Nomisma. Catalogo Monete. Savoia (1730–1861), Regno d’Italia (1861–1946), Stato Pontificio (1800–1963). Editore NOMISMA, 2. Auflage Serravalle (RSM) 2017. 264 S., farbig bebildert, 15,5 x 21,7 cm, kartoniert, 20 Euro, ISBN 978-8894335804.
Die neuzeitliche italienische Numismatik ist für die Sammler mit Katalogen gut erschlossen. Der vorzustellende Katalog, in 2. Auflage vom Auktionshaus Nomisma in San Marino herausgegeben, beschäftigt sich mit einer besonders beliebten Epoche der italienischen Münzgeschichte, den Prägungen des Hauses Savoyen ab 1730.
Erfasst sind so die Münzen von Karl Emanuel III., Viktor Amadeus III., Karl Emanuel IV., Viktor Emanuel I., Karl Felix, Karl Albert und Viktor Emanuel II. Unter letzterem fand die Einigung Italiens statt und er nahm den Titel eines Königs von Italien an. Ihm folgten auf dem italienischen Thron noch Humbert (Umberto) und Viktor Emanuel III., alle auch aus dem Haus Savoyen. 1946 wurde dann das Königreich Italien per Volksabstimmung in eine Republik umgewandelt; die Münzen der Republik Italien sind nicht mehr Gegenstand dieses Werks.
Die Hauptkapitel des Katalogs sind die Regierungszeiten der Könige, sie werden jeweils mit einem Bild des Königs, seiner Biografie und einer schematischen Karte des Herrschaftsgebiets eingeleitet. Innerhalb dieser Kapitel wird unterteilt nach den Territorien, für die geprägt wurde, z.B. Herzogtum Savoyen, Königreich Sardinien, später die Kolonien; bei Viktor Emanuel II. läuft die Untergliederung nach Re di Sardegna, Re Eletto und Re d’Italia. Die Münzen, alle farbig und gut abgebildet, werden nach Nominalen, mit dem höchsten beginnend, präsentiert. Als Informationen zu den einzelnen Prägungen werden das Material (mit Feingehaltsangaben), Gewicht, Durchmesser, Münzstätte, Prägeauflage, Seltenheitsangabe und Bewertung in vier Erhaltungsgraden angegeben; in besonderen Fällen werden auch letzte Auktionsvorkommen mit den dort erzielten Preisen verzeichnet. Probeprägungen sind im Katalog aufgenommen, ebenso bei Viktor Emanuel III. die Kriegsprägungen für Albanien, Jetons und medaillenartige Münzen für das italienische Rote Kreuz.
Eine „Zugabe“ für die Sammler gibt es in der 2. Auflage auch: Die päpstlichen Prägungen von Pius VII. bis Johannes XXIII., also 1800–1963. Der Katalogaufbau dieses Teils entspricht demjenigen für die Könige aus dem Haus Savoyen.
Im Vorwort betonen die Herausgeber, dass die Bewertungen der Münzen aus ihrer Erfahrung als Münzenhändler und aus der Auswertung der Auktionen erstellt worden sind. Tatsächlich zeigt ein Überblick, dass sorgfältig vorgegangen worden ist. Es zeigt sich weiterhin, dass für italienische Münzen das gilt, was ohnehin allgemein zu beobachten ist: In Mode sind beste und allerbeste Erhaltungen, für die starke Zuschläge akzeptiert werden. Ein auffallendes Beispiel aus dem Katalog ist die Münze zu 50 Centesimi „Leoni“ von 1919 mit Riffelrand, die in „sehr schön“ mit 5 Euro, in „FDC“ mit 10.000 Euro verzeichnet ist. Die Einstufungen gehen von prägefrisch bis sehr schön und bleiben damit auch im Wahrnehmungsfeld eines Sammlers. Insgesamt: Ein normaler Katalog für normale Sammler, preisgünstig zudem, für Italien-Sammler der Epoche 1730–1946 sehr zu empfehlen.