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Spannend wie ein Krimi


Das Geldmuseum in Xanten-Wardt zeigt die Geschichte der Deutschen Nachkriegswährung

Den 70. Geburtstag der D-Mark feierten Gäste aus nah und fern am und im Geldmuseum Xanten-Wardt. Der stellvertretende Bürgermeister Volker Markus hob hervor, dass das Museum einzigartig in NRW sei. Dr. Keller, Vorsitzender der Rheinischen Münzfreunde, erinnerte an die Bedeutung der D-Mark als wichtigen Pfeiler der sozialen Markwirtschaft . Vorstände der Münzvereine aus Raesfeld, Bonn, Köln, Krefeld, Aachen und Leverkusen begrüßte Museumsleiter Norbert Müller.

Bei der Eröffnung der Sonderausstellung „70 Jahre D-Mark“ (v.l.n.r.): Norbert Müller, Vorsitzender des Geldgeschichtlichen Vereins Niederrhein; Dr. Keller, Vorsitzender der Rheinischen Münzfreunde; Christian Koch, Vorsitzender der Krefelder Münzfreunde und DNG-Präsidiumsmitglied; Dr. Claus-Peter Meyer, Vorsitzender der Aachener Münzfreunde

Es war das sogenannte „Konklave von Rothwesten“, das eine der bedeutendsten Entscheidungen der deutschen Nachkriegsgeschichte fällte. Auf dem hessischen Militärfliegerhorst kamen im April 1948 Finanzfachleute aus den drei westlichen Besatzungszonen mit Vertretern der Alliierten zusammen und wurden von der Außenwelt abgeschirmt, um eine grundlegende Währungsreform für die Bundesrepublik vorzubereiten.

49 Tage später hatten die Beratenden schließlich ein Konzept erarbeitet, das sich als entscheidendes Kriterium für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands in den folgenden Jahrzehnten herausstellen sollte: Die Deutsche Mark war geboren. Am Sonntag, den 20. Juni 1948 wurde die neue Währung unters Volk gebracht und trat ihren ganz eigenen Siegeszug an.

Zu den seltenen Exponaten gehört unter anderem eine von nur ganz wenigen in Deutschland noch existierenden Holzkisten (fast alle wurden später verheizt), in denen 1948 unter strengster Geheimhaltung die ersten 10,7 Milliarden Mark aus den Vereinigten Staaten per Schiff nach Deutschland gebracht wurden. „Insgesamt kamen 23.000 dieser Kisten in Bremerhaven an – versehen mit dem Codenamen ,Door Knob‘, um die Russen zu täuschen“, erklärt Norbert Müller die besondere Bewandtnis des hölzernen Exponats. Die neue Währung wurde per Militärkonvoi nach Frankfurt transportiert Schließlich erhielten alle Bundesbürger ihre ersten 40 Mark „Kopfgeld“, mit denen sie fortan bezahlen konnten.

Das Highlight der Ausstellung dürften aber die Noten einer Ersatzserie sein, die die Bundesbank Anfang der 1960er-Jahre zwar drucken ließ, allerdings niemals herausgab. Über die genauen Gründe zur Schaffung der „Schattenmark“ gibt es unterschiedliche Angaben. Fachleute vermuten, dass sie im Notfall die umlaufenden Ausgaben rasch ersetzen sollte. „Die Befürchtung, der damalige Ostblock könne die Mark durch eine Schwemme an Falschgeld destabilisieren, soll damals allgegenwärtig gewesen sein. In diesem Falle hätte man die umlaufenden Stücke und Scheine für ungültig erklären und die Ersatzserie ausgeben können“, erläutert auch Müller.

Darüber hinaus gibt es im „Museum rund ums Geld“ noch viele weitere Exponate zu entdecken, die die Geschichte der Deutschen Mark detailliert erzählen. „Die Mark fasziniert. Auch weil sie durch die Abbildung berühmter Deutschen auf ihren Noten einen Wiedererkennungswert hatte und man sich mit ihr identifizieren konnte“.

Die Ausstellung kann bis zum 30. November 2018 besichtigt werden.

Öffnungszeiten

Samstags 14–17 Uhr

Sonntags 14–18 Uhr

Kontakt

Norbert Müller

Museum rund ums Geld

Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein

Am Kerkend 7

46509 Xanten

Ein 5-DM-Stück, ein Heiermann, eingefasst in einem VA-Ring


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