Die am 24. Dezember 1837 in München geborene Elisabeth war die Tochter des Herzogs Maximilian Joseph in Bayern. 1854 heiratete sie Kaiser Franz Joseph I. von Österreich und gebar 1858 den Kronprinzen Rudolph. Im Anschluss an den verlorenen Krieg gegen Preußen (1866) setzte sie sich mit allem Nachdruck für den Ausgleich mit Ungarn ein und trug somit maßgeblich zur Bildung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn bei. 1867 wurde sie zur Königin von Ungarn gekrönt. Nach dem Selbstmord ihres erst 31 Jahre alten Sohnes Rudolph (1889), suchte sie zunächst die Stille und Abgeschiedenheit Korfus, wo sie u. a. das Achilleion erbauen ließ (1890-1892) und um Rudolph trauerte. Später entzog sie sich dem geschäftigen Hofleben in Wien durch weitere Reisen. Während solch einer Reise wurde sie am 10. November 1898 in Genf von dem italienischen Anarchisten L. Luccheni ermordet.
Im Rahmen der Serie „Schicksale im Hause Habsburg“ emittierte Österreich 1998 eine 1000-Schilling-Goldmünze auf den 100. Todestag von Kaiserin Elisabeth.
1000 Schilling, 995er Gold, 16,081 g (16,000 g. fein), 30 mm, 1998, Auflage: 38.000 Exempare in PP, Münzstätte: Münze Österreich AG. Bildquelle: MA-Shops, Halbedel, Münzen & Medaillen (Salzburg).
Diese zeigt auf ihrer Vorderseite die leicht nach rechts gewandte Büste Elisabeths und auf ihrer Rückseite Elisabeth mit Irma Gräfin Sztáray am Genfersee. Unabhängig davon prägte die Münze Österreich aber auch noch zwei motivgleiche Medaillen zum gleichen Thema. Eine aus Kupfernickel im Nominalwert zu 2,5 Euro und eine aus Silber im Nominalwert zu 12,5 Euro.
2,5 Euro, Kupfernickel, 10,04 g, 28 mm, 1998, Auflage: nicht bekannt, Münzstätte: Münze Österreich AG. Bildquelle: MA-Shops, Salzburger Münzhandlung Zöttl.
Da der Euro allerdings erst am 1. Januar 1999 offiziell eingeführt wurde und die ersten Euro-Kurs- und -Gedenkmünzen erst 2002 geprägt wurden, handelt es sich bei den erwähnten Geprägen aus Kupfernickel und Silber ganz eindeutig um Medaillen. Denn obgleich sie einen Nennwert tragen, so sind sie keine echten Münzen, da sie zu keinem Zeitpunkt gesetzliche Zahlungsmittel waren – weder 1998 noch danach oder heute. Und da sich für ihre fiktiven Nominalwerte auch niemand offiziell verbürgt, niemand die Gewähr übernimmt, weisen sie auch keine Staatsbezeichnung auf. Doch auch wenn es „nur“ Medaillen sind, deren materieller Wert weit unter dem der 1000-Schilling-Goldmünze liegt, so sind ihre Bildmotive durchaus ästhetisch und ansprechend. Auf den motivgleichen Rückseiten der Medaillen sehen wir nämlich Elisabeth in einer offenen Kutsche im Vordergund und die Fassade des kaiserlichen Residenzschlosses Schönbrunn mit der Gloriette im Hintergrund. Was die Elisabeth-Darstellung der Medaillenvorderseiten angeht, so ist sie auf den ersten Blick zwar ganz ähnlich gestaltet wie jene des 1000-Schilling-Goldstücks, allerdings verleihen das kleine Krönchen und der Schleier in ihrem Haar der Kaiserin einen zusätzlichen majestätischen Charme. Genau betrachtet, sind die Porträtbüsten der Münze und der Medaillen aber gleichermaßen gelungen, setzen sie doch die Eleganz, die Würde und die Erhabenheit Elisabeths meisterlich in Szene.