Unter der Herrschaft Wladislaws I. des Ellenlangen (1320–1333) prägte Polen seine erste Goldmünze. Aus diesem Anlass verausgabte die Polnische Nationalbank bereits im März 2015 eine 20-Zloty-Silbermünze. Diese ist Bestandteil der Serie „Geschichte der polnischen Münze“. Bei der Goldmünze von Wladislaws I. handelt sich um einen Goldgulden (Floren), der nach dem Münzfuß der florentiner Goldgulden geprägt wurde und den man auch als Dukat bezeichnete.
Der polnische Gulden zeigt auf seiner Vorderseite den thronenden König mit Lilienzepter in der Rechten und Kreuzglobus in der Linken und nennt die Umschrift WLADISLAVS D[E]I G[RATIA] REX. Auf der Rückseite ist ein segnender Bischof mit Heiligenschein und Mitra sowie Krummstab abgebildet. Die Münzlegende S[ANCTVS] STANISLAVS POL[LONI]E beweist, dass es sich hierbei um den heiligen Stanislaus von Polen handelt.
Waren die Numismatiker früher der Ansicht, dieser Gulden sei zur Krönung Wladislaws I. (1320) geprägt worden, so geht man heute davon aus, dass die Prägung mit dem päpstlichen Privileg von 1330 im Zusammenhang steht, das Polen einen Ablasshandel zu Ehren des heiligen Stanislaus erlaubte. Um den Ablass zu erhalten, habe jeder ablassbegehrende Gläubige zwei ausländische Goldmünzen beibringen müssen, die damals umliefen. Auf diese Weise sei der König an das Gold für eine eigene Goldgulden gekommen, die er dann für militärische Zwecke, besonders für die kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Orden, eingesetzt habe. Erhalten hat sich von diesen Goldgulden nur ein einziges Exemplar, das sich heute im Nationalmuseum in Krakau befindet.
Auf der Vorderseite der 20-Zloty-Münze sehen wir ein gekröntes Porträt Wladislaws I., das einer Skulptur aus seiner Gruft in der Wawel-Kathedrale nachempfunden wurde, und die Rückseite seines Goldguldens mit dem segnenden Stanislaus sowie eine kleine moderne Münzvorderseite mit dem polnischen Wappenadler, der Staats- und der Nominalbezeichnung und dem Emissionsjahr. Die Rückseite zeigt das Abbild eines Siegels König Wladislaws I. und die Vorderseite seines Goldguldens und nennt die moderne Münzumschrift GULDEN WLADISLAWS DES ELLENLANGEN in Polnisch.