Von der sogenannten Generalsmedaille auf den Sieg über Frankreich im Französisch-Deutschen Krieg von 1870/71 wurden lediglich in 25 Exemplaren in Gold geprägt. Davon waren jeweils ein Exemplar für den Kaiser, für Reichskanzler Otto von Bismarck und für Kriegs- und Marineminister Albrecht von Roon sowie 22 Exemplare für die auf der Medaille genannten Generäle vorgesehen. In Silber wurden 100 Medaillen und in Bronze 134 Medaillen geprägt. Diese wurden an weitere verdiente Persönlichkeiten verliehen. Das Porträt des Kaisers entstand nach einem Gipsmodell des Berliner Bildhauers Carl Keil, die Rückseite entstand nach einem Entwurf des Dresdener Professors Theodor Grosse. Das abgebildete Exemplar des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin stammt aus dem Nachlass von Kaiserin Viktoria, der Ehefrau von Kaiser Friedrich III. Dieser war als Kronprinz im Deutsch-Französischen Krieg als Befehlshaber der 3. Armee eingesetzt. Er ist auf der Vorderseite der Medaille oben rechts ausgewiesen.
Vorderseite:
Kopf Wilhelm I. nach rechts. Umlaufend in eigenem Feld die Namen der deutschen Generalität sowie der Bismarcks und von Roons. In der Randleiste die Medailleursignatur E WEIGAND FEC.
Rückseite:
Die thronende und ein Schwert haltende Germania wird von Victoria links und der Friedensgöttin rechts bekränzt. Im Abschnitt ein von den Jahreszahlen 1870 - 1871 flankiertes Eisernes Kreuz. Unterhalb der Leiste TH GROSSE INV - W KULLRICH F.
Sieg über Frankreich (sogenannte Generalsmedaille)
Autraggeber: Kaiser Wilhelm I. (1797-1888)
Stempelschneider: Emil Weigand, Friedrich Wilhelm Kullrich
Katalognachweis: Hüsken 7.277.1; Sommer K 70 und W 17
Jahr: 1871
Wert: 120 Dukaten (Gold)
Gewicht: 418,75 g
Durchmesser: 85 mm
Sammlung: Staatliche Museen zu Berlin (Münzkabinett)
Vorbesitzerin des Exemplares: Kaiserin Viktoria (1840-1901, Witwe von Friedrich III.)
Dietmar Kreutzer
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