Bei unseren „Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege“ beschäftigen wir uns nun mit einem Thema, das unmittelbar mit der Münzpflege zu tun hat, mit der richtigen Aufbewahrung von Münzen. Viele Münzen und Medaillen wurden ja erst durch falsche Aufbewahrung ein Fall für die Reinigung. Nach dem Thema „Münzalben“ kommt nun „Münzrahmen“. Wir orientieren uns wieder am „Handbuch zur Münzpflege“ (4. Auflage Regenstauf 2015, 13,50 Euro) von Wolfgang J. Mehlhausen.
Teil 4.2 Nützliche Münzrahmen – lose und im Album
Eine gute Alternative zu Münzalben bilden die sogenannten Münzrähmchen. Sie bestehen aus Pappe, sind mit einem dünnen Plastikfenster versehen, genormt und weisen eine Größe von 5 x 5 cm (Außenmaß) auf, dazu haben sie oben eine Lasche. Die Fenster haben die verschiedensten Maße, von 15 mm bis 39 mm, und zwar in Stufen von 2,5–5 mm. Es gibt diese Rähmchen „selbstklebend“, versehen mit einer Schutzfolie, die man abzieht, um die Münze dann einzulegen, dann werden beide Laschen aneinandergeklebt. Diese sind fast doppelt so teurer wie die einfachen Rähmchen, die nicht mit Klebstoff vorgefertigt sind. Diese einfachen Rähmchen sollte man zusammenheften. Es gibt dazu sogenannte „Klammeraffen“, wie man solche Hefteinrichtungen landläufig nennt, aber auch spezielle Zangen mit besonders kleinen Heftnadeln, die man in Bürobedarfsläden bekommt.
Die Vorteile der Münzrähmchen sind vielfältig. Man kann auf dem freien Feld verschiedene Notizen machen, wie Land, Herrscher und Münz-Bezeichnung. Bei professionellen Händlern wie „Hobbyhändlern“ ist zweifellos der meist rechts unten angegebene Preis die wichtigste Angabe auf dem Rähmchen. Händler bieten den größten Teil ihrer Objekte, ausgenommen große Stücke, wie Taler oder moderne PP, in solche Rähmchen an.
Die Münzen in Rähmchen haben den einzigen Nachteil, dass man sie nicht ohne weiteres herausnehmen kann. Bei den gehefteten Stücken kann man vorsichtig die Klammern entfernen, meist reicht die obere, und danach den Rahmen wieder zuklammern. Dies wird häufig im Handel so gemacht, weil der Kunde das Stück nicht durch Plaste beurteilen will. Es ist also keinesfalls nur Sparsamkeit, dass viele Händler die einfachen Rähmchen den selbstklebenden vorziehen.
Ein weiterer Vorteil für den Sammler besteht darin, dass er die Rähmchen mit den Münzen lose aufbewahren kann. Ideal gehen hier Kästchen für Diapositive, auch die Verpackung der Rahmen passt natürlich millimetergenau. Heute macht keiner mehr „Dias“, aber Kästen findet man billig auf Trödelmärkten oder im Internet. Viele selbstklebende Rähmchen werden in Plastikbehältern mit Ober- und Unterteil geliefert.
Aber auch ein Einordnen in spezielle Albenseiten ist möglich. Der Vorteil gegenüber den Normalalben ist, dass man ganze Münzenserien vom Heller bis zum 10-Kronen-Stück oder vom Farthing bis zur Half Crown auf einer Seite unterbringen kann, was praktisch und auch ästhetisch ansprechend ist. Die Vorteile der Unterbringung der gerahmten Münzen sind groß, im Album wie auch lose.
Münzrähmchen eignen sich insbesondere für mittelgroße Münzen, doch mit 39 mm Durchmesser ist zumindest der Bereich der 50 x 50 mm großen Exemplare ausgeschöpft. Es gibt aber noch spezielle, viel größere Rahmen und auch Albenseiten, Sie sollten Ihren Händler dazu befragen.
Die Reihe wird fortgesetzt mit „4.3 Tüten und Plastikhüllen“.