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Reinhold Jordan: Die Münzen und Medaillen des Hauses Castell


Reinhold Jordan, Die Münzen und Medaillen des Hauses Castell, 99 Seiten, farbig bebildert, Format 17 cm x 24 cm, Festeinband, Schweinfurt 2018. Preis: 25,00 Euro.

Die Münzprägung der Grafen von Castell kann man mit Fug und Recht als außerordentlich bescheiden bezeichnen. Graf Wilhelm von Castell hatte von König Wenzel von Böhmen (1363–1419), der von 1376 bis zu seiner Absetzung 1400 als „unnützer, träger, unachtsamer Entgliederer und unwürdiger Inhaber des Heiligen Römischen Reiches“ auch römisch-deutscher König war, als Belohnung für treue Dienste ein an seine Person gebundenes Münzprivileg (ausgestellt am 14. Juli 1398) für Pfennige und Heller bekommen. Da der Graf Wilhelm schon am 1. Mai 1399 gestorben ist, kommt als Prägezeitraum nur 1398/99 in Frage. Entsprechend selten sind die Pfennige (Heller sind überhaupt nicht nachgewiesen und auch wenig wahrscheinlich).

Der Verfasser geht ausführlich auf die Casteller Pfennige und deren Münzstätte Volkach ein. Bei der Beschreibung der Tinkturen im Wappen derer von Castell auf den Münzen bemängelt er in der Fußnote 14 die Tinktur auf dem Pfennig: „Korrekt für Rot wäre eine nur senkrechte Tinktur gewesen“. Dabei verkennt er aber, dass eine feste Zuordnung der heraldischen Tinkturen zu den Farben und Metallen erst in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte.

Durch die geringe Ausprägung von Münzen bedingt, liegt der Schwerpunkt der vorgestellten Publikation naturgemäß auf den Medaillen mit Bezug zum Haus Castell ab dem 16. Jahrhundert. Diese hat der Verfasser vollständig erfasst und ausführlich mit Hintergrundinformationen beschrieben. Für die Gestaltung der Rückseite der Hochzeitsmedaille von 1975 wird Alfred Houtzer genannt. Kurt Lembeck nennt in den Geldgeschichtlichen Nachrichten, Heft 133, Seite 224, jedoch Alfred Höritzer. Eine Entscheidung darüber, was korrekt ist, kann der Rezensent nicht treffen. In die Medaillenbeschreibungen auf den Seiten 28 und 29 haben sich Fehler eingeschlichen und in der Fußnote 40 steht zudem „Wenigerode“. Den Gesamteindruck dieser sorgfältig recherchierten Publikation schmälert das aber nicht.


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