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Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege


Bei unseren „Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege“ haben wir Reinigungs- und Reparaturmethoden für Münzen aus verschiedensten Metallen vorgestellt. Dabei wurde eine Reihe von Chemikalien vorgeschlagen. Speziell für Anfänger stellen wir nun die wichtigsten Substanzen mit genaueren Erklärungen in alphabetischer Reihenfolge noch einmal vor. Bevor wir damit starten, zuerst noch einmal wichtige allgemeine Hinweise, deren Beachtung dringend angeraten wird.

Wir orientieren uns wieder am „Handbuch zur Münzpflege“ (4. Auflage Regenstauf 2015, 13,50 Euro) von Wolfgang J. Mehlhausen.

Teil 3.19 Kleine Chemikalienkunde

Teil 3.19.1 Einleitung

Viele Stoffe, wie Essig, sind im Haushalt vorrätig, fertige Tauchbäder für Silber und Kupfernickel können Sie im Münzfachhandel kaufen. Säuren, Laugen und Salze gibt es in Drogerien und speziellen Chemikalienhandlungen. Aber auch gute Apotheken, die es allerorts gibt, beschaffen Ihnen die erforderlichen Chemikalien und beraten Sie auch, was den Umgang mit diesen angeht. Von der Apotheke erhalten Sie auch ein „Sicherheitsdatenblatt“ für Gefahrenstoffe nach der Gefahrenstoff-Verordnung (GefStVO). Darin wird auf mögliche Gefahren für die Gesundheit und auf ökologische Auflagen hingewiesen. Diese Datenblätter sollten Sie genau durchlesen, Sie finden darin auch Hinweise zur Entsorgung.

Die „Chemikalien-Verbots-Verordnung 6/2000“ regelt unter anderem die Kennzeichnung von Stoffen und deren Abgabe. Es gibt dafür Kennzeichnungen, die wir in einem Kasten für Sie zusammengestellt haben. Diese Symbole verwenden wir auch bei den Chemikalien, die wir näher vorstellen. Generell gilt, dass alle Chemikalien in geeigneten Gefäßen aufbewahrt werden müssen. Aus der Apotheke oder dem einschlägigen Chemiehandel erhalten Sie die Stoffe natürlich fachgerecht verpackt.

Es ist wichtig zu wissen, wann man braune oder weiße Glasflaschen verwenden muss und wann Plastikbehälter gestattet sind. Einige Substanzen dürfen beispielsweise nicht dem Licht ausgesetzt werden. Andere hingegen greifen Kunststoffe an.

Es ist gesetzlich streng verboten, Chemikalien in Lebensmittelbehältnissen aufzubewahren, und zwar aus gutem Grund. Also: keine leeren „Schnapsflaschen“ mit altem Etikett für 10%igen Essig oder gar 25%ige Salzsäure verwenden! Sie können sich mit etwas Phantasie vorstellen, welche Gefahren bestehen, wenn es bei solchen Flaschen zu Verwechslungen kommt.

Wenn Sie selbst Chemikalien abfüllen, dann immer sofort etikettieren: Inhalt und das Abfülldatum vermerken. Natürlich sollten alle Stoffe, auch die im Handel erhältlichen Tauchbäder, so verwahrt werden wie andere gefährliche Arbeitsstoffe für Haus und Garten: sie dürfen nicht für Kinder zugänglich sein. Man sollte besonders brennbare Flüssigkeiten, wie Azeton, gut belüftet aufbewahren, weil sich trotz dichter Verschlüsse der Flaschen Gaswolken bilden können, die leicht entzündlich sind und gar explosionsartig verbrennen können.

Die Original-Tauchbäder des Münzhandels sind mit spezieller Kindersicherung versehen, Sie können das Bad nur durch Drehen öffnen bei gleichzeitigem Drücken auf den Deckel. Auch starke Säuren werden vom Handel in solchen speziell gesicherten Behältern verkauft.

Weiterhin ist peinliche Sauberkeit zu beachten und die zur Aufbewahrung von Chemikalien verwendeten Gefäße (Flaschen) müssen sehr dicht schließen.

Verwenden Sie bitte die angegebenen Substanzen in der vorgeschlagenen Konzentration, die meist optimal gewählt ist. Salzsäure gibt es beispielsweise „rauchend“ mit ca. 37%, aber auch mit 25%, die für unsere Zwecke voll ausreicht und meist noch verdünnt wird. Sollten Sie aus anderen Quellen Chemikalien bekommen, so beachten Sie bei der Verdünnung folgendes: Säuren werden stets ins Wasser gegeben, und zwar langsam und vorsichtig unter Umrühren (Glasstab). Merken Sie sich einen alten Spruch, den jeder Chemie-Anfänger lernen muss: „Wasser nie in Säure, sonst geschieht das Ungeheure“.

Wenn Sie die Angaben des Sicherheitsdatenblatts durchsehen und die hier gegebenen Vorsichtsmaßregeln einhalten, dann kann nichts passieren. Doch auch bei ordnungsgemäßem Verdünnen tritt eine extreme Hitzebildung ein.

Wichtig ist noch, dass Sie nach dem Arbeiten alle Geräte gründlich abwaschen und die Chemikalienflaschen wieder gut verschließen.

Bei Arbeiten mit starken Säuren sollten Sie eine Schutzbrille tragen. Zu empfehlen sind auch immer dünne Gummihandschuhe aus der Apotheke, diese kosten pro 100 Stück nur 8 bis 10 Euro.

In die Bäder selbst sollte man nicht mit der Hand ohne solche Handschuhe greifen, sondern die spezielle Münzpinzette nehmen. Eine Gewissensfrage ist es, ob Sie immer Gummihandschuhe verwenden sollen, um die Hände zu schützen. Dies ist nicht einfach mit Ja oder Nein zu beantworten. Ohne Gummihandschuhe haben Sie beim Abreiben der Münzen mehr Gefühl, wenn Sie nie in die chemischen Bäder greifen, sind diese nicht immer erforderlich.

Es gibt die Chemikalien im Handel in verschiedenen Qualitäten; besprechen Sie den Anwendungszweck mit dem Apotheker oder Fachverkäufer.

Die Reihe wird fortgesetzt mit der alphabetischen Vorstellung der Chemikalien.


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