405 Seiten, davon 18 Tafeln, Format 21 cm x 20 cm, Festeinband, Hamburg 2019. Preis: 68,– Euro. ISBN 978-3-933420-06-7
Dr. Manfred Mehl hat wieder zugeschlagen! Zu den bereits von ihm verfassten Korpuswerken über die mittelalterlichen Münzen des Erzbistums Magdeburg, die Münzen von Barby, die Münzen von Quedlinburg und die Münzen des Bistums Hildesheim gesellt sich nunmehr auch ein weiterer Korpusband über die Münzen des Bistums Naumburg-Zeitz. Er fasst das Thema aber noch weiter und bezieht auch die Medaillen der Bischöfe und des Administrators, die Münzen der kursächsischen Kippermünzstätte Naumburg sowie die Prägungen des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz für das Fürstentum Henneberg-Schleusingen mit ein.
Mehl startet die Münzkatalogisierung mit dem schwierigen Bereich der Hochrand- oder Sachsenpfennige, deren Entstehung er nach Kilger im „südlichen Saalebereich“ verortet. Nur zwei der Hochrandpfennige können konkret einem Bischof zugeordnet werden (Nummern 16 und 17), nämlich Bischof Eberhard (1045–1078).
Nach den beiden, Naumburg zugewiesenen, Dünnpfennigen folgt der Hauptteil des Katalogs, die Brakteaten der Bischöfe von Naumbeug-Zeitz mit den Nummern 20 bis 366, wobei Manfred Mehl die Nummern 327 bis 366 der Münzstätte Strehla zuordnet. Denen schließt sich das Kapitel „Nicht identifizierbare Nachweise oder Naumburg fälschlicherweise zugeordnete Brakteaten in der Literatur“ an. Dass Manfred Mehl für die Darstellung der Hohlpfennigprägung der Stadt Naumburg den ausgewiesenen Experten für die mitteldeutschen/thüringischen Hohlpfennige, Dr. Thomas Arnold, gewinnen konnte, war eine kluge Entscheidung. Durch die von Thomas Arnold entwickelten Methode der Nachzeichnung der Bild- und Schriftelemente in den Abbildungen sind die Hohlpfennigtypen sehr viel leichter erfassbar. Die Hohlpfennige sind ebenso wie die Naumburger Kippermünzen komplett in die Katalognummerierung einbezogen worden. Den Abschluss des Katalogteils bilden die von Moritz Wilhelm ausgegangenen Kupferheller für Schleusingen sowie die Medaillen des Herzogshauses Sachsen-Zeitz. Abgerundet wird das beeindruckende Werk mit einem Quellen- und Literaturverzeichnis, den Konkordanzen, den Abbildungsnachweisen und 18 Brakteatentafeln.