Freiberger Münzfreunde (Hrsg.): Freiberger Münzblätter Heft 28/2019. Freiberg 2019. 72 Seiten, durchgängig farbig bebildert, 14,8 x 21 cm, Rückstichbroschur, 6 Euro plus Porto. Bezug: Helmut Herholz, Friedeburger Str. 38, 09599 Freiberg, Tel. 03731/245763.
Noch kurz vor Beginn des Jahres 2019 konnten die Freiberger Münzfreunde ihr neues Heft der Freiberger Münzblätter vorlegen, das wieder eine Reihe sehr interessanter Beiträge enthält.
Der erste Artikel greift den im Heft 27 publizierten Beitrag zu den Münzen (Brakteaten) des Funds von Gerstenberg auf. Akribisch untersuchten die Autoren die Stempelvarianten dieser frühen Brakteaten. Die charakteristischen Merkmale wurden in aussagekräftigen Tabellen mit vergrößerten Bildausschnitten dargestellt. Etwas kühn erscheint aber dem Rezensenten die Schlussfolgerung: „Insgesamt sprechen die aufgefundenen Stempelverschiedenheiten für eine vorausgesehene umfangreiche Ausprägung mit einer Anzahl an Stempeln, die gleichzeitig verwendet und nicht bis zum völligen Verschleiß genutzt wurden.“ Wie soll man sich eine gleichzeitige Verwendung vorstellen? Sollen mehrere Münzohme parallel in der Münzstätte gearbeitet haben? Die Untersuchungen basieren allein auf den Exemplaren des Funds von Gerstenberg. Es ist aber nicht unmöglich, dass die Stempel doch bis zum Verschleiß genutzt worden sind, was aber durch das Fehlen von Fundvorkommen nicht belegt werden kann.
Helmut Herholz bringt mit seinem Beitrag, „Die Schreckenberger des Kurfürstentums Sachsen“ eine sehr informative Zusammenstellung dieses von 1498 bis 1571 in Sachsen geprägten Münznominals. Dabei stellt er auch alle Münzmeister mit ihren Zeichen und Prägezeiträumen in den Münzstätten tabellarisch zusammen.
Jens Reuther beschreibt in „Ein kurzes Glück – der Münzmeister Cornelius Melde 1635“ die Prägungen des nur wenige Monate tätigen Dresdner Münzmeisters. Zukünftig sollte der Autor aber in den Bildunterschriften nicht „Vor- und Rückseite“ schreiben, sondern „Vorder- und Rückseite“, was sprachlich korrekter ist.
Weitere Beiträge stellen die Poetsch-Medaille 1983 von Johannes Kanz vor und behandeln mit dem „Silberrausch Freiberg 2018“ den Plaketten-Fries im Schloss Freudenstein und die Medaillensuite „Montanregion Erzgebirge / Krusnohori“. Abgeschlossen wird das empfehlenswerte Heft mit den Jahresberichten 2018 der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft und der Freiberger Münzfreunde.