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Die Sieges-Taler auf den deutsch-französischen Krieg


Bei den Siegestalern handelt es sich um große Silbermünzen im Nominal Taler (Vereinstaler), die von Staaten ausgegeben wurden, die an ihre siegreiche Teilnahme an einer militärischen Auseinandersetzung erinnern wollen. In diesem Beitrag geht es um die Sieges-Emissionen der deutschen Staaten Bayern, Preußen, Württemberg, Sachsen sowie der Freien und Hansestadt Bremen aus Anlass des Sieges im deutsch-französischen Krieg 1870/1871. Bei dem Bremer Siegestaler, der hier nicht abgebildet ist, findet sich auf der Rückseite die Inschrift "Zur Erinnerung an den glorreich erkämpften Frieden vom 10. Mai 1871", unter einem Eisernen Kreuz und in mitten eines Eichenkranzes. Die anderen Münzen zeigen durch ihre bildlichen Darstellungen Allegorien auf den Sieg über Frankreich.

Der Deutsch-Französische Krieg

Beim Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 handelte es sich um eine eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits.

Auslöser war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thron-Kandidatur eines Hohenzollern-Prinzen. Hintergrund war, dass Frankreich seine Stellung als europäische Hegemonial-Macht durch den 1867 gegründeten Norddeutschen Bund unter Führung Preußens gefährdet sah. Der preußische Ministerpräsident und norddeutsche Bundeskanzler Otto von Bismarck ließ die Emser Depesche, mit der er darüber informiert worden war, dass König Wilhelm I. die französischen Forderungen abgelehnt hatte, in provokant verkürzter Form veröffentlichen. Dies erregte auf beiden Seiten nationalistische Empörung und veranlasste den französischen Kaiser Napoléon III. am 19. Juli 1870 zur Kriegserklärung an Preußen.

Entgegen Napoléons Erwartung traten die vier süddeutschen Staaten in Erfüllung ihrer so genannten Schutz- und Trutzbündnisse mit dem Norddeutschen Bund auf dessen Seite in den Krieg ein. Währenddessen blieben die übrigen europäischen Mächte neutral, da sie Frankreichs Angriff als unbegründet ansahen. Innerhalb weniger Wochen des Spätsommers 1870 wurden die französischen Armeen besiegt und Napoléon III. gefangen genommen. Die „Dritte Republik“, die sich daraufhin in Frankreich bildete, führte den Krieg fort. Sie vermochte aber, wie zuvor schon die kaiserliche Regierung, kaum militärische Erfolge zu erzielen. Von den großen Schlachten gingen im gesamten Kriegsverlauf alle für Frankreich verloren oder endeten, wie die Schlacht bei Mars-la-Tour (16. August 1870), im Patt. Die kurzzeitige Wiederbesetzung von Orléans nach der Schlacht bei Coulmiers (9. November 1870) oder Siege bei Villepion (1. Dezember 1870) und Villersexel (9. Januar 1871) sowie das Ausharren der französischen Festungsbesatzungen während der Belagerungen von Bitsch und Belfort konnten die Gesamtniederlage nicht abwenden. Trotzdem fand sich die französische Regierung erst im Februar 1871, nach dem Fall von Paris, zum Vorfrieden von Versailles bereit. Offiziell endete der Krieg am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt, der hohe Reparationen sowie die Abtretung Elsaß-Lothringens durch Frankreich vorsah.

Nach dem Deutsch-Dänischen und dem Deutschen Krieg von 1864 und 1866 gilt der Konflikt mit Frankreich als dritter und letzter der deutschen Einigungskriege. Noch während seines Verlaufs traten Baden, Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt dem Norddeutschen Bund bei, der sich mit Wirkung vom 1. Januar 1871 Deutsches Reich nannte. Der preußische König Wilhelm I. nahm den Titel „Deutscher Kaiser“ an, Otto von Bismarck wurde erster Reichskanzler. In Frankreich hatte der Krieg nicht nur die endgültige Abschaffung der Monarchie zur Folge. Vor allem der Verlust Elsaß-Lothringens erzeugte einen dauerhaften, gegen Deutschland gerichteten Revanchismus. In Deutschland wiederum verfestigte sich die Vorstellung von der so genannten Erbfeindschaft gegenüber Frankreich. Beides belastete die deutsch-französischen Beziehungen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

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