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Geld in Gold anlegen (?)

Dietmar Kreutzer

Angesichts aktueller Krisen und vieler in Fremdwährung aufgenommener Schulden in Schwellenländern setzt die „Wirtschaftswoche“ weiter auf Sicherheit und bleibt dabei: 25 Prozent des Depots in Gold anlegen! So titelte man: „Anlegers Alptraum: Wie hart die Schwellenländerkrise die Weltwirtschaft trifft. Und wie Sie ihr Depot schützen“.

Normalanleger sollten demnach ihr Geld so chancenreich wie nervenschonend anlegen. Das simple wie erfolgreiche Anlagekonzept des Magazins habe sich bislang sowohl in Konjunktur- wie Krisenzeiten bewährt: „Dieses Mischdepot kombiniert verschiedene Anlageklassen, neben Aktien auch Anleihen, Gold und Bargeld. Je 30 Prozent stecken in Aktien und Anleihen, 25 Prozent in Gold und 15 Prozent in Tagesgeld.“ (Ausgabe 34/2018, Seite 24) Seit der Jahrtausendwende habe das genannte Depot eine Rendite von 4,1 bis 7,4 Prozent erwirtschaftet. Lediglich in den Krisenjahren 2002 und 2008 gab es Verluste. Die blieben aber unter zehn Prozent und waren in den Folgejahren bereits wieder aufgeholt.

Als Stärke stellte sich die geringe Schwankungsbreite des Mischdepots heraus. Durch den Mix verschiedener Anlageklassen würden Kurseinbrüche abgefedert: „So legt etwa der Goldpreis häufig zu, wenn Aktienkurse fallen. Dass der Goldpreis seit Jahresanfang in Euro rund vier Prozent verloren hat, ist also verschmerzbar. Ohnehin dient Gold vor allem als Versicherung – nicht für gute Zeiten, sondern für schlechte. Und in schlechten Zeiten erfüllt Gold seine Funktion. Viele Türken sind derzeit froh, wenn sie Gold besitzen, da sie darüber der hohen Inflation entkommen und den Wert ihres Vermögens erhalten können. Am besten sollten Anleger Gold daher als Barren oder Münzen kaufen – und es im Tresor lagern. Im Idealfall wird es nie gebraucht und kann dort in Ruhe seinen Wert speichern – über alle Währungskrisen hinweg.“

Eine Woche zuvor äußerte sich der Hedge-Fonds-Manager und Rohstoff-Veteran Jim Rogers (76) in „Focus Money“ zu den Perspektiven der Finanzmärkte und der richtigen Strategie beim nächsten Crash. In dem von US-Präsident Trump angezettelten Handelskrieg könne es keine Gewinner geben. Doch Trump sei beratungsresistent: „Kurzfristig könnte sich der US-Aktienmarkt jetzt positiv entwickeln, doch es wird noch eine gewaltige Baisse kommen, denn seit der Finanzkrise 2008 sind die Schulden weltweit gestiegen, anstatt zu sinken.“ Setze der Abwärtsstrudel ein, müsse man in die richtige Währung investiert sein. Das sei noch immer der US-Dollar. „Natürlich ist der Dollar im Grunde keine sichere Währung. Doch die Welt geht davon aus, dass es so ist.“ Aktuell umfangreich bei Gold einzusteigen, empfehle er (noch) nicht: „Der Goldpreis folgt häufig einem ähnlichen Muster. Wenn es an den Börsen kracht, gibt der Goldpreis zunächst ebenfalls nach. Erst etwas später greifen die Anleger zu Gold. Das ließ sich 2008 sehr gut beobachten. Mein Krisenplan – oder zumindest ein Teil davon – ist: Wenn der Crash kommt, wird zunächst der Dollar stark steigen. Dann werde ich meine überbewerteten Dollars in unterbewertetes Gold und Silber tauschen. (…) Wenn die richtige Krise kommt, werden die Preise von Gold und Silber durch die Decke gehen.“ (Ausgabe 33/2018, Seite 11)

Foto: Wirtschaftsexperte Jim Rogers (USA). Bildquelle: Wikimedia, FDC


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