Wenn es um Medaillen mit internationalem Renommee geht, muss zwangsläufig der Name Karl Xaver Goetz (* 28. Juni 1875 in Augsburg; † 8. September 1950 in München) fallen: Ohne Wenn und Aber einer der herausragenden deutschen Medailleure. Er wurde in Augsburg geboren und begann dort bereits im Alter von 13 Jahren eine Ausbildung bei dem Graveur Johannes Dominal. Seine Gesellenstücke wurden 1892 von der Stadt Augsburg ausgezeichnet. Als Geselle lernte und arbeitete Goetz auf der Walz bis 1897 in Dresden, Leipzig, Berlin und Düsseldorf. Nach zwei Jahren in Utrecht war er für fünf Jahre in Paris ansässig, bevor er 1904 nach München zog, wo er bis zu seinem Tode 1950 lebte. In den 40 Jahren seiner Arbeit fertigte Goetz insgesamt 633 Medaillen an. Die frühen Arbeiten der Vorkriegszeit in Paris schuf er häufig im Stil der französischen Art Nouveau, vor allem Personenporträts von Personen des Bürgertums, wie Ärzte, Industrielle oder kirchliche Persönlichkeiten. Diese Medaillen gelten als seine künstlerisch wertvollsten, sind aber heute weniger bekannt als seine späteren Propaganda-Arbeiten. In seinen ersten Münchener Jahren arbeitete Goetz unter anderem mit dem Expressionisten Ludwig Gies zusammen. In vielen seiner privaten Arbeiten, etwa seiner Hochzeitsmedaille oder seiner Geburtstagsmedaille aus dem Jahr 1935 drückte Goetz seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Augsburg durch Abbildung einer Zirbelnuss aus. Der Sache verpflichtet, war Goetz Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft und der Numismatischen Vereinigung.
Wer sich eingehender mit der Numismatik beschäftigt hat, weiß, dass einer schönen Prägung immer ein sauber ausgearbeiteter Prägestempel vorausgeht.
Dementsprechend kann man durchaus von einer kleinen numismatischen Sensation sprechen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass aus den insgesamt 633 von Goetz geschaffenen Medaillen das Auktionshaus Emporium Hamburg über 90 Lose (Lose 1682-1775) an eben jenen Prägestempel in seiner aktuellen 80. Saalauktion versteigert.
Da diese enorme Bandbreite zum ersten Mal auf dem deutschen Markt so im freien Verkauf zugänglich ist, ist dies wohl eine einmalige Chance, solche seltenen Stücke erstehen zu können.
Das Auktionshaus macht abschließend dazu noch folgende wichtige Anmerkung: Aufgrund des hohen Gewichts dieser Stempel, muss das Porto für die Versendung individuell berechnet werden.
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