auf. Ihre Nahrung sucht sie fast immer am Boden, auch gern in Gruppen mit anderen Tauben.
Der Gaildorfer Sonderstempel zeigt eine auf dem Rücken mit einem Sender versehene Turteltaube. Gleichzeitig ist die Internationale Raumstation ISS zu sehen zusammen mit einem Hinweis auf das ICARUS-Programm zur Erforschung des Vogelzugs. Wer die Veranstaltung nicht selbst besuchen kann, findet Belegangebote auf der Internetseite des Vereins und bei Joachim Rupp, Prescherstraße 38 in 74405 Gaildorf. Dort sind auch noch Stempel mit dem Vogel des Jahres der Vorjahre erhältlich.
Anmeldungen zum Großtauschtag nimmt Klaus Schumm, Bogenstraße 6, 74535 Mainhardt entgegen. Corona-bedingte aktuelle Hinweise zur Veranstaltung sind auf der Vereinsseite ebenfalls verfügbar.
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